Der Sensenmann liebt einen starken Gegner. Er verachtet die Schwachen. Er begegnet einer Frau, die Freude, sogar Glück im Schmerz findet. Plötzlich fühlt er sich zu jemandem hingezogen, der erbärmlich und schwach ist.
Will er sie verletzen oder sie...
Musikvorschlag: Every Man Gets His Wish - Lana Del Rey ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• Der Schmerz in ihren Knochen machte es der Göttin schwer aufzustehen, doch sie tat es trotzdem.
Es waren jetzt genau vier Tage seid Raidon ihr Kind getötet hatte und sie fühlte sich so schlecht wie noch nie.
Erst hatte sie nur geweint und geflucht, bis ihre Stimme versagte und sie stumm und leise trauerte.
Was würde Kenji sagen, wenn er herausfinden würde, dass er dieses dumme Schwert für nichts und wieder nichts suchte.
Aber wie sollte sie ihm das sagen? Sie hatte keine Möglichkeit mit ihm zu kommunizieren.
Raidon hatte alle Wege geblockt.
Als Nyx ein Klopfen an ihrer Tür vernahm, drehte sie sich sofort um und tat so, als würde sie schlafen.
"Ich weiß, dass du wach bist, Nyx", sprach Raidon's ekelhaft charismatische Stimme. "Wenn du bereit bist dich wie eine Erwachsene zu benehmen und mit mir zu reden, dann findest du mich in meinem Büro."
Ja sicher.
Fick dich!, dachte sie wütend und weigerte sich ihn auch nur eines Blickes zu würdigen.
So sah also ihr Leben aus? So erbärmlich war sie geworden?
Früher war sie doch immer spontan und impulsive gewesen. Wann hatte sie das verloren?
Sie musste hier raus. Kenji musste wissen, was mit dem Baby passiert war und die Suche nach dem Schwert abblasen.
Also setzte Nyx sich an ihren Schreibtisch und begann damit Ideen für eine mögliche Flucht zu sammeln.
Das perfekte Verbrechen
Fluchtmöglichkeiten: Fenster, Kanalisation, Regenrinne und gutes altes Haupttor
Okay, das ganze würde schwieriger werden als gedacht. Wenn sie versuchen würde nachts aus dem Fenster zu klettern würden die Wachen und spätestens die Kameras sie entdecken. Also strich sie Fenster rot durch.
Auch die Kanalisation würde nicht funktionieren, von hier bis weit weg war sie voll von mutierten Monstern, die sofort Alarm schlagen würden. Außerdem roch es da unten schrecklich. Wieder ein roter strich.
Die rostigen Regenrinnen waren aber auch aus dem Rennen. Sie waren unstabil und alt. Roter Strich.
Vielleicht war die einzige Möglichkeit wirklich das Haupttor. Das würde Raidon wenigstens nicht kommen sehen. Aber wie würde sie es da raus schaffen ohne erkannt zu werden? Eine einfache Verkleidung würde es da nicht tun. Und alle Fahrzeuge, die je ins Schloss kamen, wurden aufs genaueste überprüft und durchsucht.
Nach weiteren Minuten anstrengendstem Nachdenken, gab die Nachtgöttin auf. Sie wollte sich gerade in ihr Bett verkriechen, da ertönten Stimmen aus dem Innenhof.
Ein paar Händler hatten ihre Stände dort aufgebaut. Unter ihnen war ein seltsames Geschöpf, das Nyx an eine Teekanne erinnerte.
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