Ein unangenehmes Piepen weckte mich. Neben mir bewegte sich Jeannie langsam und schien wieder bei klarem Kopf zu sein. Ich richtete mich müde auf und sah mich um. Ein kahler Raum ohne Möbel, durch das rote Licht des Sonnenaufganges erhellt.
„Morgen“-Jeannie verschlafen.
„Morgen“-ich und rieb mir die Augen. Ich hatte mir mit Jeannie die ehemalige Matratze ihres Doppelbettes geteilt. Trotzdem war der Fußboden spürbar hart gewesen. Von unten kamen Geräusche, die vermuten ließen, dass aufgeräumt wurde.
„Die Putzleute sind schon da“-sie verwundert.
„Wie spät?“-ich.
„6:00 Uhr. Gehst du zuerst ins Badezimmer?“-Jeannie. Ich nickte und kämpfte mich hoch. Den kurzen Weg überstand ich ohne Krücken. Ich hatte am Donnerstag Jeannie eine Tasche von mir mitgegeben, damit ich heute frische Kleidung hatte. Ein Langarmshirt in schwarz weiß gesteift und ein kurzer weiter Rock in schwarz. Um die Taille ein brauner Gürtel und die Ärmel bis zum Ellenbogen hochgeschoben fertig. Die weißen Vans behielt ich einfach bei.
„Fertig?“-Jeannie, als ich die Badezimmertür öffnete.
„Nur noch schminken, aber ich wollte frische Luft ins Bad lasen“-ich und trug Mascara auf.
„Vorbildlich“-sie und schien in Gedanken zu sein.
„Alles ok?“-ich. Jeannie trug ihren weißen Badmantel und setzte sich auf den Rand der Badewanne.
„Ich will nicht nach New York“-sie und sah auf die schwarzen Fliesen.
„Du hast die letzten zwei Wochen all deinen Freunden eingeredet, dass es ohne dich trotzdem schön sein wird, oder?“-ich und setzte mich auf den Toilettendeckel. Sie nickte und hatte den Mund leicht offen.
„Das wird es nicht Jeannie. Jeder deiner Freunde braucht dich und deine tolle und einzigartige Art. Es wird anders ohne dich und nicht gerade schöner. Wir werden uns alle langweiligen und fett werden, weil du immer Aktion gemacht hast“-ich. Jeannie musste schwach lächeln.
„Weißt du Leo, ich glaube du kannst mich sehr gut ersetzten beiden Jungs und Nadine und den anderen und du kommst auch ohne mich klar“-sie.
„Hör auf so ein Schwachsinn zu labern. Niemand ersetzt dich und ich werde es auch gar nicht erst versuchen. Ich hoffe einfach nur, dass du so oft wie möglich nach Atlanta kommst und in der Zeit wo du hier bist, kannst du bei uns wohnen. Das habe ich mit Til schon abgesprochen“-ich.
„Danke“-Jeannie lächelnd und umarmte mich.
„Und jetzt geh‘ duschen, sonst verpasst du noch deinen Flug“-ich.
„Dann bleib ich erst Recht hier sitzen“-sie. Ich stand auf und verließ kopfschüttelnd das Badezimmer. In einer Hand die Krücken, in der anderen das Geländer. Gefühlte 10 Minuten brauchte ich, um die Treppe herunter zu kommen.
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Dreamer.
Teen FictionEin zurückhaltendes Mädchen vom Schicksalsschlag getroffen und festgehalten und eine Junge der sich an Zigaretten festhält und Mitschüler mit seinem Auftreten verängstigt. Zwei Gegensätze die eigentlich nur eins wollen, wieder so glücklich sein, wie...