„Mum!" rief ich.
„Ich bin hier kleines." ich lief in die Küche.
„Was gibts?" sie lächelte.
„Also, ich habe darüber nach gedacht noch ein Pferd zu kaufen. Aber diesmal möchte ich es mir selber kaufen. Ich möchte nicht noch ein Pferd von euch geschenkt bekommen." ich setzte mich, Mum sah mich verwirrt an.
„Wie jetzt? Du willst noch ein Pferd?"
„Ja, ich will endlich wieder reiten."
„Und was machst du dann wenn King wieder von der Wiese zurück kommt? Oder wenn Sweetie ihr Fohlen bekommt? Dann hast du drei Pferde? Leni ich glaube da wirst du ein bisschen übermütig!" sie trocknete eine Tasse ab und stellte sie zurück in den Schrank.
„Nein Mum. Ich bin 18, Ich darf entscheiden was ich will!" protestierte ich.
„Gut, aber von welchem Geld willst du dir denn noch ein Pferd kaufen? Richtig, von unserem. Warum? Weil du keins hast!" war das jetzt ihr ernst?
„Du bist so kindisch!" warf ich ihr vor.
„Jaja, jetzt bin ich wieder das Kind." sie verrollte die Augen.
„Na und dann geh ich halt arbeiten."
„Das will ich sehen." sie zog die Augenbrauen hoch! Oh ja, das wirst du sehen!
„Dann mach mal schön die Augen auf." sagte ich und ging wieder. Man sie hatte ja so recht. Warum mussten Mütter immer recht haben? Ich legte mich auf mein Bett und dachte darüber nach! Woher konnte ich so schnell es ging Geld verdienen? Eine ganze Stunde recherchierte ich über Jobs in meinem Umfeld. Vergeblich. Wütend und enttäuscht klappte ich den Laptop zu und ging schlafen.
Am Morgen redete ich kein Wort mit meiner Mum. Auch sie ignorierte mich. In der Schule ließ ich dann meinen Dampf ab. Bei Zoe. Ich erzählte ihr alles.
„Leni sei mir nicht böse, aber ich finde auch, dass es einwenig zu viel ist."
„Echt jetzt Zoe?" Ich verschränkte die Arme vor der Brust. Nicht mal meine beste Freundin hielt zu mir. Sie hob die Hände unschuldig. Den weiteren Schultag bewältigte ich ganz gut. Dennoch hatten wir eine Lernkrontolle in Mathe angekündigt bekommen. Also packte ich meine Mathe Sachen mit ein. Daheim machte ich mich auch gleich daran zu lernen. Da ich ja nicht in den Stall musste verbrachte ich den ganzen Tag daheim. Zuerst erledigte ich ein paar Schulaufgaben. Dann lernte ich für Mathe. Später räumte ich mein komplettes Zimmer auf und putze es sogar. Abends war ich dann so motiviert, dass ich sogar meinen Schrank aufräumte und ausmistete. Einen rießen großen Wäscheberg tummelte sich nun vor dem Schrank. Ich entschloss mich diesen zu Spenden. Die meisten Sachen waren sowieso fast neu, die Kinder in Afrika werden sich freuen. Ich stopfte den großen Berg in drei Tüten und trug diese hinunter.
„Leni Schatz, komm mal bitte!"rief meine Mum. Aha, sie redet wieder. Ich ging ins Wohnzimmer. Mum und Dad saßen auf der Couch.
„Liebes, da bist du ja." mein Dad lächelte. Was hatten sie angestellt?
„Ja?" ich sah sie misstrauisch an, setzte mich dennoch.
„Deine Mum hat mir erzählt warum ihr nicht mehr miteinander redet." meinte Dad.
„Schön." sagte ich und lächelte ohne dabei Mum an zusehen.
„Leni, es tut mir leid. Natürlich schaffst du es arbeiten zu gehen. Ich glaube an dich!" ernsthaft? Für einen Moment hatte ich geglaubt sie würde sagen: „Natürlich schaffst du, das mit drei Pferden." falsch gedacht!
„Hast du ihm auch den richtigen Grund genannt?" hakte ich nach.
„Ja hat sie." Dad sah mich. Alles klar, er war der gleichen Meinung.
„Was mach ich dann noch hier?"
„Ich finde, du hast recht!" sagte er plötzlich.
„Was?" stieß es meiner Mum heraus. Ich riss die Augen auf.
„Ich finde du hast es verdient ein drittes Pferd zu bekommen. Denn du möchtest ja reiten. Und du bist super gut in der Schule, ja die zwei Fünfen. Aber die sind ja jetzt weg und du hast alles wieder geregelt. Ich glaube du schaffst das!" er zwinkerte mir zu. Ich sprang auf und umarmte ihn.
„Danke, danke danke!" ich freute mich und ein rießen Lächeln machte sich über meinem Gesicht breit.
„Das war aber nicht so ausgemacht." warf meine Mum ein.
„Ich werde das Pferd ja auch bezahlen." merkte ich an.
„Mit welchem Geld denn?" schon wider diese Frage von Mum.
„Schatz bitte!" sagte Dad. „Ich habe einen Vorschlag."
„Du hast heut nen guten Tag mein lieber!" Mum sah ihn etwas streng an. Dad lachte nur.
„Wir bezahlen die Hälfte und du die andere. Oder?"
„Ja." ich freute mich riesig. Natürlich erzählte ich das gleich Zoe.
„Echt?" war ihre Antwort. Ich konnte nicht ganz raushören ob sie sich freute oder eher nicht.
„Ja. Mein Dad hat sich voll dafür ins Zeug gelegt. Er meinte ich hätte es mir verdient." erzählte ich ihr stolz.
„Das muss ich auch mal probieren." sagte Zoe dann und lachte. Den weitern Abend telefonierten wir noch weiter.
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Aus eins wurde acht
RomanceHelena hat schon immer Pferde geliebt und spürt eine ganz tiefe Bindung zu ihnen. Helena und auch ihre beste Freundin Zoe teilen diese Begeisterung für Pferde. An ihrem 18. Geburtstag fing alles mit Pferd 1 an. Außerdem spielen Jungs eine große Roll...