Teil 2

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EDIN
Mats machte mir Sorgen. Er war so abgelenkt. Er verstolperte die Bälle, war unkonzentriert  im Training, im Spiel dann komischerweise nicht mehr. Er wirkte so abwesend und irgendwie auch unglücklich. Als würde ihn etwas so sehr beschäftigen, dass er damit alleine nicht mehr zurechtkam...aber er wollte scheinbar nicht darüber sprechen. Er machte mir mehr Sorgen, als er es sollte und scheinbar machte er sich auch um mich Sorgen. ,,Kommst du nach der Besprechung bitte zu mir? so gegen 19 Uhr?"  schrieb ich Mats. Blaue Hacken. ,,Ja warum?" ,,Ich will nur mit dir sprechen. Ich mache mir Sorgen". ,,Das ist nett von dir, aber es geht mir gut. Du musst dir wirklich keine Sorgen machen. Ich melde mich, wenn irgendetwas ist.  Treffen wir uns einfach auf ein Bier? Ich glaube nämlich das du auch Gesprächsbedarf hast". Ich lächelte, Mats war unglaublich. Er verteidigte mich wo es nur ging, er stand bedingungslos hinter mir, das hatte er mir auch schon mehrfach versichert. Es tat gut, ihn auf meiner Seite zu wissen. Immer wenn mir alles zu viel wurde, wusste ich das Mats hinter mir stand, dass er mich auch notfalls gegen alles und jeden verteidigen würde. Dieses Wissen beruhigte mich  auch auf Pressekonferenzen. Besonders, wenn er neben mir saß und da auf mich aufpasste. Da war er mein Halt, ohne das er es wusste. Es war irgendwie gruselig, aber er  spürte instinktiv, wenn es mir nicht gut ging auch wenn ich es nicht zeigte. Er wusste es einfach, als würde er mir direkt in die Seele blicken können.  Er war einer dieser Menschen die dafür einen siebten Sinn besaßen und auch nicht lockerliesen, bis er mir geholfen hatte. ,,Sehr gerne😁", ,,dann haben wir ein Date 😂". ,,Das haben wir wohl😂". Wir würden niemals ein richtiges Date haben, auch wenn ich tief in mir.drin den starken Wunsch danach verspürte. Ich seufzte, legte mein Handy zur Seite und machte mich daran die Besprechung fertig vorzubereiten. Doch ich konnte mich nicht konzentrieren. Mein schwarzhaariger Verteidiger schob sich immer wieder vor mein geistiges Auge und erschwerte mir die Vorbereitung. Nervös betrat ich den Meetingraum. Mats war bereits da und lächelte mich warm an. Meine Anspannung fiel etwas von mir ab. ,,Edin alles klar?" fragte er. ,,Ich bin komplett unvorbereitet", gab ich zu. ,,Ach Quatsch. Du rockst das schon, so wie immer Ed". Ich lächelte ihn nur an, ,,man wieso funktioniert dieser Scheiß schon wieder nicht?" fluchte ich und versuchte die Technik zum Laufen zu bringen. Mats stand auf und stellte sich zu mir. Diese unmittelbare Nähe zu ihm, ließ mich erschaudern...ich konnte mich doch nicht in einen meiner Spieler verlieben!  Aber ich war gerade dabei, Mats zu  vollkommen zu  verfallen. Wobei...Marcel und Lukasz waren ja auch schon länger ein Paar und dies war auch im Mannschaftskreis bekannt und akzeptiert. Aber Trainer und Spieler? Wieso machte ich mir da eigentlich Gedanken? Mats war vergeben...also sowieso Tabu von Anfang an. Ich musste meine Hoffnungen am besten sofort begraben.  ,,Dein Akku ist auch leer, das kann nicht funktionieren", grinste Mats. ,,Du bist heute echt etwas verwirrt kann das sein?" ,,Ich habe noch etwas Probleme mit diesem Job", seufzte ich. ,,Ich weiß nicht, Ich bin noch etwas überfordert damit vielleicht ist es ganz gut das ich nur bis zum Ende der Saison Chef von und nicht länger".  ,,Du bist ein toller Trainer Edin, wenn ich dich irgendwie unterstützen kann dann komm auf mich zu, wir können dann zusammen Lösungen finden. Wir würden dich auch gerne noch länger behalten als unseren Cheftrainer. Du hast das echt drauf. Wir reden da heute Abend noch darüber wenn du das willst".  Er legte seine Hand auf meine Schulter...diese kurze Berührung reichte schon aus um die Schmetterlinge in meinem Magen zu entfesseln. Ich war wohl wirklich dabei, mich in Mats zu verlieben. So ein Mist aber auch! Das machte es doch nur komplizierter! Das machte mir meinen Job nur noch schwerer. Ich wollte mich nicht in ihn verlieben, aber mir war auch mehr als bewusst Das ich mich gegen meine Gefühle sowieso nicht lange wehren konnte. ,,Das werde ich...danke Mats". Er half mir noch die Technik zum Laufen zu bringen, dabei kam er mir so nahe...wie gerne ich mich einfach an ihn rankuscheln würde und seinen Schutz auch im privaten Bereich genießen. Mats brachte die Technik zum laufen bevor die Jungs kamen. Ich war froh, dass er mir half mich zurechtzufinden. Die Besprechung lief gabz ordentlich, Ich ließ mir meine Nervosität nicht anmerken, was Mats mir auch später so rückmeldete. Die Technik funktionierte auch einwandfrei....dank Mats. Er gab mir so viel Sicherheit alleine schon weil er anwesend war. Nach der Besprechung schickte ich meine Mannschaft wieder auf ihre Zimmer, oder zu dem was auch immer Sie machen wollten. Sie waren da frei, solange sie am nächsten Tag fit und ausgeschlafen waren.  Ich beschloss, noch unter die Dusche zu springen, bevor Mats hier auftauchen würde. Ich konnte ihm ja nicht stinkend gegenübertreten. Am liebsten würde ich ihm alles anvertrauen, was mich momentan beschäftigte aber ich wusste  nicht inwiefern ich als Trainer einem meiner Spieler meine Probleme anvertrauen konnte. Vielleicht sollte ich lieber mit Aki darüber sprechen, aber Mats...ich hatte das Gefühl, ihm alles...wirklich alles anvertrauen zu können. Ich vertraute ihm. Auch unter der Dusche drehten sich meine Gedanken nur um Mats. Er hatte sich klammheimlich in mein Herz geschlichen und ich begann damit, das immer und immer mehr zu realisieren.

Wo die Liebe hinfällt. Terzic × HummelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt