Dienstagmorgen. Ich quälte mich aus dem Bett und wollte ins Badezimmer gehen. Doch schon nach dem ersten Schritt spürte ich einen stechenden Schmerz im Knie. Sofort ließ ich mich auf mein Bett fallen, wobei mein Handy auf den Boden fiel oder dabei Lärm machte. Mir sollte es egal sein. Ich rieb immer wieder über mein Knie, doch es wurde einfach nicht besser.
„Leo?"-Kevin auf der anderen Seite der Tür besorgt.
„Ja"-ich und jammerte ein wenig.
„Alles ok?"-er und öffnete meine Zimmertür.
„Wie man's nimmt"-ich.
„Was ist los?"-er und sah mich mit gerunzelter Stirn an.
„Irgendwas ist mit meinem Knie"-ich
„Kannst du laufen?"-er.
„Nicht wirklich"-ich.
„Okay, ich trag' dich ins Bad, du gehst duschen und dann fahren wir zum Unfallarzt"-er ernst.
„Ne, all-"-ich.
„Doch"-unterbrach er mich und hob mich hob. Auf einem Bein machte ich mich fertig und während ich Zähne putzte, schrieb ich Jeannie eine Nachricht.
‚Komme heute erst später in die Schule, muss zum Arzt. Leo'
„Til ist schon im Büro, ich fahr dich"-Kevin und zog sich Schuhe an.
„Du musst doch zur Schule"-ich
„Du eigentlich auch"-er und stützte mich, damit ich mein rechtes Knie nicht allzu sehr belasten musste.
„Kevin das wird wieder"-quengelte ich
„Lieber kontrollieren lassen und nichts ist, als ignorieren und später noch mehr schmerzen"-er ernst und der Fahrstuhl brachte uns in die Tiefgarage.
Kevin ist 18 und kann deswegen schon Autofahren. Dennoch fuhr ich nicht gerne bei ihm mit, da er nicht gerade der ruhigste Autofahrer war. Er parkte genau vor dem Eingang und stützte mich wieder einmal, damit ich laufen konnte. Die Frau hinter dem Tresen lächelte uns an.
„Leonie, Kevin, so sieht man sich wieder"-sie lächelnd.
„Guten Morgen"-Kevin
„Wie kann ich euch denn heute helfen?"-sie. Die Mitarbeiter des Unfallarztes kannten uns bereits, da Kev und ich ständig verletzt waren, wobei man anmerken muss, dass Kevin öfters hier hockt als ich.
„Ich hatte gestern wie immer Ballett und konnte heute Morgen mein rechtes Knie nicht belasten"-ich
„Okay, kannst gleich durch humpeln, ihr seid die einzigen und ersten"-sie und lächelte uns an. Ich humpelte ins Behandlungszimmer und der Arzt begrüßte uns mit einem Handdruck. Er untersuchte, wie immer schweigend, mein Knie und schickte mit zum Röntgen. Die Ergebnisse waren nicht wirklich eindeutig, weswegen ich ins MRT geschickt wurde.
„Bis die Ergebnisse da sind, dauert es eine Woche, vorerst nimmst du bitte eine Bandage und trainierst auch nur, wenn du wirklich keine Schmerzen hast. Ich verschreibe dir auch noch Schmerzmittel"-er und tippte auf seiner Tastatur rum. Er gab uns das Rezept für die Tabletten und Kevin fuhr zu einer Apotheke. Als wir die Medikamente hatten, fuhr er wieder nach Hause.
„Du bleibst heute zu Hause. Für vier Stunden lohnt es sich nicht in die Schule zu gehen und Training heute Abend sagst du auch ab"-er. Ich verdreht die Augen, stimmte dann aber zu. Somit verbrachte ich den ganzen Tag im Bett mit Cora und Whisky. Gegen 4 Uhr klingelte es an der Tür und Jeannie stand vor mir.
„Was hast du denn schon wieder gemacht?"-Jeannie und sah mich amüsiert an.„Wenn ich das mal wüsste. Gestern ganz normal trainiert, heute Morgen Knie kaputt"-ich kopfschüttelnd.
„Naja, es sieht wirklich ziemlich dick aus."-sie und beugte sich zu meinem Knie runter.
„Ich hab Medikamente bekommen. Morgen kann ich wieder laufen und alles ist wieder normal"-ich lächelnd.
„Wissen die denn jetzt was das ist?"-Jeannie.
„Ne, noch nicht. Aber ich musste ein MRT machen"-ich.
„Du arme. Aber du bist nicht zur krank, um ein Haus weiter ins Café zu gehen?"-sie. Ich lächelte sie an und zog mir Schuhe an. Die Jogginghose behielt ich einfach an.
„Willst du die Hunde mitnehmen?"-sie
„Dann musst du aber Cora nehmen"-ich.
„Kein Problem"-sie lächelnd und leinte den hibbeligen Hund an. Wir gingen aus dem Flur des Hauses und Wärme schlug uns entgegen. Genau neben an war eine kleines Café, wo Jeannie und ich uns hinsetzten. Die Sonne wärmte uns und der große Eisbecher kühlte von innen. Cora lag in der Sonne und döste und Whisky lag im Schatten des Tisches.
„Wie alt ist Cora eigentlich?"-Jeannie.
„Ich glaube 12 Jahre oder so"-ich
„Und trotzdem so nervös?"-sie verwundert
„Jap."-ich und nickte
„Und Whisky?"-si
„8 Jahre alt"-ich und sah grinsend auf den Rüden runter.
„Warum grinst du so?"-Jeannie und ihr Lachen wirkte mal wieder amüsiert.
„Mein Onkel hat Whisky als Welpe bei sich aufgenommen, weil das Tierheim für ihn ein neues zu Hause suchte und er die ‚Pflegefamilie auf Zeit' sein sollte. Er hat sich Hals über Kopf in den Rebellen verliebt und darum ist Whisky immer noch bei ihm."-ich und schob einen Löffel mit Eis in den Mund.
„Acht Jahre ist das schon her?"-Jeannie.
„Ja, voll krass"-ich
„Eben, ich meine wir kennen uns jetzt ja auch schon seit vier Jahren"-sie
„Stimmt und damals war Whisky noch ein richtiger Rebell"-ich
„Und Cora ein Welpe"-sie. Mein Lächeln verschwand.
„Wir kennen uns schon so lange, aber das du mit Damian so eng befreundet bist, habe ich gestern erst erfahren"-ich
„Vielleicht weil in unserem Leben Jungs nie eine große Rolle spielten?"-Jeannie.
„Stimmt, weil so ziemlich alle Arschlöcher waren"-ich
„Wir sind seit vier Jahren befreundet und waren seitdem nie weiter getrennt als drei Straßen"-Jeannie außergewöhnlich ernst.
„Und jetzt ziehst du nach New York."-ich
„Mir bleibt nichts anderes übrig"-sie
„Du bist doch mit Damian so dicke, kannst du nicht bei ihm wohnen?"-ich
„Bist du blöd?"-sie entsetzt und spuckte ihr Wasser zurück ins Glas. Etwas angeekelt sahen Leute von dem anderen Tisch zu uns rüber.
„Du hast gesagt, du kennst ihm seit dem Kindergarten"-ich
„Da war er noch normal. Dann zog er weg und als er wiederkam, war er anders. Ich komme mit dem Bad Boy Damian nicht wirklich klar. Ich passe mich ihm an"-sie
„Heißt du verstehst ihn nicht und weißt auch nicht wieso er so ist?"-ich
„Genau"-sie. Ich schüttelte etwas durcheinander den Kopf
„Jetzt haben wir schon drei mysteriöse im Sportkurs"-sie grinsend.
„Hä?"-ich
„Damian, Kevin und du"-sie
„Ich bin nicht mysteriös und Kevin auch nicht"-ich.
„Für die anderen ja"-Jeannie und stellte das Glas Wasser auf ihr Tablett.
„Haben wir was zu Morgen auf?"-ich.
„Gesund werden"-Jeannie frech grinsend und winkte den Kellner zu sich, da sie bezahlen wollte.
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Dreamer.
Teen FictionEin zurückhaltendes Mädchen vom Schicksalsschlag getroffen und festgehalten und eine Junge der sich an Zigaretten festhält und Mitschüler mit seinem Auftreten verängstigt. Zwei Gegensätze die eigentlich nur eins wollen, wieder so glücklich sein, wie...