65 "Das ist Beziehung"

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MATS
Mein Handy klingelte. Aki? Was wollte er? Mir schwante übles. ,,Hallo?" fragte Ich als ich ranging. ,,Mats?" ,,Ja?" ,,Hör zu, Ich bin auf dem Weg zu dir, wir sind in ungefähr einer Stunde bei dir. Edin schläft neben mir auf dem Beifahrersitz, er ist komplett am Ende. Ich mache mir große Sorgen um ihn.  Er ist in der Kabine noch explodiert und hat heftigst gegen die Wand geschlagen...naja er hat sich dabei den Arm angebrochen, zum Glück war die Mannschaft nicht dabei und zum Glück war Markus schnell bei ihm sodass nicht noch schlimmeres passiert ist". ,,Er ist verletzt? Wie schwer? Geht es ihm gut?" fragte ich schockiert. Schmelle sah auf. ,, er hat sich mindestens den linken Arm angebrochen. Das Handgelenk ist angebrochen vermutlich. Mehrere Finger sind gebrochen. Es ist geschient und er hat Schmerzmittel bekommen. Morgen steht dann die Untersuchung an. Markus hat ihm auch noch Beruhigungstabletten gegeben und wir waren der Meinung es wäre das beste wenn er nach Hause fährt um sich zu erholen. Ich bringe ihn zu dir in Ordnung? Er wollte unbedingt zu dir". ,,Ja...ja klar...bringst du ihn zu mir? Oder soll ich ihn beim BvB  abholen?" ,,Natürlich bringe ich ihn zu dir.  Ich will dich nur kurz vorwarnen er ist wirklich ziemlich durch und wir sind am beraten wie wir darauf reagieren. Wir beurlauben ihn für die nächsten beiden Wochen...dann besprechen wir alles weitere sobald es ihm besser geht". Ich seufzte, ,,alles klar...dann bis gleich", wir legten auf. ,,Was ist?" ,,Edin ist zusammengebrochen. Er hat in der Kabine randaliert, hat sich den Arm und mehrere Finger gebrochen und...er schläft jetzt". ,,Wie randaliert? Was?!" ,,Er hat gegen die Wand geschlagen...fuck! Ich wusste ich hätte ihn nicht fahren lassen dürfen. Er ist noch viel zu angeschlagen und viel zu fertig um auch nur halbwegs zu denken". ,,Hey Mats! Das ist nicht deine Schuld! Hör auf dir das einzureden!"
Die Zeit bis Edin endlich bei mir ankam zog sich wie Kaugummi in die Länge, vorallem nach dem Schmelle nach Hause gefahren war. Dann klingelte es. Ich sprang auf und riss die Tür auf. Edins Anblick versetzte mir einen Stich, er war vollkommen verweint, er war vollkommen am Ende... ich sah ihm an, wie überfordert er war. Ich hatte vollkommen unterschätzt wie schlecht es ihm mittlerweile ging. Ich hatte es komplett unterschätzt. Ich wusste nicht wie ich ihm noch helfen sollte. ,,Schatz", flüsterte ich fassungslos und öffnete meine Arme. Er fiel mir in die Arme, ich drückte ihn am mich und strich ihm beruhigend über den Rücken. ,,Es ist alles in Ordnung Engel", flüsterte ich.  Aki trat ebenfalls ein und schloss die Tür hinter uns. ,,Also...wir sprechen uns wenn es ihm besser geht. Vielleicht bist du bei dem Gespräch dann dabei. Wir würden ohm morgen Stephan vorbeischicken und Markus damit beauftragen seine Hand zu untersuchen.  Pass bitte auf ihn auf heute Nacht, sein Zustand ist recht kritisch. Seinen Koffer werden wir morgen früh mitnehmen und Geppi wird ihn vorbeibringen entweder hier oder bei ihm". Aki musterte Edin noch einmal besorgt, bevor er seine Hand auf der Schulter meines Freundes platzierte. ,,Ruh dich aus Edin. Du bekommst alle Zeit, die du brauchst und wenn es Monate sind". Wir verabschiedeten uns noch voneinander, bevor ich Edin ins Bett brachte, ihn in meine Arme zog und ihn zudeckte. Er sprach nicht. Er regierte nicht auf meine Fragen. Er wollte nur in meine Arme. Ich war fassungslos und schockiert über sein Verhalten in der Kabine. Ich wusste, dass er niemals ohne Grund so explodiert wäre. Er war restlos überfordert, er würde niemanden jemals absichtlich verletzen. ,,Mats?" hauchte er nach mehreren Minuten der Stille. ,,Ja mein Schatz?" er zog die Nase hoch und rückte noch ein Stück näher an mich heran. ,,Es tut mir leid. Ich wollte das alles nicht. Ich weiß nicht was mit mir los war. Ich habe...ich will dir keine Angst machen. Ich will nicht das du denkst das ich das auch bei Menschen mache". Jetzt fiel der Groschen...,,ich weiß das du das nicht bei Menschen machst. Schatz du bist kein Monster, Du bist einfach nur komplett überfordert mit der Situation. Was war denn überhaupt los? Willst du mir erzählen was in dir vorgegangen ist?"  Er zuckte mit den Schultern, ,,Ich weiß es nicht. Wir haben gewonnen, ich war trotzdem so wütend und...ich glaube das war die Gesamtsituation, die so beschissen ist...ich hatte Angst...ich hatte richtig Panik....und ich habe keine Luft mehr bekommen. Markus sagt das war eine Panikattacke, Ich musste irgendwas anderes fühlen außer Panik". Vorsichtig strich ich ihm eine Haarsträhne aus der Stirn. Er lehnte sich in meine
Berührung. ,,Es tut mir leid, dass ich so pampig zu dir war direkt nach dem Spiel". ,,Das muss es nicht. Ich kenne das doch selber dragana". ,,Ich liebe dich" hauchte er, ,,ich liebe dich auch". Da war er...der erste Kuss nach über 24 Stunden. Ich zog ihn wieder in meine Arme. ,,Schatz lass es raus", flüsterte ich. ,,Ich merke doch das du verzweifelt bist. Lass es raus, danach ist es besser". Er zog die Nase hoch. ,,Aber ich bin nur noch am heulen", seine Stimme zitterte. ,,Du hast dein Kind verloren...das ist das schlimmste was passieren kann". ,,Davor auch schon", er sollte sich doch nicht unwohl bei mir fühlen nur weil er seine Gefühle zuließ. ,,Schatz! Wie oft hast du mich schon wieder aufgebaut vor und während unserer Beziehung? Ich liebe dich. Es würde mich sehr viel mehr belasten, wenn du mir nichts von deinen Problemen erzählst und ich dir tatenlos dabei zusehen muss, wie du zerbrichst. Ich liebe dich! Ich will und ich kann nicht mehr ohne dich". ,,Ich kann nicht mehr Mats...mir wird alles zuviel. Morgen ist die Beerdigung und i ich...ich weiß nicht ob ich die Kraft dafür aufbringen kann. Ich will da nicht hin". Dieser Schmerz...dieser Schmerz in seinen Augen zerstörte mich.

Wo die Liebe hinfällt. Terzic × HummelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt