42 "Schatz?"

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EDIN
,,Papa, warum ist der zu spät? und warum bekommt er keinen Ärger?" fragte Lilli und zeigte auf Erling. Lilli brachte die gesamte Mannschaft zum Lachen. ,,Schön das ihr da seid. Das ist Lilli, sie will unbedingt mal dabei sein und ich dachte mir solange ich noch hier in dieser Position bin, bringe ich sie einfach mal mit um ihr zu zeigen, dass ich eben nicht nur hier sitze, Kaffee trinke und Schiedsrichter anschreie". Die Jungs lachten über meine Aussage.  ,,Sie wird uns heute mal zusehen". ,,Ich bin Papas größter Fan und ich bin fünf ich bin schon groß du musst mich nicht tragen" erklärte Lilli. Die Jungs grinsten. ,,In Ordnung dann steh selber", Ich stellte sie wieder auf den Boden. Sie hielt sich an meinem Bein fest, vermutlich war sie heute einfach wieder zu müde um lange zu stehen. ,,Ich bin müde", murmelte sie leise. ,,Ich weiß große...setz dich am besten da in die erste Reihe, da ist noch ein Platz frei Schatz". ,,Meine Beine tun weh", Ich stockte...ganz ruhig Schmerzen in den Beinen hatte sie öfter. ,,Hast du heute morgen deine Medizin genommen?" fragte ich und ging in die Hocke um sie besser einschätzen zu können. ,,Ja". Ich nahm meine Maus wieder auf den Arm, richtete mich auf und setzte sie auf den freien Platz in der ersten Reihe. ,,Du meldest dich, wenn etwas ist oder es schlimmer wird versprochen?" ,,Ja versprochen Papa". Ich gab meiner Maus noch einen kurzen Kuss auf die Haare.  ,,Gut...wir fangen an", Ich klatschte in die Hände. ,,Also Jungs und Mädels wir stehen so kurz vor der Championsleague! Das nächste Spiel ist enorm wichtig!" ,,Ja, weil ich im Stadion sein werde und ich will das ihr gewinnt sonst bin ich traurig", unterbrach Lilli mich, ,,Ja das ist auch ein weiterer  wichtiger Grund. Meine kleine glücklich machen, ihr könnt euch nicht vorstellen wie viel Ärger ich zuhause bekomme, wenn wir verlieren", grinste ich, Lacher. ,,Ich bin eben streng", erwiderte Lilli ernst, was die Jungs erst Recht zum Lachen brachte. ,,Du bist sehr kritisch und das ist auch gut so Maus". Lilli lächelte,das erste Lächeln des Tages...,,Weiter im Text...wir müssen unbedingt hinten in der Abwehr stabiler werden! Mats fällt wohl etwas länger aus! Er hat mir heute morgen geschrieben das er heute noch untersucht wird. Markus schätzt das er operiert werden muss und länger ausfällt...das heißt, wir stellen um". Ich erklärte meiner Mannschaft die neue Taktik und die Aufstellung für das nächste Spiel. ,,So Fragen oder Anregungen?" fragte ich. Es klopfte, ,,Ja wer stört?" rief ich die Tür ging auf. ,,Ich störe Ed schon wieder... Ich wollte Lilli abholen und zum Arzt bringen", ,,Klar" ,,wir wollten noch ein Foto machen!" rief Erling. ,,Stimmt! Na dann aufstehen und zusammenrücken" forderte ich die Jungs auf. Wir zogen Grimassen, die Maus stand in der Mitte. ,,Cheese", rief Lilli laut. Geppi machte das Foto. ,,Perfekt! Schönes Foto". ,,Danke Jungs...Lilli Schatz, sag Tschüss zum BVB". ,,Tschüss ihr müsst gewinnen am Samstag ich hab euch lieb...Papa bekomme ich ein Eis?" Ich nahm meine kleine auf  den Arm, ,,Ab zu Papa" lachte ich, Tomtom kam ein paar Schritte auf mich zu, vorsichtig übergab ich Lilli an ihn. ,,Sie hat Schmerzen, ist aber ganz munter" informierte ich ihn. ,,Okay wir sind dann so gegen 15 Uhr wieder Zuhause. Essen steht im Kühlschrank falls du Hunger hast". ,,Danke...wir sehen uns später meine Maus". Sie fiel mir um den Hals, Tom hatte Schwierigkeiten sie
festzuhalten. ,,Danke das du ihr das ermöglicht hast", flüsterte er und umarmte mich ebenfalls. ,,Natürlich...bis später Tomtom". ,,Bis später Ed". Er verließ den Raum. Ich seufzte und fuhr mir durch die Haare. Stille...die Jungs waren sichtlich verwirrt. Ein Kind und zwei Männer die recht liebevoll miteinander umgingen und beide als ihren Papa bezeichneten. Sie mussten denken dass...,,Achso! Klar!" rief ich. ,,Kurz zur Erklärung...Das war Tom mein Bruder. Lilli ist seine Tochter und...naja ich habe sie mit großgezogen, ihre Mutter ist abgehauen und mein Bruder hat Unterstützung gebraucht. Tom wohnt mittlerweile bei mir mit ihr.
Sie sieht mich auch als ihren Papa an und ich sehe sie als Tochter. Sie ist meine Ziehtochter und der größte
BVB Fan  den ich kenne und ich kenne einige. Ihr seid ihre absoluten Helden...ich...ich bitte euch um etwas, tut mir bitte einen Gefallen". Ich setzte mich auf meinen Schreibtisch und klappte den Laptop zu. ,,Lilli ist  schwer krank...sie hat  Krebs im Endatadium... und...wenn wir Glück haben dann hat sie noch etwa einen Monat. Es wird ihr letztes Spiel bevor...", Ich brach ab um durchzuatmen, es fiel mir verdammt schwer darüber zu sprechen und meinen Gedanken in Worte zu fassen. ,,Bevor sie zu krank sein wird um das Bett oder das Krankenhaus  zu verlassen. Ich wünsche mir das ihr letztes Spiel im Stadion erfolgreich wird. Es ist ihr Traum nochmal ins Stadion zu gehen, ein paar Tore zu sehen und...einen Sieg. Das Finale...das Finale wird sie vermutlich nicht mehr erleben. Deswegen...Deswegen naja...es wäre schön wenn wir das Spiel gewinnen, Wir die Championsleague klar machen auch wenn es gegen Bayern geht... und wir dann zuhause etwas zu feiern haben. Ist...ist das irgendwie nachvollziehbar?" Kurzes Schweigen, dann räusperte Marco sich. ,,Natürlich Coach. Wir werden alles
geben oder Jungs?"  Kollektives Klatschen. ,,Danke Jungs! Das bedeutet mir viel. Ich kann euch nicht sagen wie viel".

,,Mats?" rief ich als ich nach Hause kam. Es war ausgemacht, dass er zu mir kam, wenn er aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Keine Nachricht bis jetzt. ,,Mats?" rief ich erneut. Er war da, seine Jacke hing im Flur. ,,Schatz?" Keine Reaktion. Vielleicht schlief er oder hörte mich einfach nicht. Ich lief ins Schlafzimmer, dort lag er...Erleichterung durchfuhr mich. Er schlief tatsächlich. Ich hätte mich so gerne zu ihm gelegt, aber Ich musste noch etwas an der Taktik ändern und verbessern. Ich deckte ihn zu, drückte ihm einen Kuss auf die Haare und verließ leise den Raum. In meinem Büro setzte ich Kopfhörer auf, machte mein Lieblingslied an und begann mit der Arbeit. Ich arbeitete ungefähr eine Stunde, als zwei starke Arme um mich geschlungen wurden. Sanfte Küsse benetzten meinen Hals. Ich setzte die Kopfhörer ab und schloss meine Augen. ,,Hey", flüsterte er...er hatte geweint. Das hörte ich sofort an seiner belegten Stimme. Ich drehte meinen Kopf zur Seite um ihn direkt ansehen zu können. ,,Schatz was ist passiert?"

Wo die Liebe hinfällt. Terzic × HummelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt