78 Das Regalfach

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MATS
Stephan fuhr mich zu Edin nach Hause. Da ich einen Schlüssel hatte, er hatte mir einen nachgemacht, konnte ich auch rein. Ich packte ihm schnell ein paar Klamotten zusammen. Dabei fand ich so viele Pullover und Jogginghosen von mir, ich hatte die schon vermisst und überall gesucht. Es hätte mir klar sein müssen, dass die Teile bei ihm lafen. Ich war immerhin besonders zu Beginn unserer Liebe oft bei ihm und hatte dabei wohl sehr viel Klamotten bei ihm gelassen, die er in seinen Schrank geräumt hatte. Er hatte mir einen eigenen Platz in  seinem Kleiderschrank eingeräumt. Einfach so, ohne mir etwas davon zu erzähen, ohne es an die große Glocke zu hängen. Er war so süß...als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt, dass ich einen Platz in seinem Schrank bekam.  Ich wollte gar nicht wissen, wie viele Klamotten ich von ihm bei mir finden würde.  Vermutlich konnte ich damit auch bereits ein ganzes Regalfach ausfüllen. Vielleicht sollte ich ihm dieses endlich freiräumen um die ganze Sache noch offizieller zu machen, als sie sowieso schon war. Ich konnte mir auch vorstellen, dass die Mannschaft etwas ahnte. Wir gingen ja nicht gerade diskret mit unserer Beziehung um. Und selbst wenn sie es wüssten, was würde es ändern? Edin würde nächste Saison eine Stelle als technischer Direktor antreten, also wieso sollte es jemanden stören, wenn er nicht mehr mein Chef war. Ich hatte Magenschmerzen. Wieso hatte ich den jetzt auch noch Magenschmerzen? Den Brief wollte ich ihm später schreiben. Wenn ich meine Ruhe hatte. Dann wollte ich ihm mein Herz ausschütten und ihn bitten, die Therapie zu machen. Er brauchte Hilfe und ich hatte Angst, dass er mir restlos zerbrach.  Stephan sollte diesen dann in Obhut nehmen und ihn Edin geben, sobald er es brauchte. Marcel und Lukasz saßen bereits bei mir zuhause und warteten auf mich. Ich hatte ihnen erklärt was passiert war, zwar nicht ausführlich aber kurz und knapp. Sie würden heute Nacht bei mir übernachten um mich zu unterstützen und um zu besprechen, was ich jetzt ohne ihn tun sollte. Wie ich mich Ohne ihn wieder sicher fühlen konnte. Zum Glück waren die beiden heute Nacht bei mir....auch wenn mein Haus einer Festung ähnelte mit scharfen und hochsensiblen Alarmanlagen, verstärktem bruchsicherem Glas in den Fenstern, abschließbare Fenstergriffe, einen dicken Schieberiegel vor der Haustüre, jeder Zugang zum Haus war doppelt und dreifach gesichert und ich hatte auch noch einen  Notfallknopf direkt im Schlafzimmer mit direkter Leitung zur Polizei. Den hatte ich mir angeschafft, als Paul aus dem Gefängnis freigekommen war. Ich fühlte mich einfach sicherer damit...am sichersten fühlte Ich mich mit Edin. Er war meine große Sicherheit,  mit ihm hatte ich ein paar Sorgen weniger. Er musste mich nur in den Arm nehmen und es ging mir sehr viel besser, als wären seine Arme der sicherste Ort auf dieser verdammten, unsicheren und gefährlichen  Welt. ,,Ich habe ihm alles wichtige eingepackt. Auch was von mir... Mach ihn mir wieder gesund ja? Ich will ihn zurück". ,,Du wirst ihn wieder zurückbekommen. Aber dafür musst du ihm auch  helfen ja? Es wird hart,  aber er schafft es. Wir werden ihn dabei unterstützen und alles tun was nötig ist um ihn wieder auf die Beine zu bringen. In drei Wochen will er wieder voll ins Training einsteigen, das ist das Ziel, daraufhin werden wir ihn fit machen und wieder widerstandsfähig er wird es schaffen . Er ist stark und er hat dich" ,,Klar. Ich mache alles  was ihm helfen kann, versprochen. Ich will meinen Freund zurück, er soll wieder Lachen, er soll wieder Musik machen, über Taktik sprechen, Scherze darüber machen, die Aufstellung mit seiner alten Schlagfertigkeit vorstellen
....er soll wieder... und ich will ganz gerne das er...naja er soll wieder Freude an seinem Leben haben, er soll nicht nur noch im Bett liegen und unglücklich sein". ,,Gut. Mats. Das wollen wir alle. Wir alle wollen ihn wieder zurück, so wie er ist...ich muss ihm die Sachen jetzt bringen und...aber vorher bringe ich dich nach Hause. Oder willst du lieber hier bleiben?" ,,Nein...nein ich will nach Hause.  Lu und schmelle warten schon auf mich. Ich will jetzt nicht alleine sein". Stephan lächelte. ,,Das wäre sowieso das nächste was ich vorschlagen hätte. Das du nicht alleine bist, sondern dir jemanden suchst der heute für dich da ist...dann auf geht's. Lass uns nach Hause fahren".

Wo die Liebe hinfällt. Terzic × HummelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt