Ich stand an diesem heiligen Dienstagmorgen schon sehr früh auf. Ich war sehr motiviert und freute mich auf den Tag. Als ich dann noch sah, dass es dicke Schneeflocken schneite war ich doppelt so gut gelaunt. Die Landschaft um uns herum war dick in ein weißes Tuch eingepackt. Schon fast wie in einem Bilderbuch. Gemeinsam mit meiner Mum plante ich schon beim Frühstück den Tag.
„Um 17:00 Uhr treffen wir uns bei der Kirche." warf Dad ein. Er bestand auf das traditionelle Weihnachten. Heißt also Kirche besuchen. Ich fand es nicht schlimm, es war schön mit der ganzen Familie Zeit zu verbringen.
„Und um 18:00 Uhr ist Bescherung. Danach essen wir und feiern schön." sagte ich noch zum Schluss. Mum notierte alles auf einem Zettel und heftete ihn an den Kühlschrank. Den restlichen Morgen verbrachte ich im Stall. Ich gab Sweetie und King zwei Äpfel, sonst hatten sie frei. Ich umarmte Sweetie zum Abschluss und schloss dann die Boxentür. Ich wollte schnellen Schrittes die Stallgasse verlassen, da rempelte ich gegen eine Jungen.
„Oh oh sorry." sagte ich schnell und sah ihn an. Ich schluckte. Joey. Verdammt sah er gut aus. Er trug einen dicken roten Pulli, seine blonden Haare waren verstrubbelt und sein braune Reithose ließ ihn sehr schlank aussehen. Gott war er heiß. Er lächelte mich an, dabei entstanden zwei Grübchen neben seinem Mund.
„Fröhliche Weihnachten!" sagte er nur.
„Danke dir auch." sagte auch ich und ging. Ich flippte gleich aus . Ich sah noch einmal hinter mich um sicher zu gehen, dass niemand mich sah. Dann sprang ich in die Luft. Er hat mich angesprochen, ich habe ihn berührt und ich habe ihn aus der Nähe gesehen. Leni, komm runter. Du bist 18! Mein Gott! Ich lief so als wäre nichts passiert weiter.
Zuhause stellte ich mich unter die heiße Dusche, föhnte mich danach und zog mir dann eine Jeans und einen dicken Pulli an.
„Leni!" rief meine Mum. Ich brummte nur und schlürfte in das Wohnzimmer. Meine Mum war gerade dabei unseren Esstisch zu decken.
„Jap?" meldete ich mich an.
„Wir haben zu wenig Platz." sie sah mich mit großen Augen an. „Tante Pia und Onkel Alex haben keinen Platz mehr." ich schnaufte.
„Wie haben wir es denn sonst immer gemacht?" fragte ich sie und grübelte nach.
„Wir hatten einen anderen Tisch." ich sah sie entgeistert an. „Wir haben doch im Frühjahr einen neuen gekauft gehabt." warf sie ein.
„Ach ja stimmt. Mist, und jetzt?" ich rückte die Teller alle ein bisschen näher ran. Aber es änderte sich nichts. Niemals passten in diese kleine Lücke zwei Stühle rein. Dann kam Dad mit großem Geklapper herein.
„Hier, das ist noch der alte Tisch von deiner Mum." meinte er und stellte ihn vor dem Fernseher auf. Es war ein Campingtisch. Ein alter dreckiger und halb kaputter Tisch.
„Nein, das sieht ja unmöglich aus." gab Mum meinen Gedanken recht.
„Vielleicht auch nicht." murmelte ich, nahm die goldene Tischdecke und eine kleine Weiße legte diese in die Mitte, stellte Teller, Besteck und Gläser hin und schob noch zwei Stühle ran.
„Und?" fragte ich. Mum lief aus dem Zimmer kam aber gleich wieder mit einer Kerze und stellte sie in die Mitte.
„Ja so gehts." meinte sie und lief schon wieder davon. Ich verschwand auch wieder auf mein Zimmer. Ich machte mich daran die letzten Geschenke noch ein zu packen. Für Zoe hatte ich einen Bildercollage. Insgesamt waren dort 20 Bilder von ihr mit Prince oder mit ihr und mir darauf zu sehen. Den verpackte ich in goldenem Papier und setzte noch eine weiße Schleife drauf. Schließlich klemmte ich noch die Karte ein. Ich lächelte zufrieden und legte das Geschenk zu den anderen auf mein Bett. Mir war es sehr wichtig, dass alle Menschen, die mir wichtig waren, ein Geschenk von mir bekamen, das dies auch wieder spiegelt. Es muss nicht unbedingt teuer gewesen sein oder groß. Nein es reicht schon ein kleines Armband. Mit einer Kravur was zwei Menschen verbinden lässt, perfekt ist das Geschenk. Um 15:47 Uhr stand ich von meinem Schreibtisch auf und lief zu meinem Schrank. Was sollte ich anziehen? Ich wusste, dass die meisten aus meiner Famile ziemlich unspektakulär angezogen waren, aber wir hatten diesmal auch meine Cousine Lea eingeladen. Lea war die letzten drei Feste nicht da, da sie eine Weltreise gemacht hatte, gemeinsam mit ihrem Freund Louise. Und sie würde nicht mit irgend einer langweiligen Jeans hier aufkreuzen, nein sie wird noch mehr leuchten als der Weihnachtsbaum in der Stadt. Also entschied ich mich für ein dunkel rotes Kleid. Es hatte 4 Schichten Tüll und war mit Pailletten besetzt. Es reichte mir bis über die Knie, also zog ich eine Stumpfhose darunter. Bei der Schuauswahl entschied ich mich für die silbernen High Heels die ich von meiner Mum stibitzt hatte. Ich drehte mich vor dem großen Spiegel in meinem Zimmer. War das zu rausgeputzt? Oder zu wenig? Ich zuckte die Schultern und ging ins Bad. Dort schmiss ich den Lockenstab an und drehte mir ein paar wunderschöne Engelslocken. Ich trug noch einen weinroten Liedschatten auf und etwas Rouge, dann tuschte ich meine Wimpern und ließ meine Lippen mit einem sanften Rot aufleuchten. Ich gab meinem Spiegelbild einen Luftkuss und trat ins Wohnzimmer. Mein Dad pfiff laut.
„Holla, wer ist denn das?" machte er und grinste.
„Du siehst toll aus Schätzien." er gab mir einen Kuss. Und verschwand dann im Schlafzimmer. Mum kam durch die Badtür und staunte als sie mich sah.
„Zu viel?" versuchte ich ihren Gesichtsausdruck zu identifizieren.
„Nein, wunderschön." sie lächelte mich an.
„Danke Mum." sie hatte einen schwarzen engen Rock an und eine weiße Bluse. Dazu eine silberne Kette. Sie hatte sich auch an ihre Schminkkünste gewagt und etwas an ihrem Gesicht gemacht. Die Haare hatte sie sich hochgesteckt. Ich schlüpfte in meinen Mantel und steckte mein Handy ein. Endlich kam auch Dad und schlüpfte in seine Lackschuhe.
„Dann mal los." sagte er und schloss die Tür ab. Gemeinsam fuhren wir nach Kronberg in die Kirche. Vor der Kirche hatten sich schon einige Leute versammelt. Unter anderen auch meine halbe Familie. Wir begrüßten uns alle mit Umarmungen und Küsschen.
„Lenchen, Lenchen. Du siehst toll aus." die Schwester meines Dads begutachtete mich und gab mir dann einen Kuss. Sie war noch die modebewussteste von den Erwachsenen. Und dann kam meine Cousine. Lea lief eingehackt mit Louis über den Marktplatz zu uns herüber. Ich hatte nicht unrecht mit dem Vergleich mit dem Tannenbaum. Sie trug ein knielanges schwarzes Kleid. Darauf waren Goldene Sterne abgebildet. An den Füßen hatte sie goldene High-Heels. Ihr Hals wurde von einer golden Kette umschlungen und an ihren Ohren hingen lange goldene Ohrringe. Sie trug eine knallroten Lippenstift und ihr Augenmake-Up war ein reines Kunstwerk. Wir begrüßten uns mit Küsschen und gegenseitigen Komplimenten.
„Sie mal einer an, Leni! Du wirst ja wie ich." wir lachten. Ich begrüßte auch Louis der fast zwei Köpfe größer war als ich. Wir betraten die Kirche und nahmen Platz. Eine Stunde sahen wir dem Pfarrer zu. Wir sprachen ein paar Gebete und sahen uns ein kleines Krippenspiel an. Es war wirklich schön. Es lag einfach Weihnachtsstimmung in der Luft. Als kleines Mädchen war ich immer unruhig auf meinem Platz hin und her gerutscht und konnte es kaum noch aushalten endlich nach Hause zu gehen und die Geschenke aus packen. Aber jetzt, mit 18 Jahren, saß ich ganz ruhig da und genoss den Augenblick. Als der Pfarrer uns noch schöne Weihnachten wünschte standen alle auf und liefen hinaus. Der Himmel war ein paar schöne kleine Flocken herunter. Perfekter ging es nicht. Obwohl, es fehlte mein Freund. Wie gerne wäre ich jetzt in einer Beziehung. Ich sah verträumt in den Himmel.
Bei uns Zuhause angekommen wurde es sehr schnell warm und lustig. Wir versammelten uns alle um den Tannenbaum. Die Mutter meiner Mum und die Mum meines Dads sangen ein paar Lieder während Lea auf dem Klavier spielt. Der Tannenbaum leuchtete in allen Farben und erfüllte seinen Job wirklich gut. Einfach nur da stehen und super aussehen. Es war herrlich mit der Familie zusammen zu sein. Dann war es so weit. Bescherung! Meine Mum kam auf mich zu und umarmte mich fest. „Frohe Weihnachten süße." sagte sie.
„Fröhliche Weihnachten!" diesen Satz sagte ich so oft bis ich es jedem ein mal gesagt hatte. Dann ging es an die Geschenke. Dad kam mit einem kleinen Paket zu mir.
„Schatz, das ist für dich." meine Mum kam schnell und hielt die Hand meines Dads. Ich öffnete vorsichtig das Papier und machte den Karton auf. Drin lag ein Schlüssel. Ein Autoschlüssel. Ich nahm in aus der Kiste und freute mich, ich grinste wie eine Weltmeisterin. Ich fiel meinen Eltern um den Hals.
„Vielen vielen Dank!" sagte ich.
„Was ist es denn für eins?" wollte Lea wissen.
„Tja, das Modell, ein Opel Adam, aber die Farbe weiß ich noch nicht." raunte ich geheimnisvoll.
„Er steht draußen, Granny hat ihn geholt." ich lief an das Küchenfenster und spähte nach draußen. Mums Auto, Granny's Auto, Lea, Sabine, ah! Ein Opel Adam in Lila. Ich riss die Augen auf.
„Mega schön!" sagte ich und umarmte meine Eltern noch ein mal. Von den Eltern meines Dads bekam ich einen Schlüsselanhänger. Ein Herz mit einem Bild von den beiden drinnen und auf der anderen Seite ein Bild mit ihnen und mit mir. Ich hackte ihn gleich zu meinem Autoschlüssel ein. Von Lea bekam ich ein Gutschein. Ja, ein Gutschein für einen ganz besonderen Tag. Einen Shopping, besser ein Verwöhnungstag. Denn es war auch Massage und Nägel machen dabei. Toll! Dann verteilte ich meine Geschenke. Meinen Eltern gab ich ein Fotobuch. Ein Buch mit all den Fotos drinnen von mir seit der Geburt. Sie freuten sich riesig darüber. Meinen Großeltern schenkte ich beiden eine selbst gestrickte Decke. Darüber war ich mächtig stolz! Lea bekam das kleine Armband mit Anhänger. Und Tante Sabine und Pia die Geschwister bekamen von mir jeweils ein Buch, dass ich selbst schon gelesen hatte. Mit ihnen teilte ich die Liebe zu Büchern und lesen. Es war wirklich schön alle so glücklich zu sehen. Und dann wurde gegessen und gelacht und natürlich auch getrunken. Es war ein sehr schöner Abend der um 23:55 Uhr endete. Ich fiel eine Stunde später Tod müde und erschöpft ins Bett.
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Hallo ihr alle, ich hoffe euch gefällt bisher was ich mir so alles ausgedacht habe.
Momentan bin ich noch dabei an einem anderen Buch zu schreiben, schaut auch dort gerne mal vorbei!
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Aus eins wurde acht
RomanceHelena hat schon immer Pferde geliebt und spürt eine ganz tiefe Bindung zu ihnen. Helena und auch ihre beste Freundin Zoe teilen diese Begeisterung für Pferde. An ihrem 18. Geburtstag fing alles mit Pferd 1 an. Außerdem spielen Jungs eine große Roll...