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„Kannst du mir mein Brötchen geben?" bat ich sie. Nachdem wir unser erstes Frühstück gegessen hatten fuhren wir schon knapp eine gute Stunde. Noch war alles gut und ich war nicht mehr ganz so aufgeregt. Zoe und ich unterhielten uns über Jungs. Das große Thema. Natürlich landeten wir dann bei Joey und mir. Ich fand es gar nicht schlimm über ihn zu reden, ich konnte stundenlang über ihn schwärmen. Nur war das beim Auto fahren nicht ganz so gut.
„Was ist jetzt mit euch?" fragte mich meine Sitznachberin.
„Das wüsste ich auch gerne. Ich meine ich mag ihn, sehr sogar. Aber ob er das auch tut?"
„Wir wissen alle das du Joey magst, aber um heraus zu finden ob er dich auch mag musst du ihn fragen."
„Und wie?"
„Mit einer wundervollen Erfindung, die sich Mund nennt. Damit kann man sehr viel reden und erzählen. Hast du schon mal davon gehört?"
„Haha." machte ich. „Ich meinte in welchem Satzbau?"
„Leni nein, wir haben Ferien. Kein Satzbau." ich lachte mit einem leicht schüttelndem Kopf.
Im Grunde genommen war die Fahrt gar nicht mal so schlimm. Insgesamt hielten wir drei mal. Die zwei waren aber sehr brav und standen ruhig. Bei der zweiten Pause tranken auch beide etwas, was mich sehr beruhigte. Draußen war es zum Glück noch nicht ganz so heiß und komischerweise waren auch nicht ganz so viele Autos unterwegs. Ich hatte mehr mit Wohnwägen und Wohnmobilen gerechnet, oder mit vollgestopften Autos, aber wir trafen nur ein paar solcher Dinge. Auch LKWs waren heute nicht ganz so beliebt. Umso besser.
„Zoe, nur noch 10 Minuten!" sagte ich total aufgeregt. Mein Puls raste wieder in die Höhe. Wir mussten nur noch in den linken Weg abbiegen und geradeaus fahren, dann waren wir da. Leider konnten wir noch kein Meer erblicken. Ich vermutete dass das Wasser auf der anderen Seite war. Zoe setzte sich wieder richtig hin. Über die Fahrt hatte sie ihre Schuhe ausgezogen und die Füße vorne hoch gelegt. Unfair, aber die Rückfahrt musste sie ja fahren, also von da her!
Und dann war es soweit, ich fuhr die Auffahrt zu dem kleinen Hof hoch. Drei Häuser, große Häuser konnte man von vorne sehen, alle von ihnen hatten ein sehr altmodisches aber auch typisches Strohdach, oder es sah nur so aus wie eins. Vor dem größten Gebäude, was womöglich der Stall war, blieb ich stehen. Zoe war noch mit Schuhe anziehen beschäftigt, also stieg ich alleine aus. Ich setzte meine Sonnenbrille auf den Kopf und sog die Luft ein. Ich konnte das Meer schon riechen. Und Pferdeluft, perfekt also! Ich öffnete die kleine Tür am Hänger und Penny streckte mir ihren Kopf entgegen. Von Mali bekam ich eine sehr laute Begrüßung die womöglich nicht an mich sondern an die anderen Pferde hier ging, denn sie bekam ein paar Antworten. Zoe trat neben mich und begrüßte ihr Pony.
„Na dann, gehen wir mal rein." schlug sie vor. Ich hatte leider nichts dagegen einzuwenden denn keine Menschenseele war auf dem Hof zu finden. Ich war noch nie der große Sprecher. Ich hasse es fremde Menschen anzusprechen, weshalb auch Zoe mit der Frau am Telefon gesprochen hatte um uns hier anzumelden. Also folgte ich meiner Freundin in das kleine Haus. Die Tür knarzte leicht und innen wurde man von einem sehr milden Duft begrüßt. Der Raum war sehr modern ausgebaut. An der Decke hingen starke Holzbalken die sich bis auf den Boden zogen. Der Boden war auch mit Holz verfasst worden, in der Mitte war ein langer Flur, links stand die Rezeption, mit einem Holztisch. Überall standen wunderschöne und natürliche Blumen und Pflanzen und auch Kerzen konnte man als Deko sehen. Ich fühlte mich gleich wie bei Depot. Zoe trat an den Tresen.
„Hallo." begrüßte uns eine sehr jung aussehende Frau.
„Hallo." sagte auch Zoe zurück und lächelte freundlich. Ich trat neben sie, zwar etwas schüchterner und mein „Hallo." war nicht ganz so kräftig, sondern eher klein und leise. Aber die Frau hatte mich verstanden, denn sie nickte freundlich.
„Wie kann ich euch helfen?" ihre Stimme war sehr hell aber dennoch angenehm. Ich mochte sie auf anhieb.
„Wir haben für heute eine Wohnung und zwei Boxen gemietet."
„Ja, Helena Wissel und Zoe Klein." die Frau sah uns von unten her an. Meine Freundin nickte. „Das wäre dann die Wohnung 4. Das sind die Schlüssel. Eure Pferde stehen in der Box 7 und 8 auf der rechten Seite. Und euer Gepäck für die Pferde könnt ihr gerne in den Spind vor den Boxen einräumen. Der Schüssel hängt an den Tür." erklärte sie uns. Wir nickten nur dankbar. Beim herausgehen schnappte ich mir noch ein Prospekt. Schließlich brauchten wir ja noch etwas für Mittwoch. Am Hänger zurück, luden wir zuerst Penny aus, danach dann Malibu. Das klappte schon viel besser. Ich stand hinten und auf Zoe's Zeichen öffnete ich die Stange. Penny lief zwar etwas schell die Rampe herunter aber sie kam heil unten an. Mali machte das ja wie im schlaf, sie trottete ganz gemütlich herunter und sah sich neugierig um. Ich nahm ihr die Transportgamaschen ab und schmiss sie in den Hänger zurück. Gemeinsam führten wir die zwei zum Stall. Die Stallgasse erstreckte sich vor uns in einem sehr breiten und langen Maß. An der hinteren Seite des Stalles war noch eine Tür offen und man konnte ganz in der Ferne etwas Meer sehen. In den ersten paar Boxen vorne waren schon Ponys und Pferde eingezogen. Vor der 7 Box hing ein kleines Schild. Mit Kreide wurde Malibu darauf geschrieben. Wie süß! Ich führte meine Gold-Schatz in die Box. Sie drehte sich einmal um sich selbst und beschnüffelte alles gründlich. Rechts von ihr stand ein braunes Pferd, ich konnte vom Namen her nicht ganz entziffern ob es ein Wallach oder eine Stute war, aber Mali quiekte etwas. Sie drehte sich wieder weg und schnaubte laut. Na also, geht doch. Penny dagegen war alles egal und fraß gleich mal an ihrem Heuhaufen weiter.Ich begutachtete währenddessen den kleinen Holzschrank vor der Box. In dem kleinen Schloss, steckte ein Schlüssel mit einer Nummer 7. Ich steckte ihn mir gleich mal an den Haustürschlüssel. Zoe und ich liefen wider zurück an den Hänger und fingen an unser ganzes Zeug in den Schrank zu räumen. Ich hätte niemals gedacht das da wirklich alles reinpassen würde, aber genau auf den letzten Handschuh passte alles hinein. Also schloss ich ab und Zoe und ich liefen noch Mals zurück. Ich parkte den Hänger neben den anderen und das Auto neben unserem Haus. Unsere Wohnung war im zweiten Stock auf der rechten Seite. Ich schloss auf. Gleich gegenüber stand eine große Balkontür offen. Die Sonne strahlte herein und der weiße Vorhang wehte in dem leichten Wind der hier angenehm wehte. Links vom Eingang befand sich das Bad. Es war mit hellblauen Fliesen gefliest die bis zu hälfte der Wand reichten. Ansonsten war alles sehr modern und nobel gehalten. Aber mir gefiel es. Als Deko standen Kerzen und Muscheln herum, schön und gut gewählt platziert. Neben dran war dann unser Schlafzimmer. Wir haben gesagt dass wir in einem Bett schlafen können. Das Schlafzimmer ist sehr schlicht gehalten. Das Bett steht sehr klassisch mitten im Raum. Es ist ein Holzbett, das Holz ist sehr modern hell dennoch natürlich. Zwei Kommoden standen an der linken Wandseite. Ein Bodentiefes Fenster erleuchtete das Zimmer. Und rechts neben der Eingangstür befindet sich eine offene Küche mit anschließendem Wohnzimmer. Auch dieser offene Raum ist sehr modern und einheitlich dekoriert. Aber mir gefiel es und ich fühlte mich wohl. Als erstes räumte ich meine Taschen in eine Kommode ein. Und als nächstes setzten Zoe und ich uns auf den Balkon. Die Sonne schien schon sehr krass aber ich genoss die entspannte Atmosphäre. Aber wir rafften uns ziemlich schnell wieder auf und zogen uns um. Und kurz drauf standen wir auch schon wider im Pferdestall. Malibu und Penny fraßen ihr Heu genüsslich, aber sie bemerkten uns und sahen uns entgegen.
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Wer träumt nicht von so einem Urlaub? Ich würde jederzeit losfahren!
Mein aktuelles Buch, Island Paradise, handelt auch von Meer, Sonne, Strand und natürlich Liebe. Schaut gerne mal rein!

Aus eins wurde achtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt