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EDIN
Mitten in der Nacht wurde ich langsam wieder wach. Mats lag neben mir, er schlief, hielt mich aber nicht in seinen Armen. Er lag abgewandt von mir. Wieso lag er von mir abgewandt und hielt mich nicht fest? Hatten wir uns gestritten? Wieso erinnerte Ich mich an nichts mehr? Was war passiert?
Ich richtete mich auf und machte mein Nachtlicht an. Alles drehte sich....ich sank zurück in die Federn und schloss meine Augen. ,,Edin? Bist du wach?" fragte Mats leise und drehte sich zu mir um. ,,Haben wir uns schon wieder  gestritten?" fragte ich verwirrt. ,,Ich kann mich nicht mehr erinnern. Alles dreht sich irgendwie  und du bist nicht in meinen Armen...was ist passiert?" Mats richtete sich etwas auf und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. ,,Wir haben uns nicht gestritten.  Im Gegenteil. Wir wollten miteinander schlafen. Ich habe dir die Hose ausgezogen und dann bist du so starr geworden.  Du hattest einen ziemlich üblen Flashback... Schatz du lagst unter den Bett und hast hyperventiliert....ich habe dich nicht alleine beruhigt bekommen. Du standest kurz davor das Bewusstsein zu verlieren. Ich wusste nicht mehr, was ich machen soll. Also habe ich Hilfe angerufen. Markus und Stephan waren da. Markus hat dir ein Beruhigungsmittel gespritzt
und du bist dann eingeschlafen. Ich wollte dich nicht in den Arm nehmen, weil ich keinen neuen Flashback bei dir auslösen wollte. Ich weiß noch nicht genau was deine Triggerpunkte sind und ich wollte dir nicht noch mehr Angst machen als du sowieso schon hattest".  ,,Ich kann mich nicht mehr erinnern...also wirklich nicht. Ich weiß nur noch, dass wir zusammen in der Küche standen und du etwas zu essen machen wolltest". Mats legte vorsichtig seinen Arm um mich. Ich kuschelte mich an ihn und legte meinen Kopf auf seine Brust. ,,Ich lag unter dem Bett?" Nicken. ,,Und was habe ich da gemacht?" Mats platzierte einen Kuss auf meinen Haaren. ,,Ich glaube du hast dich da versteckt. Du hast hyperventiliert, Du warst nicht mehr ansprechbar. Das war furchtbar. Ich habe dich nicht mehr beruhigen können, egal was ich versucht habe. Nichts hat funktioniert". ,,Meine Triggerpunkte sind...naja ich...wahrscheinlich Gios Brief oder...ich habe schlecht geträumt....deshalb bin ich runtergekommen und wollte wahrscheinlich auch unbedingt mit dir schlafen um den Druck und den Stress abzubauen". Mein Engel strich mir über die Brust. ,,Du hast auch sehr nervös gewirkt. Tut mir leid, dass ich da nicht rechtzeitig reagieren konnte". ,,Ich hätte ja etwas sagen können". ,,Ich sage doch auch nichts wenn ich kurz davor stehe in Panik auszubrechen. Meistens bemerke ich diesen Punkt auch nicht".  ,,Dann bringt ein Frühwarnsystem auch nicht viel". Ich musste über seinen Scherz lachen. ,,Nein vermutlich nicht".
,,Engel...Stephan hat mir gesagt, dass du seit zwei Wochen nicht mehr zur Therapie gegangen bist, aber du verlässt das Haus also...wo steckst du in der Zeit?" wollte er leise
wissen. ,,Ehmm das hat er so gesagt Das ich nicht in seine Therapiestunden komme?" Mats nickte. ,,Wo steckst du in der Zeit?" ,,Ehhm...ich...ich nehme meine Musik auf". ,,Wirklich? Das ist ja großartig! Wieso sagst du mir nichts davon?" Ich zuckte mit den Schultern. ,,Das sollte eine Überraschung werden. Mein erstes Album...naja es soll dir gewidmet werden. Beziehungsweise der Mannschaft, weil ihr und vorallem du immer an mich glaubt". Mats sah mich nur an. ,,Hast du deine Stimme schon einmal aus der Perspektive des zuhörers gehört? Deine Stimme ist...unbeschreiblich. Die werden die CDs gar nicht so schnell auslegen können, wie sie verkauft
werden. Du wirst die Charts stürmen und ich habe das Original neben mir liegen und kann seine Stimme immer dann hören, wann ich will...du hattest mir übrigens mal ein Privatkonzert versprochen". ,,Ich werde dir nichts vorsingen" murmelte ich.

Wo die Liebe hinfällt. Terzic × HummelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt