Keine zwei Wochen später, war es dann endlich bei May auch so weit. Bei ihr ging es viel schneller, sie war auch schon etwas geübter. Ein wunderschönes fast blondes Fohlen kam zu Welt. Franz war sehr angetan von dieser Schönheit und legte sich gleich neben das Fohlen ins Stroh. Ich musste grinsen. Joey gab dem Fohlen den Namen Toffee, weil es uns sehr an ein Toffee erinnert hat. Den Fohlen ging es super gut in ihrem neuen Stall. Sie tobten den ganzen Vormittag auf dem Paddock, dann schliefen sie eine Runde und dann wird wieder getobt. Sweetie und May ging es auch sehr gut. Wir versuchten den ersten Spaziergang auf dem Reitplatz und eine Woche später gingen wir eine Runde spazieren. Die beiden Fohlen konnten es kaum glauben, Sweetie und May liefen ganz entspannt neben einander her. Es war ein so unfassbar schöner Moment.
In den Osterferien fuhren wir auf einen Springlehrgang. Ich machte mit Mali mit und Jo nahm Called mit. Es lief sehr gut, ich hatte sehr viel Spaß und gelernt hatte ich auch. Wir sprangen am zweiten und letzten Tag einen ganzen Parcours auf M Höhe. Ich war unfassbar stolz.
Kurz nach dem Lehrgang hatte ich die ersten Turniere. Ich traute mich ein L Stilspringen mit Mali zu nennen. Mit King und Prince nannte ich ein A Springen. Ich war ziemlich aufgeregt, aber es verlief sehr gut. Mali und ich hatten eine 7,6 bekommen und wurden 3. ich war so super stolz! Prince hatte leider einen Abwurf, da er sich kurz vor dem Sprung erschrocken hatte. Dennoch war er sehr entspannt und damit war ich sehr zufrieden. King dagegen, war alles andere als entspannt. Ich hatte tatsächlich mit dem Gegenteil gerechnet. Er sah sich alles sehr neugierig an, machte einen großen Bogen darum und stellte die Ohren auf. Ich versuchte ihn zu beruhigen, doch sein Puls wurde nicht besser. Ich lies ihn auf dem Abreiteplatz alles ansehen und trabte an, in der Hoffnung er würde sich ablenken lassen. Doch leider, trabte er ziemlich spannig und trug seinen Kopf nur so hoch er konnte. Ich war etwas am verzweifeln. Jo kam an den Rand gelaufen.
„Du bist gleich dran, mach doch einfach ein paar Sprünge. Das wird schon." ich schluckte. Plötzlich fühlte ich mich so unwohl und total unsicher. Ich wollte hier einfach nur weg. Aber ich konnte es so auch nicht enden lassen. Ich griff die Zügel kürzer und trabte King an. Mein Herz raste, ich konnte es ohne Probleme hören. Kurv vor der Ecke galoppierte ich an. King's Kopf lies ich einfach da wo er war, er sollte nur über den Sprung gehen. Tatsächlich zog er so wie immer an, wie als wäre nichts passiert. Ich atmete etwas aus. Ich lies ihn noch ein paar weitere male über den Steil springen. Ein mal sprang ich noch den Oxer, bevor ich in den Parcours ritt. Ich streichelte noch ein mal den Hals meines Pferdes. Er sah ziemlich ängstlich in die Menschenmasse, die vor uns stand.
„Alles wird gut. Wir schaffen das schon." flüsterte ich. Es klingelte und wir legten los. Er wollte leider nicht ganz so nach draußen laufen, wie ich es geplant hatte, deshalb kamen wir sehr dicht zum ersten Sprung. Aber King war schnell genug, um die Beine anzuziehen. Ich lobte hin kurz. Durch eine rechts Kurve legte sich der zweite Sprung frei. Er zog von alleine an, ich versuchte ihn einfach mal machen zu lassen. Es passte tatsächlich. Nach dem Sprung war er ziemlich on, ich musste ihn vor dem Oxer kurz zurück nehmen, sonst wäre das in die Hose gegangen. Er hörte auch auf meine Parade und wir flogen mit einem ziemlich großen Satz über den blaugrünen Oxer hinweg. Als nächstes ging es nach links in die Kombination. Der Einsprung saß perfekt, aber King machte in der Kombination nur einen Galoppsprung, anstatt zwei, mit dem ich eigentlich gerechnet hatte. Ich griff in die Mähne um nicht herunter zu fallen. Ein schneller Blick nach hinten, verriet mir, dass die Stange noch in ihrer Halterung lag. Ich atmete kurz auf. Mit höchster Konzentration ritt ich auf den nächsten Steil zu. Diesmal kamen wir wieder sehr gut. Der nächste Sprung war leider direkt an der Bande. Ich hatte mir schon von Anfang an den Kopf zerbrochen, wie um alles in der Welt ich King dahin bekommen sollte, er wollte ja nicht ein mal im Schritt daran vorbei gehen. Ich trieb also ein kleines bisschen mehr und ritt ziemlich scharf die Kurve auf den Sprung zu. Ich stellte ihn genügend nach innen und zeigte ihm schnell genug den Sprung, er fixierte und sprang aber. Ich lobte ihn ausgiebig.
„Sehr gut, prima!" sagte ich und lies ihn bis in den Schritt ausfallen. Jo stand am Eingang und lobte King ebenfalls.
„Also wäre das ein Zeitspringen gewesen, hättet ihr gewonnen." meinte er und grinste. Ich konnte noch nicht Reden, mein Puls war noch so hoch, ich hatte keine Luft zum reden. Erst als ich zwischen den Hängern und LKW's Abgessen war, konnte ich aufatmen.
„Geschafft, siehst du. Hat doch spaß gemacht!" meinte ich zu meinem kleinen braunen.
„Meinst du wir sind noch platziert?" fragte ih meinen Freund.
„Also, ich glaube mit Prince nicht, da der eine Fehler passiert ist. Aber ich weiß nicht wie die Richter den Ritt mit King bewerten."
„He, was soll das denn heißen? Das war mega." ich musste lachen und nahm King den Sattel vom Rücken. Die Prüfung dauerte noch ziemlich lange, da fast 100 Teilnehmer genannt hatten. Wir stellten King zu Prince auf den LKW und gaben ihm etwas zu trinken.
Erst eine Stunde später stand die Platzierung fest. Ich hatte mit keinem von beiden eine Platzierung bekommen, dennoch war ich mit King kurz davor.
Das nächste Turnier ritt ich erst zwei Wochen später, denn ich wollte noch mal ein Auswärsttraining mit King machen, damit er noch mehr andere Sachen sieht und sich mehr entspannt. Dies klappte auch sehr gut. Das nächste Turnier, ritt ich eine L Dressur mit Mali und eine A Dressur mit Prince. Mit King wollte ich das mit dem Springen noch mal üben. Diesmal fuhr auch Zoe mit. Sie machte mir zuerst Mali fertig, während ich mir ein mal das Gelände ansah. Mali und ich waren 11 Starter, wir ritten alleine. Zum Glück. Ich schwang mich auf den Rücken meines Pferdes und ritt auf dem Platz etwas warm. Sie war die Ruhe selbst. Leider war sie nicht ganz locker und lies sich rechts nicht ganz so schön stellen. Trotzdem ritt ich mit einem guten Gefühl in das Viereck. Zoe stand ganz vorne an der Umzäunung und hielt ihr Handy auf mich gerichtet. Ich trabte an und marschierte auf. Grüßen. Klingeln. Los. Mali war ganz plötzlich da. Sie wusste genau was los war, hob die Füße wie ein Storch im Wasser und zeigte sich von ihrer besten Seite.
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Aus eins wurde acht
RomanceHelena hat schon immer Pferde geliebt und spürt eine ganz tiefe Bindung zu ihnen. Helena und auch ihre beste Freundin Zoe teilen diese Begeisterung für Pferde. An ihrem 18. Geburtstag fing alles mit Pferd 1 an. Außerdem spielen Jungs eine große Roll...