Seine Welt.

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What about now - Daughtry



== Damians Sicht ==


Mein Handywecker riss mich aus meinem Schlaf. Müde sah ich mich in meinem bescheidenen Hotelzimmer um. Durch die Spalten der Abdunkelung vor den Fenstern fiel die Morgensonne. Genervt seufzend schlug ich meine Bettdecke zurück und stand auf. Wie jeden Morgen ging ich auf den Balkon und rauchte erst einmal eine. Die letzten Tage hatte ich mit Kollegen und Anwälten meines Vaters gesprochen, wegen des Geschäftes, heute würde ich ihn das erste mal persönlich treffen, seit gefühlten Monaten. Schlecht gelaunt stieg ich unter die Dusche und machte mich fertig für den Tag. Sneakers, Jeans und Shirt, mehr nicht. Es war schließlich mein Vater, der heute vor mir stehen würde und nicht seine Kollegen, für die ich die letzten Tage Anzughose und Hemd getragen hatte. Ich nahm meinen Koffer und verließ den kleinen Raum. An der Rezeption gab ich meinen Schlüssel ab und währenddessen sie irgendwas im System des Hotels checkte, erhielt ich eine Nachricht.


To me:


„Kommst du heute Abend noch vorbei? Leo <3"


Ich lächelte innerlich und meine Laune besserte sich leicht.


To Leo:


„Ja :)"


Ich ließ mein Handy in der Hosentasche verschwinden und sah die Frau ungeduldig an.


„So, Ihre Unterlagen. Einen schönen Tag noch Mr. Hudson Junior."-sie und lächelte extra freundlich. Genervt verließ ich das Hotel, packte meinen Koffer auf die Rücksitzbank meines Porsches, stieg ein und fuhr mit quietschenden Reifen weg. Ich schlängelte mich durch den Berufsverkehr, der hier sehr spärlich ausfiel, und parkte vor dem großen Hotelkomplex. Einem Angestellten gab ich meine Schlüssel und er fuhr meinen Wagen in die nächste Tiefgarage. Am Empfangstresen saß eine junge Frau, wie in jedem der Hotels, und lächelte freundlich.


„Schönen guten Morgen Mr. Hudson Junior."-sie lächelnd. Ich war kurz einen Blick auf ihre Bluse, die einen viel zu tiefen Ausschnitt hatte. Mein Vater sollte die Arbeitskleidung seiner Angestellten überdecken, sonst kommen sich die Gäste vor wie im Puff.


„Morgen. Welcher Stock?"-ich nüchtern.


„Fünfter Stock, Konferenzraum 7"-sie höflich. Ich nickte und ging zum Fahrstuhl. Lustlos drückte ich die Taste mit der 5 und lehnte mich gegen die Wand des Liftes. Meinen Vater beruflich zu sehen, war nie eine angenehme Sache. Wir waren bei diesen Treffen Geschäftspartner und nicht Vater und Sohn. Im fünften Stock angekommen, suchte ich das Buffet, da ich noch nichts gefrühstückt hatte. Als ich fündig wurde, war ich nicht alleine, jedoch waren die anderen Männer und Frauen nur irgendwelche Leute von meinem Vater. Ich nahm mir einen Teller, zwei Scheiben Brot und Aufstrich und setzte mich mit einer Tasse Kaffee alleine an die Fensterfront. Stumm frühstückte ich und zuckte kurz zusammen, als sich jemand zu mich setzte.


„Hallo Damian"-eine Frauenstimme. Ich sah auf, direkt Jordana ins Gesicht.


Dreamer.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt