KAPITEL 𝟛𝟡

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„Also", fragte ich und sah ihn von der Seite her an: „Wenn Ihnen auf Ihren riesigen Schlachtschiffen die Frau fürs Leben vorbeiläuft, dürften Sie sie heiraten?"

„Nein.", antwortete Hux, ohne bekümmert zu wirken: „Jegliche Arten von Liebesbeziehungen sind in der Ersten Ordnung eher unerwünscht. Natürlich ist es nicht zu verhindern, vor allem in den niedrigeren Rängen, doch je höher die eigene Position ist, umso weniger sollte man sich in solchen Liebschaften verstricken. Und ab einem gewissen Rang ist es natürlich gänzlich verboten."

„Ich nehme einfach mal an, dass Sie sich als General an genau so einem Punkt befinden.", meinte ich und seine grünen Augen richteten sich auf mich:

„Sie sagen das so, als wäre das etwas Schlimmes."

Daraufhin zuckte ich mit den Schultern:

„Nun ja, es ist klar dass Gefühle, insbesondere Liebe, das Entscheidungsvermögen extrem einschränken können. Trotzdem gibt es bei uns so etwas wie ein Verbot nicht. Nun gut, ich muss zugeben, dass uns vor allem in der aktuellen Situation davon abgeraten wird, uns auf irgendwelche Liebschaften, wie Sie es so schön nennen, zu konzentrieren."

„Sie haben eine andere Philosophie als ich."

„Das ist mir bisher noch gar nicht aufgefallen.", entgegnete ich amüsiert, weshalb er die Augen verdrehte:

„Nicht nur in Sachen Politik, Kiath. Wenn ich Sie mir so anschaue, bin ich mir ziemlich sicher, dass Sie davon träumen, Ihre eigene, kleine Familie zu gründen und in einem gemütlichen Häuschen Ihr Leben zu Ende zu leben."

„Das klingt wirklich schnuckelig. Aber ja, Sie haben recht: falls ich in den nächsten Wochen und Monaten nicht umgebracht werde, wird mein Zukunftswunsch wahrscheinlich genau so aussehen. Aktuell wünsche ich mir aber nichts mehr als diesen verdammten, von Ihnen verursachten Krieg für immer zu beenden."

Nun war es Hux, der eine Augenbraue in die Höhe schob:

„Bleiben Sie bei der Sache General."

„Wie Sie wollen: also, ich nehme an, Sie wollen kein kleines, süßes Häuschen und eine kleine, süße Familie?", erwiderte ich: „Ah, lassen Sie mich raten: Sie verschreiben Ihr komplettes Leben der Ersten Ordnung, nicht wahr?"

„Natürlich, was würden Sie denn sonst von mir erwarten?"

„Weiß ich selbst nicht. Aber sind Sie wirklich so erpicht darauf, alleine und verbittert zu sterben?"

Der General wandte lächelnd seinen Blick ins Feuer:

„Verbittert also? Nein, in meiner Zukunft sehe ich Anerkennung, Ehre und Respekt, keine Verbitterung. Ich werde auf mein Leben zurückschauen und stolz auf das sein, was ich erreicht habe."

„Sie haben recht, wir haben wirklich mehrere verschiedene Philosophien."

„Und Sie haben nun eine Bestätigung mehr, warum Sie mich hassen können, nicht wahr?"

„Ich kann Sie verstehen."

Das Erstaunen, die sich nun in Hux' Augen abzeichnete, als er mich ansah, war vollkommen ehrlich:

„Habe ich mich da gerade verhört?"

„Nein. Ich meine, warum sollte ich Ihnen verübeln, wenn Sie andere Zukunftswünsche haben als ich? Wenn man die Sachen, die Sie glücklich und stolz machen, an sich mal außer Acht lässt, ist da ja nichts schlechtes dran."

Ein Lächeln umspielte seine Lippen:

„Sie sind immer wieder für eine Überraschung gut, Kiath."

Luck ~ a General Hux FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt