43 "Du kannst einen echt runterziehen"

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MATS
Edin zog mich auf seinen Schoß als ich ihm keine Antwort geben wollte. ,,Dein Fuß?" Ich nickte. ,,Wie schlimm ist es?" ,,Mindestens drei Monate und man muss operieren. direkt morgen". ,,Scheiße", fluchte mein Schatz.  ,,Ja scheiße...du sagst es". ,,Wir werden das überstehen dragana, Du bist stark Mats...du kommst noch besser zurück ich stehe bedingungslos hinter dir. Ich liebe dich". Ich erwiderte nichts, ich schlang einfach nur meine Arme um meinen Freund und vergrub mein Gesicht an seinem Hals er strich mir über den Rücken, ,,Wir stehen das durch Mats", flüsterte er. Ich sah auf, in seinen Augen spiegelte sich so viel
Liebe für mich wider. ,,Soll ich dir dabei helfen, deine Sachen zu packen? Du wirst vermutlich zwei, drei Tage im Krankenhaus bleiben
müssen"...ich nickte nur. ,,Die erste Nacht die wir getrennt voneinander verbringen". Edin seufzte, ,,Ja aber das wäre früher oder später sowieso mal gekommen. Dafür haben wir heute Nacht bei dir". Ich lächelte, das Date hatte ich schon fast wieder vergessen. ,,Du hast Recht unser Date...ich freue mich einen Abend mit dir bevor alles den Bach runtergeht", er lachte, ,,ach Mats du bist manchmal so eine Dramaqueen, was soll denn den Bach runtergehen?" ,,Du meinst außer das wir am Samstag ziemlich untergehen werden? Oder das  ich morgen operiert werde und wir jedes zweite Wochenende nicht miteinander verbringen können? Soll ich noch weitermachen oder hast du jetzt genug schlechte Laune?" brummte ich. Wie recht ich doch mit meiner Aussage, alles würde den Bach runtergehen hatte. ,,Mats du kannst einen wirklich runterziehen", grinste er, ,,und was soll das heißen wir verlieren am Samstag? Geht's noch? Zweifelst du an meinen Kompetenzen als Trainer?" dieses Grinsen machte mich noch wahnsinnig. ,,Nein natürlich nicht. Dir haben wir wahrscheinlich zu verdanken, dass wir nicht haushoch verlieren". ,,Wir werden nicht verlieren, ich habe sie geknackt. Ich habe ihre Schwachstelle entdeckt und Ich weiß wie wir die ausnutzen können... Ich weiß wie wir gewinnen können und wenn die Jungs bereit sind sich richtig zu zerreißen, dann gewinnen wir. Wir schaffen das". Ich drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. ,,Ich habe nichts anderes von dir erwartet dragana.  Du bist einfach ein Naturtalent...Es ist übrigens sehr heiß wenn du mit Brille deine Arbeit machst" hauchte
ich. ,,Schatz...Lilli und Tom kommen gleich wieder nach
Hause. Wir können das heute Nacht machen, alles was du willst". ,,Oh...wirklich alles?" ,,Was meinst du mit alles?" ,,Keine Ahnung...vielleicht bist du unten?" ,,Nein...nein auf gar keinen Fall" grinste er. ,,Ich bin oben, immerhin bist du verletzt". ,,Edin?" rief jemand von unten. Er schob mich einfach von sich herunter was ich mit einem missmutigen Knurren kommentierte.  ,,Tomtom?" rief er zurück. ,,Ich muss nachsehen was er will, vielleicht ist etwas mit
Lilli".
{Der nächste Tag}
Edins und mein Date musste ausfallen. Lilli ging es
schlechter. Es ging ihr richtig schlecht. Sie hatte die gesamte Nacht gespuckt und geweint. Edin war die Hälfte der Nacht damit beschäftigt, sich um die kleine zu kümmern sodass sein Bruder wenigstens etwas Schlaf finden konnte. Am frühen Morgen war er in meinen Armen eingeschlafen und schlief immerhin ein paar Stunden, bis Schmelle mich abholte und ins Krankenhaus fuhr zur Operation. Der Abschied von mir fiel meinem Schatz sichtlich schwer. Er wollte mich überhaupt nicht loslassen. Er wollte mich nicht gehen lassen. Er hatte Angst, er hatte Angst mich zu verlieren. Das es sich nur um eine Routineoperation handelte interessierte ihn nicht. Er machte sich Vorwürfe mich eingewechselt zu haben, was ich versuchte ihm auszureden. Ich wollte schließlich eingewechselt werden. Ich hatte ein verdammt schlechtes Gewissen, er brauchte mich und ich verschwand ins Krankenhaus für mindestens zwei Nächte. Einen Pullover und ein Shirt von mir hatte ich ihm dagelassen er hatte mich darum gebeten. Es waren zwei Nächte...ich konnte ihn komplett verstehen, aber wir waren beide erwachsene Männer und mussten das einfach aushalten. Es klang komplett unsensibel, aber wir mussten uns einfach darauf einstellen, dass wir bald mehrere Nächte am Stück voneinander getrennt sein würden. Spätestens, wenn es Anfang nächster Saison ins Trainingslager gehen würde, klar ich könnte mich zu ihm ins Zimmer schleichen, er als Co Trainer bekam immer sein eigenes Zimmer, aber was wenn ich nicht mitfahren konnte? Dann wären wir eine gesamte Woche voneinander getrennt. Die Ärzte   hatten jedliche Hoffnung  verloren was Lilli anging. Es würde sich nur noch um wenige Wochen handeln, bis die kleine Maus ihren Kampf verlieren würde. Ein Monat kam ihnen zu utopisch vor. Sie verlor jede Stunde mehr an Kraft. Der Krebs hatte ihren kleinen Körper zerstört. Ihr Zustand hatte sich innerhalb eines Tages rapide verschlechtert. Ich musste jetzt für Edin da sein, ich musste ihn unterstützen, ihm zuhören, ihm seine Sorgen abnehmen, sein Halt sein. Ich musste und wollte sein Ruhepol sein.  Sie benötigte starkes Schmerzmittel um sich überhaupt bewegen zu können. Es tat auch mir weh, die kleine so leiden zu sehen. Ich hatte sie wirklich ins Herz geschlossen mittlerweile. Wenn es mir schon so schwer fiel, dann wollte ich mir überhaupt nicht vorstellen, wie es den beiden Brüdern ging, die die kleine seit ihrer Geburt liebevoll aufzogen und ihr das Zuhause schenkten, das sie verdient hatte. Die beiden litten unter der Situation, Ich konnte nicjts ausrichten, um ihnen zu helfen.  Edin war komplett am Ende. Er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen aber es war offensichtlich, dass er wieder kurz davor stand zusammenzubrechen. Ich hatte die Hoffnung, dass er mit Hilfe seiner Musik das kommende besser überstehen würde. Deshalb versuchte ich ihn wieder in diese Richtung zu lenken. Er konnte seine Gefühle, seine Wut seine Trauer in Worte fassen und sie besser bewältigen.

Wo die Liebe hinfällt. Terzic × HummelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt