Der nächste Morgen begann mit kuscheln und Küssen von Joey.
„Morning süße." raunte er mir ins Ohr ich musste grinsen und schlug meine Hände um seinen Kopf.
„Jetzt gehts los!" sagte ich und biss mir auf die Lippe.
„Aber sowas von." Joey trug mich aus dem Bett. Ich schlang die Beine um seinen Körper und küsste ihn innig. Ich machte Kaffe während Joey schnell duschen ging. Mit unseren Tassen und Frühstück setzten wir uns auf den kleinen Balkon.
„Meinst du du wirst das hier alles vermissen?" fragte ich meinen Freund. Ich sah auf die Stallungen und die dahinter liegenden Koppeln. Ein paar Pferde standen schon draußen und grasten zufrieden.
„Eine gute Frage. Ich denke in ein paar Tagen kann ich sie dir besser beantworten." meinte er und lies seinen Blick schweifen. Joey räumte ab und ich stieg schnell unter die Dusche. Ich nahm die Bettdecke und stopfte sie in mein Auto. Joey nahm noch zwei Kisten und lies die Tür hinter sich in das Schloss fallen. Das wars. Ich bin nun schon zum zweiten mal ausgezogen. Während der letzten Monaten hatte ich mehr hier gewohnt als bei meinen Eltern. Ich stieg in mein Auto und Joey in seinen Jeep. In meins hatten wir alle Kisten fürs Haus gepackt und in den Jeep alle Kisten für den Stall. Ich wollte gerade los fahren als Mark aus dem Haus kam.
„Ich wollte euch noch viel Glück wünschen. Und wenn ihr Hilfe braucht, ich komme gerne!" meinte er.
„Danke." sagte ich. Er klopfte auf mein Auto und ich fuhr los. Joey hinter mir her.
30 Minuten wohnten wir nun aus der Stadt entfernt. Das Tor war verschlossen. Ich stieg also aus und steckte den Schlüssel in das dafür vorgesehene Schloss hinein. Dann drehte ich ihn und es machte „klack". Ich öffnete beide Torflügel. Jetzt ist es soweit. Hinter meinem Lenkrad wieder angekommen fuhr ich mein Auto die steinige Auffahrt hoch, direkt vor das Haus. Das Gerüst war nun weg und man konnte die gesamte Schönheit unseres Haus sehen. Wir hatten es in den grauen Backsteinen gelassen, wie den Stall und die Scheune auch. Ich lies den Motor ausgehen. Ich stieg aus und wartete auf Joey. Er kam großen Schrittes zu mir herüber.
„Let's Go!" meinte er und schloss die Haustür auf. Der Flur sah wunderschön aus. Das Paket war fertig ausgelegt und glänzte. Die Bilder von all unseren Pferden hingen an der Wand. Ich lief hinein. Im Wohnzimmer drehte ich mich einmal um die eigene Achse. Joey kam angerannt schnappte mich und schleuderte mich durch die Luft.
„Oh Leni!" sagte er und legte seine Lippen auf meine. Wir setzten uns auf die Couch.
„Zuerst Stall oder Haus?" fragte ich.
„Stall." meinte er. Wie Kinder sprangen wir auf und rannten raus. Gemeinsam trugen wir Kiste für Kiste in die Sattelkammer. Da wir 8 Pferde besaßen hatten wir für uns eine eigene Sattelkammer bauen lassen. Heißt hier stehen 10 Spinde und Sattelhalter nur für uns. Das meiste hatten wir während der letzten 2 Tage eingeräumt. Als letztes kamen Sattel, Trense und Gamaschen hinein. Dann war es fertig. Ich sah in jede Box, die wir für heute brauchen, hinein. Joey und ich hatten sie schon eingestreut und nach dem Wasser kontrolliert. In der Futterkammer stand auch schon alles parat. Also gingen wir an das Einräumen der Kisten im Haus. Ich hing unser ganzes Schlafzimmer voll mit Bildern und stellte hier und da ein paar Sachen hin die ich noch aus meinem Zimmer hatte. Joey stellte ganz stolz den Laptop auf den Schreibtisch und schaltete Musik über die Musikbox an. Ich sprang die Treppen zu ihm herunter und fiel in seine Arme.
„Joey, ich liebe dich!" Dabei sah ich ihm in die grünen Augen und hörte seinen Herzschlag.
„Ich liebe dich auch. Und weißt du was? Mit keinem anderen würde ich sowas machen." meinte er und grinste. Ich lächelte und legte meinen Kopf auf seine Brust.
„Lass uns die Pferde holen." meinte ich. Er willigte ein. Wir stiegen in den Jeep und fuhren zurück nach Kronberg. Wir entschlossen uns zuerst Joeys 3 Pferde zu holen. Joey hatte sich den großen LKW von Mark ausgeliehen. In ihn passten 6 Pferde. Die zwei Hengste ließen sich brav verladen und auch Ella lief brav auf den LKW. Zusammen mit Joey krabbelte ich in die Fahrerkabine. Joey lies den Motor anspringen und fuhr los. Wieder nach 30 Minuten Fahrt fuhren wir unsere Auffahrt hoch. Joey hielt vor dem Stalleingang. Ich lud zuerst Ella aus. Sie bekam die vierte Box von rechts. Joey kam mit Called und ich nahm Mister Prob. Er war sehr nervös und tänzelte neben mir her. Ich versuchte ihn durch streicheln zu beruhigen. Joey kam glücklicherweise und nahm ihn mir ab. Die zwei Hengste hatten wir in die ersten zwei Boxen rechts untergebracht, da wir da extra Schutz genommen haben und auch keine halbhohen Wände. Schließlich musste man bei Hengsten immer aufpassen, auch wenn sie noch so lieb sind. Wir sahen noch ein paar mal bei ihnen vorbei ob auch alles okay ist und Fuhren dann erst wieder los. Diesmal zu mir an den Stall. Dort luden wir zuerst May und Sweetie auf. Wir hatten May nach der Trennung von Cally weiterhin bei Sweetie stehen lassen, da sie sich so gut verstehen. Für den neuen Hof hatte ich mir schon ein paar mal durch den Kopf gehen lassen ob wir ihnen wieder einen Offenstall bauen wollen. Schließlich war auch May wieder tragend. In der letzten Woche hatte Joey May von Mister Prob decken lassen. Fürs erste hatten wir uns aber dafür entschieden die zwei in eine Box zu stellen mit täglichem Weidegang.
Schließlich halfterte ich King auf und Joey nahm Prince mit. Die zwei braunen liesen sich super lieb verladen. King brummelte Sweetie entgegen. Während des letzten Jahres waren die zwei gute Freunde geworden, schließlich standen die zwei ja auch über ein halbes Jahr nebeneinander. Prince trottete seinem Freund hinterher. Zum Schluss holte ich Muzjali und Joey Penny. Die zwei waren sowieso Beste Freunde und verstanden sich super. Dann ging es los. Ich war ziemlich aufgeregt. Joey bemerkte meine Nervosität und legte eine Hand auf mein Bein.
„Hey, alles gut?"
„Mhm." machte ich.
„Das wird schon alles." Joey sah grinsend zu mir herüber. Ich atmete aus. Was wenn nicht? Was ist wenn niemand bei uns einstellen mag? Wenn keiner bei Joey Unterricht nehmen will? Wenn er seine Kunden verliert, weil er nicht mehr immer am Stall von Mark ist? Was ist wenn wir pleite gehen? Ich stand kurz vor dem Nervenzusammenbruch. Ich spannte all meine Muskeln an um mich zu beruhigen. Joey drückte meinen Schenkel.
„Süße, entspann dich." meinte er und streichelte mich. Ich atmete aus und schloss die Augen. Dann nickte ich stumm. Nach ein paar Minuten waren wir endlich angekommen. Die letzte Fahrt für heute. Ich sprang aus dem LKW und klappte mit Hilfe von Joey die Verladerampe herunter. Ich schnappte mir Penny und Joey gab mir Malibu mit in die Hand. Ich führte die zwei in ihre Boxen. Malibu stand gleich in der ersten Box links und daneben Penny. Joey kam mit den braunen angelaufen. Ich nahm ihm Prince ab und führte ihn in die fünfte Box von rechts. Neben Ella. Ich hatte ein sehr gutes Gefühl mit den beiden. Kings neue Box ist gleich neben Penny. Schließlich holten wir nur noch die zwei Mütter vom LKW. Sweetie durfte natürlich neben ihren geliebten King und May gleich daneben. So waren alle untergebracht. Ich atmete ein. Da waren sie. Alle beisammen. Joey kam von hinten und legte seine Hände um mich.
„Willkommen zuhause." flüsterte er mir ins Ohr. Ich biss mir auf die Lippe. Ich konnte es nicht fassen. Wir waren daheim angekommen. In unserem neuen Zuhause. Unserem Hof. Dem Sonnenhof. Ich drehte meinen Kopf nach oben und sah Joey direkt in seine grüne Augen.
„Ich bin so stolz auf uns." sagte ich und grinste.
„Und ich erst. Ich liebe dich!" er legte seine Lippen auf meine. Ich schloss die Augen und lies den Moment einfach passieren. Ich wünschte mir so sehr er würde niemals enden. Doch leider endete der Moment mit dem klingeln meines Handys. Zoe. Wer auch sonst?
„Hey süße, seid ihr schon da?" fragte sie mich durch das Handy.
„Jap. Gerade fertig geworden." ich lief ein Stück die Sallgasse hoch.
„Du weißt nicht wie aufgeregt ich bin." quiekte sie.
„Dann frag mich erst." meinte ich und schnaufte. Mein Herz pochte wie verrückt.
„Also ich hab die letzte Kiste jetzt im Auto. Ich bin in einer halben Stunde da." meinte meine beste Freundin noch und legte auf.
„Sie ist unterwegs." meinte ich zu Joey. Er nickte nur.
Nach genau 26 Minuten fuhr Zoe auf den Hof. Sie sprang in die Stallgasse und kam mit ausgebreiteten Armen auf mich zu.
„Es ist so wunderschön!" rief sie. Ich lief ihr entgegen und schloss meine Arme um meine Beste Freundin. Wie ich sie vermisst hatte. Wir halfen Zoe schnell beim einräumen damit es schneller ging. Sie bekam zwei Spinde. Einen für Prince, den anderen für Penny. Außerdem 3 Sattelhalter. Sie hatte einen Dressursattel und zwei Springsättel. Wir hatten extra mehr Halter gekauft, damit die die zwei Sättel hatten auch diese hier unterbringen konnten.
„So jetzt will ich aber eine Führung." meinte Zoe ganz aufgeregt. Ich hatte sie lange nicht mehr so hibbelig gesehen. Ich freute mich deshalb umso mehr darüber. Wir fingen in der Stallgasse an.
„Tja, das hast du ja bereits gesehen. Penny steht in der zweiten Box links und Prince in der fünften rechts. Hier ist ja die Sattelkammer, da drüben die Futterkammer und hinten ist unsere Sattelkammer." erklärte ich und zeigte jeweils immer auf die Räume. Zoe stand einfach nur da und sah zu. Wir liefen raus. Ein mal um den Stall herum.
„Da unten ist das Round Pen und die Halle. Und dahinter fangen schon die ersten Wiesen an." wir liefen den Sandweg weiter und kamen zur Reithalle. Wir spähten kurz hinein. Es war atemberaubend. Die Halle hatte hohe breite Holzbalken an der Decke bis zum Boden. Alle Seiten waren mit großen Fenster versehen, so war es super hell in der Halle. An der kurzen Seite bei C sind die Stangen und Ständer aufbewahrt die gerade nicht gebraucht werden. Gegenüber der Halle gehts zum Platz.
„Wir haben erstmal nur den einen Platz übernommen. Wenn wir später noch einen kleinen haben wollen, können wir den oben neben die Scheune bauen. Aber ich denke einer reicht fürs erste." erklärte Joey. Zoe nickte zustimmend. Hinter dem Platz befand sich die erste große Wiese. Hier sollten entweder die Hengste stehen oder Sweetie und May. Die Sandpaddocks befinden sich gleich links neben dem Hofeingang, also hinter dem Stall und neben dem Round Pen. Wir liefen den Weg noch weiter und kamen auf einen Wiesenweg. Die rißen großen und hohen Wiesen erstreckten sich vor uns. Ich lies meinen Blick über die saftig grünen Wiesen schweifen. Es ist einfach wunderschön. Eine der Koppeln geht sogar bis an den Waldrand.
„Das ist einfach toll!" meinte auch Zoe.
„Jap." stimmte ich ihr zu. Wir liefen wieder den Weg weiter und wieder hoch, so kamen wir neben unserem Haus wieder hinter den Bäumen heraus. Von hier aus hatte man Blick auf alles: die Einfahrt, die Scheune links und das Stallgebäude rechts, sowie die Halle und den Roundpen. Davor den Platz und hinter uns eben das Wohnhaus.
„In der Scheune haben wir das Stroh und Heu gelagert. Zum Glück bringt uns Mark immer sein eigens Heu und Stroh und wir können es ihm abkaufen. Ansonsten ist da noch das Silo für den Hafer. Im Moment füttern wir nur Hafer. Ich fütterte unseren ja sowieso mit Zusatzfutter mit, weshalb wir kein anderes Futter brauchen. Aber wenn wir mal neue Einsteller bekommen und sie sich etwas wünschen versuchen wir dies zu erfüllen." erklärte ich weiter.
„Das finde ich echt cool das ihr so offen mit allem seid." merkte Zoe an und schaute über unseren Hof. Ich lächelte.
„In der Scheune steht auch mein Hoftruck." merkte Joey ganz stolz an. Er grinste dabei.
„Wow." meinte Zoe und grinste zu mir herüber. Wir liefen anschließend ins Haus.
DU LIEST GERADE
Aus eins wurde acht
RomanceHelena hat schon immer Pferde geliebt und spürt eine ganz tiefe Bindung zu ihnen. Helena und auch ihre beste Freundin Zoe teilen diese Begeisterung für Pferde. An ihrem 18. Geburtstag fing alles mit Pferd 1 an. Außerdem spielen Jungs eine große Roll...