Als ich wieder aufwachte, hatte ich das Gefühl, in den weichen Kissen unter mir zu versinken. Verschlafen rieb ich mir die Augen und öffnete sie letztendlich, um mich anschließend langsam aufzurichten. Da es draußen mittlerweile dunkel geworden war, konnte ich nicht viel um mich herum erkennen, doch das was ich sah, wirkte wie Balsam auf der Seele: ich war wieder in meinem Zimmer auf Locettes Hof.
Obwohl mein Körper gerade alles andere tun wollte, als aufzustehen, tat ich genau das. Ich wollte so unbedingt zu den Anderen, dass es fast schon wehtat. Nun gut, wenn man es genau nahm fühlte sich mein ganzer Körper bereits an wie dreimal überfahren, aber das war mir egal. Wie eine alte Frau ging ich zur Tür und verließ mein Zimmer, um hinunter ins Wohnzimmer zu laufen. Als ich die Stimmen von dort unten vernahm, schlich sich unwillkürlich ein Lächeln auf mein Gesicht. Es schien mir so als wäre ich Wochen weg gewesen, dabei war das Ganze ja erst gestern geschehen.
Schließlich bog ich in das Wohnzimmer ein und sofort waren alle Augen auf mich gerichtet.
„Du solltest doch liegen bleiben!", schimpfte Kiana und ich konnte nicht anders als zu lachen:
„Ich hab dich auch vermisst."
„Oma hat sich gerade noch um Armitage gekümmert. Sie sollte jeden Moment hier sein und dich verarzten.", meinte meine Freundin, während sie mir beim Gehen half.
„Mir geht's gut.", entgegnete ich, weshalb sie mich finster ansah:
„Klar. Du siehst auch aus wie neugeboren."
„Ha-Ha.", erwiderte ich und wir ließen uns langsam auf die Couch sinken. Dann fiel mein Blick auf Lorin, der das ganze Szenario belustigt beobachtet hatte, und Thago wiederum, der mich besorgt musterte. Erleichtert schloss ich die Augen und lehnte mich nach hinten.
„Was haben diese Monster mit euch gemacht?", fragte da Thago und ich öffnete meine Augen wieder, um ihn anzusehen:
„Wäre es in Ordnung, wenn wir darüber reden, sobald es wieder hell ist?"
„Natürlich, klar. Ihr saht beide einfach nur ziemlich übel zugerichtet aus."
„Alles nur halb so wild.", entgegnete ich und lächelte ihn beruhigend an. Im selben Moment kam Locette ins Wohnzimmer und hob sofort eine Augenbraue, als sie mich sah:
„Es freut mich zwar sehr, dich wiederzusehen Zoey, aber eigentlich solltest du oben in deinem Bett sein und dich nicht bewegen, bevor ich dich behandle."
Langsam und natürlich unter Schmerzen stand ich auf und erwiderte lächelnd:
„Ich weiß, aber ich habe es nicht ausgehalten."
„Wie du meinst", entgegnete Locette seufzend, aber trotzdem mit einem Lächeln auf den Lippen: „Aber nichtsdestotrotz kommst du jetzt bitte mit hoch, du siehst schrecklich aus."
„Na danke auch, wie ich sehe färbt Hux' Höflichkeit schon auf Sie ab."
Daraufhin lachte sie, sagte aber nichts mehr und ich folgte ihr nach oben in mein Zimmer. Dort ließ ich mich vorsichtig auf das Bett nieder und Locette setzte sich neben mich. Erst jetzt bemerkte ich die dicke Tasche, die sie bei sich trug.
„Also", begann sie, während sie den Inhalt der Tasche neben mir auspackte. Es handelte sich eindeutig um medizinische Verpflegung: „Da Hux nicht besonders ansprechbar gewesen ist, muss ich wohl dich fragen, was genau in den letzten vierundzwanzig Stunden passiert ist."
Sie zückte eine Schüssel und fing an, die verschiedensten Kräuter und Flüssigkeiten zu einer Pampe zu vermischen und ich erzählte:
„Nun ja, eine grobe Zusammenfassung zuerst: wir wurden in das Dorf der Prutm verschleppt, zum Tode verurteilt, dann habe ich mir mit den beiden besten Kämpfern des Stammes ein Ehrenduell geliefert, um frei zu kommen. Da ich gewonnen habe, durften wir gehen, doch dann wollte sich ein perverser Prutm an uns rächen, weshalb Hux seine Wunde erhalten hat, aber wir konnten auch diese Situation bewältigen. Mehr als ein mühsamer Aufenthalt im Wald gab es dann auch nicht mehr."
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Luck ~ a General Hux Fanfiction
FanfictionDer Widerstand, angeführt von Leia Organa, versucht, der Ersten Ordnung die Stirn zu bieten, doch ohne wirklich große Erfolge. An vorderste Front des Feindes befindet sich General Hux, der als einer der obersten Köpfe die Organisation leitet, die ei...