Das Jeannie gegangen war, war jetzt zwei Wochen her und sie hatte mir bereits Fotos von dem neuen Haus geschickt. Sie meinte die Schule wäre strenger als bei uns, aber sie würde ganz gut mit den Mitschülern klar kommen. Ihre Freizeit verbrachte sie auf dem Fußballplatz. Zu wissen, dass es ihr dort gut ging, tat mir gut. Mein Knie war fast verheilt, ich musste aber noch eine Bandage tragen und Training war ja eh nicht mehr. Die Sommernachmittage verbrachte ich mit der Gruppe um Marcel, Damian und Nadine. Sie hatten mich alle gut aufgenommen und akzeptierten es, dass ich ständig Bulldogge Whisky mit mir rum schleifte. Kevin hatte ständig Training und Til war im Büro, somit blieb der Oldie an mir hängen. Doch er wurde von der Gruppe super akzeptiert, da er aufgrund seines Auftretens er amüsant, als lästig war. Außerdem saßen wir ja eh nur den ganzen Tag im Schatten eines Baumes, weil zu warm war, um in den Skatepark zu gehen. Wir hatten Mittwoch und nächste Woche würde es auf Klassenfahrt gehen und genau war den ganzen Nachmittag schon Thema.
„Was habt ihr gewählt?“-Marcel.
„Miami, da kann man sich gut aussehende Jungs am Strand angucken und shoppen“-eine der blondierten Zicken.
„Ihr auch?“-Marcel und sah die anderen fünf aus der Clique von dem Mädchen. Alle nickten lächelnd.
„Leo und du?“-er
„San Diego“-ich. Leicht überrascht sah mich Marcel an.
„Wir auch“-er und sah Nadine und Damian an.
„Kann man noch umbuchen?“-eins der Mädchen
„Du Depp, nächste Woche geht es los und deine Eltern haben schon gezahlt“-Marcel.
„Aber wenn man sich nicht wohlfühlt in seiner Gruppe?“-sie
„Du hast deine fünf Anhängsel“-Damian genervt. Beleidigt sah sie ihn an und sagte nichts mehr. Ich sah auf die Uhr und stand auf.
„Ich muss“-ich.
„Ach ja, wir wollten ja noch shoppen“-Nadine und stand ebenfalls auf.
„Habt ihr überhaupt Geld mit?“-Marcel
„Ne, deswegen müssen wir ja los“-Nadine und hob ihr Fahrrad vom Rasen auf.
„Ich hol dich ab“-sie zu mir und fuhr los. Ich nickte ihr zu und zog an Whiskys Leine, damit er aufstand. Damian stand ebenfalls auf.
„Ich muss auch in die Richtung“-er und verabschiedete sich von Marcel mit einem Handschlag. Misstrauisch sah ich ihn an und wir gingen schweigend nebeneinander her zum Ausgang des Parks.
„Du magst Hunde, oder?“-er monoton.
„Geht. Whisky gehört meinem Onkel und einer muss sich ja kümmern“-ich. Er legte seinen Kopf leicht in den Nacken und atmete hörbar laut aus.
„Mein Vater hat nen Hund von nem‘ Kumpel freigekauft, weil er scheiße behandelt wurde. Wir wissen nicht wohin mit dem Kalb“-er immer noch monoton. Ich sah ihn skeptisch an.
„Was willst du damit sagen?“-ich
„Streng dein Hirn mal an“-er und zündete sich eine Zigarette an. Ich seufzte.
„Was für ein Hund ist es?“-ich
„Laut Internet ne‘ Bordeaux Dogge.“-er und zuckte mit den Schultern.
„Größer ging’s nicht?“-ich
„Das Vieh hat in nem‘ Hauswirtschaftsraum gelebt“-er. Ich schüttelte entgeistert den Kopf.
„Das sagst du mir vor der Klassenfahrt?“-ich.
„Chill. Zwei Wochen kann das Vieh noch im Zwinger bei uns wohnen“-er.
„Ich spreche mit meinem Onkel“-ich und machte auf dem Absatz kehrt.
„Ey“-rief er mir nach. Ich ging unbeeindruckt weiter. Kurz darauf kam ein Ton von meinem Handy.
‚Nächstes Mal bleibst du stehen, wenn ich mit dir rede. Unbekannt‘
Schön, meine Nummer hatte er also auch schon. Was für ein Arschloch.
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„Und was wollte Damian von dir?“-Nadine und suchte sich ein Kleid von dem Kleiderständer aus. Ich sah mir eine Shorts an.
„Er hat eine Bordeaux Dogge freigekauft und will sie mir jetzt andrehen“-ich kopfschüttelnd.
„Ach das Vieh“-Nadine und seufzte.
„Kennst du es?“-ich.
„Ich habe es schon zweimal gesehen. Ein Monstrum. Geht mir fast bis zur Hüfte und es hast voll den fiesen Blick“-sie
„Aber alle Bordeaux Doggen sehen fies aus.“-ich
„Willst du den Hund nehmen?“-sie
„Frühestens nach der Klassenfahrt“-ich
„Du kannst den Hund niemals halten, der wiegt mehr als du“-Nadine und sah mich mit großen Augen an.
„Mein Vater sollte beruflich mal eine Bordeauxdogge bekommen, ich weiß wie man die erziehen muss und wie man mit den umgeht“-ich
„Aber jetzt habt ihr nur Whisky. Wie kam das?“-sie verwundert. Ich hielt kurz inne, atmete tief durch und schüttelte in Gedanken den Kopf.
„Erkläre ich dir ein anderes Mal“-ich. Sie warf mir einen fragenden Blick zu und ging dann zum nächsten Kleiderständer.
„Fährt dein Bruder auch nach San Diego?“-wechselte ich das Thema
„Denke mal schon, wenn Kev dahin fährt“-sie.
„Ich habe so keine Lust Koffer zu packen“-ich
„Frag mich mal“-sie und musste leicht lachen.
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Dreamer.
Teen FictionEin zurückhaltendes Mädchen vom Schicksalsschlag getroffen und festgehalten und eine Junge der sich an Zigaretten festhält und Mitschüler mit seinem Auftreten verängstigt. Zwei Gegensätze die eigentlich nur eins wollen, wieder so glücklich sein, wie...