82 "Ich liebe dich"

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EDIN
Sein Haus...er musste irgendwo in seinem Haus sein. Immerhin war die Alarmanlage noch scharf... er stellte sie immer ein, wenn er zuhause war, auch wenn es nur für wenige Minuten war...er musste hier doch irgendwo sein. Er konnte nur hier sein.  ,,Mats!" brüllte ich panisch durch den Flur und stellte die Alarmanlage aus, den Code kannte ich immerhin. Er musste hier irhendwo sein. ,,Ihr geht hoch, ich gehe runter in den Keller!" rief ich Lukasz und Schmelle zu. Die beiden waren überrascht, als ich bei ihnen auftauchte, nachdem sie mich beide in den Arm genommen hatten, klärten sie mich in aller Kürze über die Situation auf. Mats wollte kurz nach Hause laufen, er wollte seine Schmerztabletten holen, er war nicht wieder bei seinen beiden besten Freunden angekommen. Dabei war sein Haus nur zehn Gehminuten von Lukasz entfernt. Sein Handy wurde im Garten gefunden. Es gab Anzeichen für einen Kampf. Meine Panik schnürte mir die Luft zum Atmen ab. Ich hatte panische Angst um ihm. Was...was wenn Paul ihn hatte? Was wenn Paul ihm etwas antun wollte? ,,Mats!" rief ich erneut. Keine Reaktion...Oh Gott...Ich konnte nur hoffen, dass er hier war, dann konnte ich ihn beschützen. Ich durfte ihn nicht verlieren...auf gar keinen Fall! Ich hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Ihn zu verlieren würde mich umbringen...,,Mats!" verzweifelt fuhr Ich mir durch die Haare. ,,Scheiße....Scheiße mein Engel wo bist du nur?" Ich durchsuchte jeden Raum des Kellers. Er war nicht im Fitnessraum, er war nicht im Hobbyraum...,,Mats!" rief ich. ,,Ich bins Edin wo bist
du Engel?" Scheiße scheiße scheiße! Ich raufte mir die Haare. Am liebsten hätte ich sie mir ausgerissen.  Okay...tief durchatmen! Logisch denken...nicht in Panik verfallen. Das würde keinem etwas nutzen. Tief durchatmen. Ich musste unsere Optionen durchgehen. Schritt für Schritt und ganz ruhig, ganz logisch. Es würde keinem helfen, wenn ich eine Panikattacke erlitt. Tief durchatmen. ,,Oben ist er nicht", informierte mich Lukasz. ,,Fuck!" Ganz ruhig. Nicht durchdrehen. Lukasz legte seine Hand auf meine Schulter. ,,Tief durchatmen Coach...ganz ruhig. Wir werden ihn finden", flüsterte er mir zu. ,,Habt ihr im Panikraum nachgesehen?"
fragte Schmelle und stapfte nach unten. ,,Panikraum? So etwas hat er?" Ich war verwirrt. Dabei hätte mir das klar sein müssen. Es war Mats...ein verängstigter, auf Sicherheit bedachter Mensch. Natürlich hatte er einen Panikraum.  ,,Ja er hat sich einen einbauen lassen vor wenigen Jahren. Ich hoffe nur er hat sein Kennwort nicht geändert, ansonsten muss das Ding aufgebrochen werden". Er deutete auf eine kleine unscheinbare Tür. ,,Das soll ein Panikraum sein? Das ist doch nur eine ganz normale Holztür". ,,Von außen vielleicht". Schmelle gab schnell einen Code in das kaum sichtbare
Bedienfeld ein. Die Türe öffnete sich, Schmelle hatte Recht gehabt, die Tür sah nur von außen aus, wie eine gewöhnliche Tür. In Wirklichkeit war es eine Stahltür, das Holz war nur aufgeklebt. ,,Da!" rief Lukasz. In der dunklen Ecke saß eine zusammengekauerte Gestalt. ,,Mats", flüsterte ich. Langsam lief ich  auf ihn zu. ,,Schatz?" Ich setzte mich neben ihn und legte meinen Arm um ihn. Er zuckte zusammen, ,,Ich bins mein Schatz", flüsterte ich. Mir fiel ein Stein vom Herzen, als ich meinen Engel sah. Er lebte...ich war so erleichtert, dass ich meine Arme um ihn schlang. ,,Gott sei dank habe ich dich endlich gefunden".  ,,Edin was machst du hier?" er vergrub sein Gesicht an meiner Brust. ,,Ich habe gehört, dass du weg bist und keiner weiß, wo du bist. Also habe ich mich selbst entlassen um dich zu finden...ich liebe dich".  Er war panisch, er hatte panische Angst. Todesangst.  ,,Schht mein Engel. Wir sind jetzt da. Dir wird nichts mehr passieren". Mein Freund klammerte sich an
mich. Schmelle kam auf uns zu. ,,Hey Mats...Lukasz Ruf den Krankenwagen" wies er ihn an. ,,Scheiße! Mats...hast du Schmerzen?" Kopfschütteln. Er musste Schmerzen haben, er hatte eine Platzwunde an der Stirn. ,,Was ist passiert mein Engel?" fragte ich leise. ,,Ich...Ich wollte nach Hause um die Tabletten zu holen...Paul...er war in meinem Haus...er hat auf mich gewartet...er hat mich betäubt und er...ich bin aufgewacht als er gerade", mein Engel brach ab. Er musste auch nicht weitersprechen. Mir wurde schlagartig schlecht. Oh Gott...oh gott das durfte doch nicht wahr sein! mein armer Schatz. ,,Und die Polizei soll auch kommen", gab Schmelle durch. Ich drückte meinem Freund einen Kuss auf die Haare. Dieser lehnte sich an mich. ,,Ich bin so froh, das du da bist", hauchte er. ,,Bleibst du heute Nacht bei mir? Ich will nicht alleine sein". ,,Natürlich...natürlich bleibe ich bei dir". Ich hätte niemals in diese Klinik gehen dürfen. Wenn ich da gewesen wäre...Paul hätte ihn nicht in die Finger bekommen, ich hätte diesen Kerl in die Schranken gewiesen. Ich hätte auf ihm aufpassen müssen. Ich wusste das Paul wieder da war und...ich war einfach in eine Klinik gegangen und hatte ihn alleine gelassen. ,,Ich liebe dich Ed". ,,Er muss ins Krankenhaus Edin". ,,Nein", hauchte er. ,,Ich will nicht! Ich will nicht" flüsterte er immer wieder. ,,Ich will nicht".

Wo die Liebe hinfällt. Terzic × HummelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt