^Schmerz und Leid^

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Musikvorschlag: I don't want to set the world on fire - The ink spots
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Hisoka hatte sein neustes Spielzeug zu sich in seine vorübergehende Bleibe mitgenommen. Er hatte nicht gedacht, dass sie ihm einfach so folgen würde. Außerdem hatte sie ihm eine Möglichkeit gegeben sie zu töten. Sie hatte nach dem Druck, den er auf ihren Hals ausgeübt hatte verlangt. Sie hatte ihn gebraucht.

Der Schmerz, er war ihr Freund.

„Willst du vielleicht eine heiße Dusche nehmen?", fragte Hisoka und versuchte seine Idee so schmeichelnd wie nur möglich klingen zu lassen. Ja, sie stank. Sie stank erbärmlich. Nach Erbrochenem, Schweiß und Dingen, die er nicht identifizieren konnte:

Doch es gab einen weiteren Grund wieso er sie so deutlich fragte. Es war ein weiterer Test, um zu sehen, ob sie sich tatsächlich in eine Position begeben würde, in der er ihr überlegen wäre.

Und sie tat es, ohne auch nur zu zögern. Sie ließ ihre Decke fallen, die Hisoka kurzerhand auf den Balkon warf und sich dabei bemühen musste nicht zu Würgen.

Als er wieder nach drinnen kam, war sie bereits im Bad verschwunden, doch die Tür war weiterhin offen. Hisoka lukte vorsichtig in sein Badezimmer und erspähte Pain, die sich vor der Badewanne auszog.

Vorsichtig hob sie den Saum ihres Nachthemds an und zog es über ihrer Kopf, um es dann auf den Boden gleiten zu lassen. Ein weißer BH und ein Höschen kamen zum Vorschein. Sie schien keinerlei Schamgefühl zu besitzen und Hisoka wusste, dass sie ihn hinter sich spürte.

Ihr Körper war der einer erwachsenen Frau, doch ihr Gesicht sagte „Ich bin gerade 12 geworden".

Es irritierte den Clown.

„Das Wasser is warm. Hüpf rein", forderte Hisoka sie auf und fragte sich, ob er ihr wohl in die Wanne helfen sollte. Doch als er kurz vor ihr stehen blieb, drehte sich Pain zum ihm und schenkte ihm einen intensiven dennoch leeren Blick, den er wieder nicht deuten konnte.

„Geh nur." Er lächelte und schob sie in Richtung Wanne. „Ich warte in meinem Zimmer auf dich."

Der Sensenmann ging an seinem kleinen Gast vorbei und und war gerade dabei das Wasser mit einer Badebombe zu verschönern, da vernahm er das Klicken eines Bh's.

Als er sich der kleinen Frau wieder zuwendete, stand diese bereits komplett nackt vor ihm.

Seine Augen wanderten über ihre blasse Haut und er musste feststellen, dass ihr Körper überall von seltsamen Mustern bedeckt war. Sie erinnerten ihn an Sternkonstellationen in einem Solarium.

Man konnte an ihrer Schulter noch zur Hälfte die nördliche Krone entdecken und über Pains Schlüsselbein zog sich eine Konstellation, die Hisoka nicht kannte.

„Was sind das für Zeichen auf deinem Körper? War das schon immer so?", sprach er mit sanfter Stimme, die Pain das Gefühl gab sie konnte ehrlich mit ihm sein.

„Nein, das war mein Gott." Ein gruseliges Lächeln schlich sich auf die schmalen Lippen des Mädchens. „Es war ein Geschenk."

„Dein Gott also", murmelte Hisoka mehr zu sich selbst als zu ihr.

Das junge Mädchen stieg in die Wanne und atmete auf, als das warme Wasser ihren Körper aufnahm. Ihre zerzausten Haaren wurden ein wenig von dem schaumigen Wasser geglättet und es machte die Kleine etwas weniger unheimlich.

Hisoka sah zu, wie ihre milchigen Augen abwesend auf das Wasser starrten. Dann sah er sie zum ersten Mal wirklich an.

Ihre eingesunkenen Wangen, die tiefen Augenringe, ihre glanzlosen Haare und die gespenstisch blasse Haut. Überwältigt von der Schönheit ihrer Krankheit, ging er auf sie zu und ließ seine Hand über ihre Wange gleiten.

Sie lehnte sich an seine Hand, und ihr Oberkörper erhob sich langsam aus dem Wasser. Ihre vollen Brüste passte nicht zu der schmalen Taille und ihren Rippen, die so stark sichtbar waren, dass Hisoka sie hätte greifen können.

„Hast du Hunger?"

Ein Nicken reichte ihm als Antwort.

Der Magier fand in seinem Zimmer nichts anderes, als Cracker und Vodka aus seiner Mini-Bar. Das musste erstmal reichen. Normalerweise war er nicht der Typ, der obdachlose Frauen bei sich aufnahm und ihnen Bäder, Essen und ein Plätzchen zum Schlafen anbot, aber dieses Mädchen hatte sein Interesse geweckt.

Er entschied sich ihr die Cracker ins Bad zu bringen und sie dann noch etwas weiter über ihren Gott auszufragen, doch seine Augen weiteten sich in Schock, als er ihren Arm sah. Sie hatte das Wasser unglaublich heiß aufgedreht, dass ihr Arm bereits rot war und sich an manchen Stellen die Haut von ihrem Körper schälte.

„Was machst du da!?", rief Hisok entsetzt und stürzte auf sie zu. Ohne groß darüber nachzudenken packte er ihre Schultern, hob sie aus der Wanne, wickelte ein Handtuch um sie und trug sie ins Schlafzimmer.

„Was sollte das? Wieso hast du dich einfach so verbrannt?", stellte er sie zur Rede, doch sein Entsetzen schien sie in keiner Weise zu stören.

„Das mache ich doch nur, um mich gut zu fühlen und meinen Gott zu ehren", flüsterte sie lächelnd. Da war es wieder. Das gruselige müde Lächeln, bei dem ihre Pupillen zu Tellern wurden.

„Hat dich das verärgert?", schnurrte Pain und ließ das Handtuch von ihrem Körper gleiten. „Willst du mir jetzt weh tun?", sprach sie weiter und presste ihren Körper gegen seinen.

Mit ihrer sanften Stimme konnte die Kleine einen wirklich einlullen.

„Du willst also, dass ich dir wehtue", entgegnete der Magier interessiert. Die Stimme der Vernunft in ihm warnte ihn erst gar nicht weiter zu fragen, doch eine kleine Stimme in seinem Unterbewusstsein wollte mehr davon wissen.

„Würdest du mir den Arm aufschlitzen?", fragte sie und es klang schon fast wie eine Bitte.

Ihre Augen schimmerten voller Hoffnung und selbst Hisoka, der es gewöhnt war andere Leute einzuschüchtern oder zu verwirren, wusste nicht mehr wo oben und unten war.

„Du bist echt ein seltsamer Mensch, Pain."

Nachdem er sie wieder in das Handtuch gewickelt hatte, legte sich die junge Frau auf den Boden neben dem Bett.

„Was wird das schon wieder?" Hisoka konnte nur schmunzeln. Dieses Mädchen wurde immer merkwürdiger.

„Du kannst auch mit mir in einem Bett schlafen oder da drüben auf der Couch", schlug der Clown vor.

„Menschen wie ich gehören auf den Boden", antwortete sie leise und sah zu ihm hinauf. Wovon zum Teufel redete diese Verrückte? Menschen wie sie?

„Menschen wie du?", hakte der Sensenmann nach und zog sich indessen selbst um. In einer pinken Jogginghose stand er nun vor seinem Gast.

„Sklaven." Bevor er sie weiter befragen konnte, war sie bereits eingeschlafen.

Seufzend hob Hisoka ihren Körper vor Boden auf und legte sie in das weiche Bett, das ihre kleine Gestalt sofort verschlang.

„Wer zur Hölle bist du? Und wer ist dieser Gott?"

Diese Fragen stellte sich der Magier, bis die Sonne aufging.

Danke fürs Lesen!

P•A•I•N | h.mWo Geschichten leben. Entdecke jetzt