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Der Ausritt durch das Watt war einfach unbeschreiblich schön. Die Sonne strahlte vom Himmel und wir alle hatten gute Laune. Auch die Pferde. Wir begegneten sehr vielen Fußgängern und auch Kutschen. Aber Mali hatte damit kein Problem und lief einfach weiter.
„Und habt ihr Lust auf einen Galopp? Es gerade alles leer." fragte uns Lisa und drehte sich zu uns herum. Sofort schoss mir der Puls hoch, es wurde also ernst. Ich verkrampfte mich etwas und Malibu lief schneller.
„Hey, Leni. Atmen und ausmalen." sagte Zoe sofort als sie meinen Gesichtsausdruck und meine Körperhaltung sah. Ich atmete ein und aus und stellte mir das ruhige Gesicht meines Pferdes vor, mit ihren wunderschönen braunen Augen und ihrer großen weiße Blesse. Ich lächelte dankbar Zoe zu. Keine Sekunde später ging es auch schon los. Lisa trabte an und wir folgten ihr. Schließlich galoppierte sie einfach an, ohne uns beschied zu geben. Kurz darauf hörte ich noch mehr Galoppierende Pferde im Watt und ein kurzer Blick nach rechts verriet mir, dass auch Zoe und Penny schon galoppierten. Plötzlich machte Mali einen Satz nach vorne und schwang mich volle Kanone nach oben, ziemlich unsanft plumpste ich in den Sattel zurück. Aber ich bemerkte wie Mali galoppierte und sich wieder entspannte also tat ich das auch und stellte mich leicht in die Bügel. Der Wind wehte und ich genoss diesen wunderschönen Augenblick! Es war atemberaubend schön. Ich grinste meine Freundin an, die ihr Handy gezückt und die Kamera auf Penny und mich gerichtet hielt. Dann rief sie: „Wohooo!" ich musste lachen.
Wie im Flug war der Galopp auch schon wieder Schritt und wir plapperten wieder wie Hühner wild durcheinander. Aber der nächste Galopp kam ziemlich schnell. Diesmal galoppierte ich Mali als erstes an und so war sie viel entspannter. Diesmal nahm auch ich mein Handy und filmte diesen wunderschönen Augenblick. Auf dem Bildschirm konnte man Malis Ohren und ihre fliegende Mähne sehen, ich schwang die Kamera auch mal zu Zoe herüber und filmte die zwei. Zoe hatte Pennys lange Mähne zu ganz vielen Zöpfen geflochten, die jetzt wie wild herum sprangen. Nach einigen Metern erreichten wir endlich die Insel. Wir ritten hinter einem Haufen von Leuten und ein paar Kustchen her und bogen schließlich in einen breiten Weg ein, der extra für Reiter ausgeschildert war. Am Ende des Weges standen noch mehr Pferde angebunden und vor ihnen Heu und Wasser. Wir sahen uns um und fanden zwei Holzstangen nebeneinander. Lisa, Zoe und ich banden unsere Pferde gemeinsam an die anderen teilten sich die andere. Ich zog das Halfter, das am Harken hing, meinem Pferd über und band sie an. Sie schlürfte zuerst etwas Wasser aus dem Eimer, dann fraß sie Heu. Ich lockerte den Gurt und wartete auf die anderen. Wir liefen ein bisschen weiter und setzten uns an einen Tisch im Schatten, so konnten wir uns ausruhen aber hatten unsere Pferde noch im Blick. Ich kaufte mir nur etwas zu trinken und aß später ein Eis. Schließlich nach 45 Minuten pause ging es weiter. Ich nahm das Halfter wieder ab und zog den Gurt fest. Und dann schwangen wir uns wieder hoch und ritten den ganzen Weg zurück. Es war einfach nur traumhaft schön. Zurück galoppierten wir etwas weniger aber trabten lange und super schöne Strecken. Ich war begeistert von der Aussicht und von dem Geruch.
Kaum waren wir wider im Wald angekommen vermisste ich diesen frischen und angenehmen Duft der Nordsee. Aber irgendwie war ich auch froh wieder im Schatten zu sein. Unsere beiden Ponys duschten wir ein ma komplett und sie genossen es. Mali spitze die Lippen und flehte genüsslich. Ich musste lachen. Zoe und ich machten uns noch etwas zu Essen und pflanzten uns dann nach draußen auf die Liegestühle.
Und so endete der Donnerstag auch schon. Der Freitag verging aber irgendwie noch schneller. Morgens ging ich zuerst duschen und um kurz vor halb elf machten wir uns schon dran die Pferde zu satteln denn wir wollten heute den gleichen Ausritt wie gestern machen. Nur diesmal ritten wir nich zur Insel sondern eine kleine andere Route die wir auf dem Prospekt entdeckt hatten. Ich freute mich riesig und wir hatten eine total gute Idee. Denn Zoe hatte zu ihrem 13 Geburtstag damals eine Helm Kamera geschenkt bekommen und die hatten wir jetzt auch mit genommen. Da aber die Kamera nicht auf Zoe's Helm passte setzte ich sie auf und so ging es los. Zuerst wieder durch den Wald und dann zum Strand. Den ersten Trab setzten wir etwas weiter im Wasser an. Zoe hatte ihr Handy gezückt und strahlte in die Kamera. Ich grinste zurück. Es fühlte sich genauso an wie gestern. Frei und wunderschön. Und genau so schnell wie gestern ging dieser Ausritt auch zu Ende.
Abends versorgten wir noch unsere Ponys und räumten das Meiste schon ein.
Und auch bei uns in der Wohnung landete vieles in Taschen und Koffern. Samstag morgen standen wir um halb sieben auf denn wir wollten so früh wie möglich los damit wir nicht in der Hitze fahren mussten. Nachdem wir das letzte mal auf der Terrasse gefrühstückt hatten stand alles auf dem Platz und alle Koffer und Taschen waren voll gestopft und so halb Wegs geschlossen. Mit einem Ruck landete alles im Auto. Nach einer halben Stunde waren auch die Pferdesachen und auch die Pferde verladen. Wir sagten an der Rezeption Beschied und schon ging es los. Nur diesmal musste Zoe fahren ich konnte auf dem Beifahrersitz sitzen und meine Füße hoch legen, so wie es Zoe gemacht hatte. Ich merkte ihr die Nervosität an und versuchte sie etwas zu beruhigten. Mit dem Thema King und Prince, klappte es auch schon. Denn sie erzählte mir ihre großen Zukunftspläne für ihren Prince. Sie hatte echt was vor. Ich hatte Respekt aber ich hatte auch einen Plan. Denn ich wollte King Ende dieses Jahres den ersten Sprung machen lassen. Aber erst mal steht Aufbautraining auf dem Plan. Denn schon in fast einer Woche würden die zwei braunen wieder nach Hause kommen und ich freute mich so unendlich darauf King endlich wieder reiten zu können. Und irgendwie konnten wir gar nicht mehr aufhören, davon zu träumen wie unsere braunen sich entwickeln könnten. Denn schwups, waren fast 2 Stunden vergangen. Die Hälfte der Fahrt hatten wir also schon rum bekommen. Und auch die nächste Hälfte verflog förmlich. Wir hörten etwas Musik und kamen so zu den alten Hits und sagen dazu. Natürlich alles so das wir die Kontrolle behielten, schließlich fuhren wir zwei Leben hinter uns her. Und um kurz vor zwölf kamen wir endlich an. Natürlich hatten wir eine kurze Pause auch gemacht. Meine Mum und auch Gabi waren da und erwarteten uns. Sie halfen uns beim Ausladen der Pferde und unseres Zeuges, das wir auch gleich wieder aufräumten. Dabei erzählten wir ihnen von unserem Urlaub. Zwar war ihnen das meiste schon bewusst, da wir ihnen jeden Abend einen langen Bericht geschrieben hatten, sie waren aber dennoch interessiert. Ich schrieb auch Joey, dass wir wider da waren und er erkundigte sich nach unsrer Fahrt und den letzten Tag. Also gab ich auch ihm einen kurzen Bericht.

Was hältst du davon wenn wir morgen uns noch mal treffen? Ich könnte dir am Stall helfen.
Ich glotze auf mein Handy, schnickte meine nassen Haare beiseite und las die Nachricht noch ein mal. Nachdem wir im Stall alles klar Schiff gemacht hatten und die Pferde wieder glücklich in ihren Boxen standen fuhren wir heim und ich sprang gleich unter die Dusche. Inzwischen hatten wir schon halb sechs und ich hatte mit meinen Eltern zu Abend gegessen und nun saß ich hier und las diese wundervolle Nachricht.

Aus eins wurde achtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt