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EDIN
Ich hatte Angst...ich hatte Angst vor meinem eigenen Freund. Ich hatte Angst vor meinem sonst liebevollen, perfekten Freund. Diese Seite von ihm kannte ich noch nicht und es machte mir eine heidenangst! Ich hatte ihm vertraut und er? Er hätte gerade beinahe gegen meinen Willen mit mir geschlafen. Ich wollte nicht mehr mit ihm in einem Bett schlafen, oder mit ihm in einem Raum sein. Das war eben ein absoluter Vertrauensbruch und ich wusste nicht, ob ich ihm das jetzt auch noch verzeihen konnte oder ob ich mich von ihm trennen sollte.  Vermutlich sollte ich mich wirklich von ihm trennen. Aber ich liebte ihn. Ich wollte mich nicht von ihm trennen, aber ich konnte auch nicht mehr mit ihm zusammen sein. Wie sollte ich ihm wieder vertrauen? Ich musste mit Geppi darüber sprechen. Vielleicht hatte er eine Lösung für mein Dilemma. Oder wir konnten zusammen eine finden...ich wusste nicht, wie ich mit ihm umgehen sollte. Ich schloss hinter mir ab und versuchte meine Panik in den Griff zubekommen. Tief durchatmen...ich war in Sicherheit. Mats würde hier nicht reinkommen. ,,Schatz!" rief Mats durch die verschlossene Tür. ,,Hau ab! Geh weg!" rief ich. ,,Ich werde hier nicht weggehen...es tut mir leid. Bitte lass uns darüber reden" sagte er verzweifelt. Ich beschloss, ihn zu ignorieren. Ich griff nach meiner Reisetasche, öffnete meinen Kleiderschrank und stopfte wahllos Klamotten hinein. Ich würde...sollte ich ihn dafür verlassen? Er hatte gegen meinen Willen versucht, mit mir zu schlafen. Er...er war in mir... zwar nur für wenige Sekunden, aber er hatte mir wehgetan. Das war wirklich der Gipfel gerade. Was, wenn ich mich nicht von ihm hätte lösen können? hätte er es dann zu Ende gebracht? Hätte er gegen meinen Willen mit mir geschlafen? Ich hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass ich nicht mit ihm schlafen wollte! Ich hatte ihm gesagt, dass ich nicht mit ihm schlafen wollte. Ich hatte es ihm deutlich gesagt und er hatte einfach weitergemacht! ,,Engel", murmelte er. ,,Hey es tut mir leid! Lass uns reden! Ich würde soetwas doch niemals machen. Ich wollte dir nicht wehtun...bitte mein Engel!" Mats klang verzweifelt. ,,Nein! Geh weg! Hau ab! Wie kannst du mir das antun? Ich hasse es!" Geppi? Hannes? Zu wem sollte ich gehen? Ich wollte keine Sekunde länger in diesem Haus bleiben mit Mats. Er hatte mir wehgetan....er hatte mir versprochen, das er mir nie wieder wehtun würde. Ich hätte niemals gedacht, dass er zu so etwas fähig wäre. Geppi...er würde mich sofort bei sich aufnehmen und mich bei sich wohnen lassen.  ,,Bist du zuhause?" schrieb ich ihm. ,,Klar was ist los?" ,,Kann ich ein paar Tage bei dir bleiben? Ich halte es hier nicht mehr aus".  ,,Sicher. Komm einfach vorbei. Du kannst solange bleiben wie du willst". Ich zog den Reißverschluss meiner Sporttasche zu, schloss die Tür auf und versuchte mich an Mats vorbeizudrücken, aber er hielt mich fest. ,,Loslassen!" rief ich. ,,Schatz!" ,,Lass mich sofort los!" Er versuchte, mich zu küssen aber ich drückte ihn weg von mir. ,,Fass mich nicht an! Fass mich nie wieder so an wie du es im Bett getan hast!" schrie ich ihn an. ,,Schatz...", ,,Ich...ich bin
bei Geppi für ein paar Tage. Lass mich in Ruhe. Komm nicht ins Training oder aufs Trainingsgelände. Halt dich von mir fern" unterbrach ich ihn. ,,Edin es tut mir leid", ,,stecks dir lass mich in Ruhe", grummelte ich. ,,Was ist das jetzt mit uns? Sind wir noch zusammen oder....oder willst du....willst du dich von mir trennen? Verstehen könnte ich es....aber tu es bitte nicht" wollte er wissen. ,,Keine Ahnung! Woher soll ich das jetzt schon wieder wissen?! Du hast...du...das war...ich gehe jetzt zu Geppi". ,,Schatz...bitte. Ich will mit dir sprechen". Ich ignorierte seine Worte und ließ ihn einfach stehen. ,,Fass mich verdammt nochmal nicht an! Fass mich nicht an Hummels! Fass mich nie wieder  so an!" ,,Ich liebe dich...ich war so heiß auf dich und ich wollte unbedingt mit dir schlafen ...ich habe nicht gehört...ich habe nicht gehört, dass du es nicht
willst...es tut mir leid...es tut mir unendlich leid. Ich wollte dir niemals wehtun". ,,Ich habe es dir deutlich zu verstehen gegeben und du  hast einfach weitergemacht. Du hättest fast...hätte ich dich nicht getreten, dann...du hättest mich... ich kann es noch nicht einmal aussprechen. Wie kannst du mir das antun? Ich dachte du liebst mich....wenn du mich liebst, wie kannst du dann....vor allem nach allem was Paul dir angetan hat? Mats ich habe dir vertraut und...", Ich brach ab. ,,Ich gehe jetzt zu Geppi. Ruf mich nicht an".

Wo die Liebe hinfällt. Terzic × HummelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt