Endless time.

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You're Beautiful - James Blunt


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Ich saß im klimatisierten Klassenraum, währenddessen draußen die Sonne schien. Es war Donnerstag und erstaunlicher Weise hatten alle gute Laune. Unser Mathelehrer war überrascht, wie gut wir doch mitarbeiten konnten.


„So, auf dem Zettel sind vier Aufgaben zu diesem Thema. Die löst ihr bitte jetzt noch in der Schule, wer es vor dem Klingeln schafft, hat keine Hausaufgaben. Ich reiche nächste Woche Montag noch zwei Zettel nach, damit ihr für die Klausur üben könnt"-er.


„Wir haben Montag und Dienst frei"-ein Mädchen aus der zweiten Reihe.


„Ach ja stimmt. Okay dann reiche es Mittwoch rein"-er und teilte die Zettel aus. Ich sah mir die Aufgaben an, begann die Gleichungen umzuformen und tippte sie in den Taschenrechner. Innerhalb von zehn Minuten hatte ich die Aufgaben gelöst. Unmittelbar nachdem ich den Taschenrechner in meiner Tasche verstaut hatte, klingelte es. Schulschluss. Alle räumten ihre Sachen ein und drängelten sich aus dem Klassenraum. Ich ging gar nicht erst zu meinem Spind, sondern direkt raus. Fünf Tage frei. Es war ein Gefühl wie Ferien. Und das nur, weil unsere Schule neue Möbel bekam. Vor der Schule umarmten sich alle zum Abschied, doch ich ging direkt weiter zum Ende des Schulgeländes. Schon von weitem sah ich Damian, wie er kühl in die Menschenmenge starren. Als er mich sah, lächelte er kurz. Zügig ging ich auf ihn zu. Ich schlang meine Arm um seinen Hals und er um meinen Oberkörper. Er gab mir einen liebevollen Kuss auf die Stirn.


„Na, wie war Schule?"-er


„Erstaunlich gut"-ich lächelnd.


„Komm, ich muss nachher gleich los"-er. Ich nickte und wir verschränkten unsere Finger miteinander. Damian hatte auf dem Parkplatz der Schule geparkt, weswegen wir uns mit den vielen Eltern der anderen Schüler, auf die Hauptstraße drängten. Damian musste wegen seinem Vater, für ein paar Tage nach Gainesville und ich würde auf Richelle aufpassen.


„Wann kommst du wieder?"-ich


„Ich hoffe Dienstagmittag"-er


„Und wann wird Richelle abgeholt?"-ich


„Montagabend"-er und fuhr in Richtung Bahnhof. Wir hatten die Fenster offen und die Musik ganz laut. Der Spätsommer hatte sich über Atlanta gelegt und tauchte die Stadt in eine warme, aber staubige Atmosphäre.


„Regen würde auch mal wieder gut tun"-ich in Gedanken.


„Das kannst du laut sagen"-Damian und verzog das Gesicht, als uns ein LKW entgegen kam und die halbe Staubwolke hinter ihm, durch Damian geöffnetes Fenster in sein Auto flog.


„Du bekommst besuch übers Wochenende, oder?"-er. Ich lächelte breit.


„Ja, wird aber auch langsam mal Zeit"-ich. Damian sah mich an und lächelte schief.


„Ich muss deine Familie nicht verstehen, oder?"-er.

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