Ich schluckte hart. Sweetie sah sich die neue Umgebung neugierig an. Sie schnaubte zufrieden. Ich blieb stehen. Sie auch und sah nach vorne.
„Du bist so hübsch!" schniefte ich schon. „Ich hab dich so unendlich dolle lieb!" ich drückte mich an den Hals meines Seelenpferdes und schniefte laut. Sweetie stand einfach nur da und schaute in der Gegend herum. „Ich bin so froh, dass du noch da bist und du keine Schmerzen hast!" ich kribbelte ihre Nase und sie musste schnauben.
„Hab ich dich gekitzelt?" kicherte ich und lief weiter. „Komm." Wir folgten dem Weg ohne zu wissen wo er hinführte. Irgendwann kamen wir an eine Kreuzung und ich entschied nach rechts ab zu biegen, da wir auch von rechts gekommen waren. Der Wald endete und wir tauchten auf einer großen Wiese mitten in der Landschaft auf. Ich sah auf mein Handy. Gott, wir hatten schon halb sechs. Wir liefen den Weg über die Wiese bis zu einem Feldweg weiter. Ich entschied mich für den Feldweg. Ein bisschen hatte ich schon Angst wir hätten uns verlaufen, aber als nach dem Hügel die Dächer unseres Stalles auftauchten war ich beruhigt.„Und was hast du heute schönes gemacht?" meinte Jo als er aus dem Jeep ausstieg. Ich gab ihm einen Kuss.
„Ich bin geritten, hab longiert und war spazieren!" ich grinste.
„Sehr spannender Tag!" meinte mein Freund. Dafür boxte ich ihn sanft gegen die Schulter.
„Ey." machte er und lachte. Er ritt noch seine beiden Hengste und ich entschied mich für ihn Ella zu reiten. Auch sie machte heute irgendwie Spaß! Ich stieg super gut gelaunt ab und fing schon mal an Heu zu verteilen. Als Joey dann auch mit Mr. Prob fertig war fütterten wir das Kraftfutter. Schließlich aßen wir auch zu Abend.
„Morgen ist Springtag!" sagte ich ganz aufgeregt am Tisch.
„Jap ich habe mir extra frei genommen. Ach und Alexa und Miriam kommen. Sie fanden den Lehrgang so toll, dass sie jetzt jede Woche kommen wollen." Jo sah mich grinsend an.
Der Samstag begann nicht wirklich anders als unter der Woche. Wenn man einen eigenen Stall hat gibt es kein Wochenende. Wir standen um sechs auf, aßen etwas und fütterten Heu an die Pferdchen. Als Zoe kam stellten wir raus und fingen an zu misten. Schließlich holte ich mir Malibu wieder rein und fing an sie putzen. Kurz darauf rollte ein Auto mit Anhänger die Einfahrt hoch. Miriam und Alexa sprangen aus dem Auto. Ich winkte ihnen. Ich kam mit beiden gut klar. Sie waren nett und gingen freundlich mit ihren Pferden um, also alles im Lot. Ich sattelte Mali und zog mich an. Mit den Mädels ritt ich Schritt am langen Zügel auf dem Platz. Als Joey kam, fingen wir an zu traben. Er baute mit Zoe die Sprünge auf.
„Hey Zoe, kannst du mich heute filmen?" fragte ich meine beste Freundin.
„Ja klar!" sie war begeistert.
Joey schickte uns zuerst über ein Kreuz mit Stange. Ein paar mal hüpften wir nach einander über das Kreuz. Mali hatte Feuer unterm Arsch. Seit heute waren die Temperaturen deutlich zurück gegangen und das nutze Mali gleich aus. Sie war voller Elan und sprang die größten Sprünge über die kleinsten Hindernisse. Ich musste lachen.
„Nicht so angeben." meinte Alexa lachend. Als nächstes sprangen wir einen Steil ganz in der Mitte des Platzes. Nach ein mal sollten wir den Steil gleich nach dem Kreuz springen. Wir kamen etwas dicht und Mali sprang über sich hinaus. Ich krallte mich am Sattel fest und kniff die Knie zu, aber ich blieb sitzen. Glück gehabt.
„Sag mal Leni, was hast du mit deinem Pferd gemacht?" fragte Zoe.
„Keine Ahnung!" meinte ich lachend. Als nächstes war Miriam dran, sie und ihr Schimmel absolvierten diese Aufgabe ohne Probleme. Auch Alexa und ihre dunkelbraune Stute hatten das im nu hinter sich gelassen.
„Okay." Joey rieb sich die Hände. „Dann das ganze nochmal und nach dem Steil die kleine Distanz hier." er deute auf einen Oxer und einen weitern Steil. Ich fing wider an. Das Kreuz gelang uns sehr gut, den Steil ritt ich etwas schief an, so kamen wir wieder etwas dicht, aber Mali riss sich zusammen und ich konnte normal weiter auf den Oxer zu galoppieren. 1, 2, 3, 4 und wir waren über den Steil geflogen. Ich lobte mein Pferd und parierte durch zum Schritt.
„Sehr gut Leni, versuche aber noch ruhiger zu sitzen, um ihr keinen Druck zu machen. Auch wenn es mal unpassend kommt, Mali weiß was zu tun ist." meinte Jo. Ich nickte. Auch Miriam und Alexa sprangen die Reihenfolge. Jo baute das Kreuz zu einem Steil um und wir ritten alles noch mal. Diesmal achtete ich darauf ruhig zu sitzen und kein Druck zu machen. 1, 2, 3 und hopp! Das hat schon mal besser geklappt. Mali freute sich und zog kurz den Arsch ein. Ich lachte.
„Brr.." machte ich kurz und lies sie den nächsten Sprung anfixieren. Auch dieser passte. Diesmal blieb sie konzentriert und suchte den Oxer. Sie sah ihn, fixierte ihn, zog an und schwups waren wir drüber. Gleich danach weiter auf den Aussprung. Ich lobte sie.
„Spitze!" rief Jo und ich grinste.
„Super Maus." flüsterte ich meinem Pferd zu. Nachdem alle ein mal durch waren erhöhte Jo alle Sprünge um 3 Löcher. Wir sprangen noch mal. Mali erkannte die Höhe und zog gewaltig an. Sie hatte den Spaß ihres Lebens. Und ich freute mich das sie sich so freute. Wir beendeten die Springstunde nach dieser Runde.
„Wollt ihr mitkommen eine Schrittrunde laufen?" fragte ich die Mädels. Sie nickten und wir ritten aus dem Hof über den Weg zu den Koppeln raus, zwischen der größten und der, die an unserem Haus liegt vorbei und schließlich kamen wir neben der Scheune wieder auf den Hof. Ich sprang ab und versorgte Mali gründlich. Zoe kam schon mit Prince angelaufen.
„Oh, danke." meinte ich.
„Kein Problem." sie grinste. Kurz überlegte ich ob ich sie fragen sollte ob sie springen will. Ich entschied mich dagegen. Ich hatte angst, dass Prince sich zu dolle freute und Zoe Angst bekommt. Sie reitet sowieso viel zu selten. Manchmal hatte ich da so meine Zweifel ob es noch lange anhalten wird, das Interesse an Pferden.
„Schatz?" Jo kam um die Ecke. Ich sah ihn an.
„Meinst du ich kann Ella währenddessen springen? Oder soll ich dir noch mal Unterricht geben?"
„Nein, alles gut. Ich komm zurecht." um ehrlich zu sein mir war es sogar etwas lieber. Ich hatte so das Gefühl, dass Jo immer noch nicht wahr haben wollte das ich mit Prince besser klar kam als er. Aber so sind eben Männer und ihr Stolz. Ich putze, sattelte und trenste Prince.
„Ich geh eine schnelle Schrittrunde," meinte ich zu Zoe „willst du mit?"
„Nein, ich warte hier." sie verschwand in der Stallgasse. Ich lief den gleichen Weg wie eben mit Mali entlang. Er sah sich neugierig um und brummelte etwas als er King auf der Wiese sah. Ich grinste.
„Morgen bist du dran." meinte ich zu meinem braunen. Auf dem Springplatz angekommen trabte ich an und löste Prince etwas. Er war voller Motivation und Energie. Na das konnte ja heikel werden. Ich ritt viele Volten, Schlangenlinien und Handwechsel. Nach und nach konzentrierte sich Prince und ich steuerte diversen Stangen an die mir Zoe hingelegt hatte. Er hob die Beine an und hob den Hals.
„Super." lobte ich ihn. Noch Mals und noch Mals ritten wir über die Stangen. Er wurde immer lässiger und ruhiger. Ich trabte auf das Kreuz zu und lies ihn daraus angaloppieren. Eine Runde im leichten Sitz und im Galopp, über das Kreuz wieder eine Runde und diesmal mit Handwechsel über das Kreuz.
„Prima." ich klopfte seinen Hals.
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Aus eins wurde acht
RomanceHelena hat schon immer Pferde geliebt und spürt eine ganz tiefe Bindung zu ihnen. Helena und auch ihre beste Freundin Zoe teilen diese Begeisterung für Pferde. An ihrem 18. Geburtstag fing alles mit Pferd 1 an. Außerdem spielen Jungs eine große Roll...