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Die restliche Zeit verging wie im Flug. Lange saßen wir uns gegenüber und sprachen einfach miteinander. Ich fand's himmlisch und wir vereinbarten für morgen ein nächstes Treffen. Und zwar hatte er mich zu einem Ausritt eingeladen. Ich sollte Mali morgen zu ihm fahren und dann würden wir ausreiten gehen. Ich freute mich riesig. Zum Glück verging auch der Rest des Tages ziemlich schnell, so konnte es schneller halb neun werden. Ich stellte mir einen Wecker um halb acht und packte all meine Sachen zusammen. Es war schon praktisch einen Hänge, ein Auto und ein Pferd zu haben so war ich von niemandem Abhängig. Mali hatte noch ihr Frühstück verputzt als ich in den Stall kam. Ich suchte noch ein paar Sachen zusammen und verstaue sie im Hänger. Schließlich warf ich Mali eine Fliegendecke über und zog ihr ein Halfter über, um die beine gab ich ihr nur normale Gamaschen weil die richtigen Transportgamaschen viel zu warm waren. Mali lies sich brav verladen und los ging's! Nach ein paar Minuten Autofahrt waren wir auch schon da. Etwas nervös war ich ja schon. Joey erwarte mich schon und umarmte mich zur Begrüßung. Er hatte sich Cinderella schon zurecht gemacht. Also putze ich mein Pferd noch schnell und schwang Sattel und Schabracke auf ihren Rücken. Gamaschen hatte sie ja bereits an. Also zog ich mich noch an und legte die Trense an.
Die ersten paar Minuten ritt ich Joey hinter her, da der Weg zu schmal war. Dann aber kamen wir am Feld an und wir konnten nebeneinander reiten. Mali lief eigentlich entspannt am langen Zügel durch die fremde Umgebung. Ich dagegen war voll aufgeregt. Ich wusste nicht warum, aber mein Herz raste und mein Bauch kribbelte. Der Feldweg wurde allmählich zu einem Sandweg und so entschieden wir uns zu traben. Und auch im Trab lief Mali entspannt und locker neben Ella her. Ich schielte zur Joey herüber der ganz verträumt auf seinem Pferd saß und plötzlich zu mir sah. Er grinste. Ich lächelte verlegen, weil er mich beim Starren erwischt hatte. Zum Glück sagte er nichts dazu.
Der Ausritt verlief weiterhin so schön und ruhig. Es war einfach wunderschön und erholsam. Natürlich galoppierten wir auch. Aber sehr langsam und ruhig. Ich genoss diese stille und ruhige Atmosphäre. Am Stall zurück nahm ich meinem Pferd Sattel und Trense ab und verstaute alles im Hänger. Mali spritze ich noch ab und verlud sie anschließend auf dem Hänger. Joey und ich umarmten uns zu Abschied. Ich zog seinen Duft ganz tief ein und schloss die Augen. Er lächelte und winkte als ich vom Hof fuhr.

Montagmorgen. Ich stand ziemlich früh auf denn ich musste heute ja zum ersten mal in den Stall. Ich freute mich. In der Küche aß ich ein Toast und zog mich anschließend um. Obwohl die Sonne noch nicht ganz aufgegangen war, war es schon ziemlich warm. Also zog ich eine Knielange Jeans und ein Lila T-Shirt an. Meine erste Aufgabe war füttern. Also schnappte ich mir den Heuwagen und lief los. In der großen Stallgasse standen 20 Pferde. Im kleinen Stall nur 7 und dann natürlich noch King und Prince. Bei ihnen warf ich eine große Schubkarre Heu in die Heuraufe. Nachdem ich den großen Wagen wieder weggeräumt hatte nahm ich mir den Futterwagen zur Hand und befüllte ihn mit den Dosen die die Einsteller für ihre Pferde vorbereitet hatten. Als ich die Stallgasse betrat brummelten mir die Pferde schon zu und warteten ganz ungeduldig in ihren Boxen. Auch King und Prince freuten sich über ihr Frühstück. Durch das ganze Heu schieben war die Stallgasse und der Hof total dreckig also schnappte ich mir den Besen und fing an alle beiden Stallgassen zu kehren und den Hof ebenfalls. Kurz darauf sah ich auf mein Handy. 8:54 Uhr. Zeit für die Wiese. Ich fing ganz vorne an. Die ersten beiden Pferde halfterte ich auf und führte sie zu der großen Wiese. Alle Pferde in einer Stallgasse, außer Sweetie,  standen auf einer Wiese. Also führte ich nach und nach alle Pferde raus, außer 9 Pferde, die gingen erst heute Mittag auf die Wiese. Die Pferde benahmen sich vorbildlich und ließen sich brav zu der Wiese führen. Auch Mali lief entspannt neben mir her. Zum Schluss brachte ich Sweetie schließlich auf ihre Wiese. Bei den Braunen öffnete ich einfach das Wiesentor. Auch die 7 Schulpferde durften raus. Aber auf eine extra Wiese. Als nächstes war misten an der Reihe. 10 Boxen brachte ich auf Vordermann. Zuerst sortierte ich das Stroh nach sauber und schmutzig und belud die Schubkarre mit dem nassen und dreckigen Stroh. Zum Schluss verteilte ich den Rest und gab noch eine Schubkarre neues Stroh hinzu. Das dauerte schon seine Zeit und so setzte ich mich fix und fertig um viertel vor elf auf die  ank unter dem kleinen Dach. Ich öffnete meine Wasserflasche und lies das Wasser meinen Hals entlang laufen. Es tat gut! Um kurz nach zwölf fing ich wieder an alle Pferde reinzuholen und ihnen das Mittagessen zu bringen. Und um Punkt halb eins war ich fertig! Das war anstrengend aber ich fand es super. So wusste ich das ich etwas getan hatte und ich verdiente mir gutes Geld. 290€ am Tag. Ich fand das sehr gut bezahlt und für so viel Geld machte ich es noch lieber. Ziemlich verschwitzt lief ich nach Hause und duschte erst mal. Dann setzte ich mich zu meine Eltern und aß zu Mittag. Aber gleich danach lief ich wieder zurück in den Stall, denn ich hatte ja noch meine Pferd zu bewegen. Die standen in der Zwischenzeit schon wieder draußen und grasten zufrieden. Ich begann mit King. Zuerst liefen wir wieder unsere Runde um den Hof, dann fingen wir in der Halle an mit Bodenarbeit. Stehen bleiben, angehen auf Kommando und Rückwärts gehen. Es klappte sehr gut und ich hatte das Gefühl, dass er noch ganz genau wusste was meine Kommandos hießen.
„Schlauer junge." sagte ich zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Nase. Zum Schluss lies ich ihn noch ein bisschen um mich herum traben. Er streckte den Hals nach unten und schnaubte. Ich lobte ihn mit der Stunde.
„Scheeerit. Brrr." sagte ich ruhig und bestimmt und King verfiel in den Schritt.
Als nächstes war Mali dran. Ich beschloss etwas Gymnastik zu machen. Also baute ich mir auf dem Platz drei Reihen auf. Die erste war zum warm springen. Eine Stange, Cavaletti und wieder eine Stange. Die zweite Reihe bestand aus einer Stange zwei Kreuzen und noch eine Stange, so konnte ich alles von beiden Seiten springen. Und die letzte Reihe war ein Kreuz, ein Steil ein Kreuz und ein Oxer. Ich baute alles auf ein solides E-Niveau auf. Später konnte ich es ja noch mal höher bauen. Ich putzte und sattelte Mali und ritt mit ihr im Schritt um den Hof. Auf dem Platz fing ich an sie am lockeren Zügel zu traben. Nach ein paar Runden und Handwechsel nahm ich die Zügel auf und fing an sie zu biegen und zu stellen. Dazu gehörten ganz viele Schlangenlinien um die Sprünge, mit umstellen. Mali wurde total locker und schnaubte zufrieden. Ich gab ihr den Zügel und lobte sie. Nach der kleinen Schrittpause nahm ich den Galopp mit dazu. Ich galoppierte drei bis vier Runden im leichten Sitz außen herum. Durch die Mitte machte ich einen Fliegenden Wechsel und galoppierte auf der anderen Hand weiter. Schließlich fing ich mit dem Springen an. Zuerst Reihe eins. Mali spitzte die Ohren und machte einen kleinen aber feinen Sprung über die Stange. So wurde es etwas eng zum Cavaletti und so auch zur Stange. Ich galoppierte gleich weiter und ritt es noch mal an. Diesmal ließ ich Mali an die erste Stange etwas dichter kommen und so passte es. Nach noch zwei malen machte ich wieder Pause. In der Zwischenzeit kam auch Zoe und hatte mir vom Parkplatz aus zugewinkt. Auch andere Einsteller kamen und ritten ihre Pferde.
Lisa, eine gute Freundin von mir kam mit auf den Platz. Sie ritt noch Schritt am langen Zügel und beobachtete uns. Ich lies mein Pferd wieder angaloppieren und nahm Kurs auf die zweite Reihe zu. Aber von der anderen Hand. Mali war easy zu reiten und sprang federleicht über die Kreuze. Ich lobte sie und sprang gleich danach Reihe 1. Ich lobte sie und parierte wieder durch.
Immer wieder sprang ich Reihe 1 und 2 von beiden Seiten und machte dann wieder Pause. Lisa hatte auch scho angefangen zu traben und auch Zoe kam mit Penny auf den Platz geritten. Ich machte mich an die letzte Reihe. Mali zog etwas an und sprang flüssig und mit Freude über die kleinen Sprünge. Ich lobte sie und ritt gleich noch mal. Diesmal versuchte ich die Kontrolle zu behalten und lies sie einen Galoppsprung mehr machen, aber auch das machte sie super mit. Zum Ende verband dich alle drei Reihen miteinander. Stange Cavaletti Stange, rechts herum, leichter Sitz, rechts herum, Stange Kreuz, Kreuz, Stange und links herum, lange Seite leichter Sitz und links auf die Reihe zu, Kreuz, Steil, Steil, Oxer und links herum weiter. Ich lobte Mal ganz dolle und lies sie austraben. Mali hatte doch ganz schön schwitzen müssen, also duschte ich sie ab. Dies genoss sie auch sichtlich.

Aus eins wurde achtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt