^Nicht länger menschlich^

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Lotus eater • fosterthepeople
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Alles um sie herum war weg. Es gab nur eine unendliche dunkle Weite. Kein oben und kein unten.
Pain versuchte nach jemandem zu rufen, doch ihre Stimme wollte nicht herauskommen. Auch ihre Glieder waren steif und bewegten sich keinen Millimeter. Panik rauschte durch ihre Adern.

Sie war gefangen. Aber wo?

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Während der Kampf zwischen der Phantom Truppe und Radions Wächtern weiterging, erwachte Hisoka, der mit großen Nägeln an ein Kreuz gefesselt war. Dazu hatte man ihm noch schwere Ketten umgelegt, die die ganze Erfahrung noch schmerzhafter machten.

Raidon saß auf seinem Thron vor dem Magier und trank eine Kanne Kräutertee. Dazu aß er ein Stück Himbeer-Sahne-Torte.

Hisoka leiden zu sehen schien ihn sehr zu unterhalten.

"Die ist klar, dass du den morgigen Tag nicht mehr erleben wirst", sagte der Donnergott und stellte seine Tasse ab. "Ich werde dich eigenhändig töten für all die Schwierigkeiten, die du mir bereitet hast."

Hisoka kicherte. "Ich geb mein bestes!"

Raidon warf Lenix einen Blick zu. Dieser trat vor und schlug Hisoka direkt in seinen Bauch.

Er spuckte Blut, dass ihm dann den Hals runter rann. Doch das gehässige Grinsen legte er nicht ab. Er würde keine Schwäche zeigen. Er würde nicht um Gnade flehen, nicht mal im Angesicht des Todes.

"Du bist hartnäckig. Das muss man dir lassen", spöttelte Raidon und schob sich einen weiteren Bissen Kuchen in den Mund.

Dabei fielen ihm ein paar der hellen Haarstränen ins Gesicht. Sie warfen kaum merkbaren Schatten auf die dunkle Haut, die alle Sterne des Himmels eingefangen hatte. Raidon war wirklich viel zu schön um seine Zeit so zu verschwenden. Man sollte ihn in einem Museum ausstellen. Kunst. Das war er. Ein göttliches Kunstwerk. Hisoka hasste Raidon für alles, was er Pain angetan hatte, aber er kam nicht darüber hinweg wie sehr er sich vom diesem wunderschönen, heimtückischen Wesen angezogen fühlte. Wenn Hisoka den Donnergott unter anderen Umständen kennengelernt hätte.... Ihr wisst alle was ich meine.

Für einen Moment wünschte er sich, alles wäre anders gekommen. Dass er Raidon ganz anders kennengelernt hätte. Aber dann holte die Realität ihn wieder ein. Pain war irgendwo in diesem Palast. Er musste sie finden.

"Ich werde meine Götter jetzt ein bisschen Spaß mit dir haben lassen. Wenn du danach noch lebst, werde ich dir einen schnellen Tod gönnen."

Langsam wurde der Magier von den restlichen Göttern umringt. Sie zogen ihre Waffen und kamen ihm immer näher. Hisoka schloss die Augen und streckte seine Gesicht dem Himmel empor.

Etwa drei Stunden schlugen, hackten und stachen sie auf ihn ein. Seine Haut war aufgeschlitzt, violette Flecken schmückten seinen Bauch und tiefe Schnittwunden klafften an seinen Seiten. Auf seinem linken Augen konnte er nicht mehr gut sehen und seine Nase war gebrochen. Ebenso fehlte ihm einer seiner Arme. Doch er hatte keinen Mucks von sich gegeben.

Nicht als die Scharfen, unerbittlichen Klingen immer wieder in seinen Bauch stachen und seine Organe aufrissen. Auch nicht, als Lenix seinen Arm mit einer Axt abgetrennt hatte. Auch nicht, als Raidon währenddessen lachend auf seinem Thron saß und sich immer mehr Kuchen bringen ließ. Er war standhaft geblieben.

P•A•I•N | h.mWo Geschichten leben. Entdecke jetzt