Teil 3 Das Gespräch

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MATS
Dieser Kerl machte mich wahnsinnig. Ich war so nervös vor dem Treffen. Er wollte reden, scheinbar vertraute er mir dahingehend blind. ,,Schmelle?" rief ich durch das Zimmer. ,,Ja?" grummelte er schlecht gelaunt. ,,Was ist los?" ,,Streit mit Lukasz", Ich seufzte. ,,Was ist passiert?" ,,Keine Ahnung, Er ist wieder so eifersüchtig. Dabei hat er dazu überhaupt keinen Grund!" schimpfte mein bester Freund. ,,Ja, aber du kennst ihn doch. Er meint das oft nicht  so wie er es sagt". ,,Ich weiß...ich rufe ihn heute Abend noch einmal an". ,,Ich...ich bin mit Edin verabredet. Wir wollen ein Bier trinken und er wirkte irgendwie unglücklich. Vielleicht finde
ich ja raus was ihn bedrückt". Schmelle grinste. ,,Dann werde ich heute Nacht nicht mehr mit dir rechnen". ,,Halt die Klappe Schmelle!"  lachte ich und stieß ihm in die Rippen. ,,Aber zwei oder drei Stunden solltest du mich los sein, dann kannst du ja wieder mit Lukasz über Skype rummachen". Ich hatte die beiden einmal dabei überrascht. Das war so unangenehm, Ich hatte dann bei Marco und Thomas geschlafen, weil ich das Bild nicht mehr aus dem Kopf bekam. ,,Du Arsch halt die
Klappe!" lachte Er und schlug mir gegen die Schulter. ,,Ich geh dann mal...also zu Edin", murmelte
ich. ,,Viel Spaß und bis morgen", grinste er. ,,Garantiert nicht bis morgen...bis später" grinste ich ,,bis morgen", rief er mir hinterher als den Raum verließ. Ich schüttelte grinsend den Kopf und lief zu meinem heimlichen Schwarm. Bevor ich klopfte atmete ich tief durch.  ,,Moment!" hörte ich ihn von innen rufen. Ich hörte, wie er wohl gegen etwas lief, denn er fluchte lautstark was mich zum Lachen brachte. Die Tür ging auf, er stand da...oben ohne...nur mit einen Handtuch um die Hüfte...wow...er war so trainiert... wie gerne ich diese Muskeln berühren würde...oder ihn abtrocknen würde. Ich wusste ja, dass er trainiert war, aber so trainiert? Wahnsinn!  Wassertropfen zogen ihre Bahnen über seinen Oberkörper....er war frisch geduscht...die nassen Haaren, die ihm wirr ins Gesicht fielen.  Er strich sie sich lässig mit einer Hand aus dem Gesicht. ,,ach Hey Mats...komm rein", Er trat einen Schritt zur Seite, damit ich reinkommen konnte.
,,Sorry ich habe komplett die Zeit vergessen, ich ziehe mich  um und dann bin ich sofort bei dir" rief er und verschwand wieder im Bad. Ich setzte mich auf einen der beiden Sessel. Von mor aus könnte er auch so in seinem jetzigen Zustand mit mir reden. Kurz darauf kam er wieder aus dem Bad. Dieses Mal angezogen. ,,Sorry nochmal", grinste er und setzte sich mir gegenüber. ,,Wir wollten Bier trinken", er schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn, ,,Ich habe das Bier vergessen". ,,Du bist ein Phänomen Edin", Ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen. ,,Dann bedienen wir uns an der Minibar", schlug er vor. ,,Wobei...ich habe noch einen Wein?" Dieses verlegene Lächeln machte mich noch wahnsinnig. ,,Gerne". Ich beobachtete ihn, wie er den Wein holte und dabei seine Taktik Unterlagen komplett durcheinander brachte. Akribisch brachte er seine Blätter wieder in die richtige Reihenfolge, Er wirkte dabei hoch konzentriert. Dann kam
er wieder mit zwei Weingläsern. ,,Danke", lächelte ich. Unsere Fingerspitzen berührten sich kurz als er mir das Glas reichte. Diese kurze Berührung reichte schon aus um mich zu elektrisieren. ,,Du weißt gar nicht, wie froh ich bin ein paar Momente aus meinem Zimmer zu kommen. Schmelle und Lukasz haben sich gestritten und ich will mir nicht stundenlang dieses Gezicke anhören", Ich konnte Edin ein Lächeln ins Gesicht zaubern. ,,Bist du glücklich?" fragte ich, ohne darüber nachzudenken. Er zuckte mit den Schultern und sah zu Boden. ,,Nicht wirklich", murmelte er. ,,Was
ist los?" ,,Ich...", Er seufzte und sah wieder auf. ,,Ich habe nicht das Gefühl das ich meinem Job gewachsen bin". Ich schwieg und wartete darauf, dass er von selbst weitersprach. ,,Ständig diese Kritik von allen Seiten, Ich...ich weiß einfach nicht mehr was ich glauben soll". ,,Edin...die können teilweise noch nicht einmal deinen Namen richtig aussprechen, Du kannst mir glauben, wenn ich dir sage das du es drauf hast...und die Ergebnisse sprechen ja auch für dich! Wir vertrauen dir. Ich stehe hinter dir Edin. Wir stehen geschlossen hinter dir. Ich spreche viel mit den Jungs und alle vertrauen dir, wir stehen wirklich geschlossen hinter dir und selbst wenn mal ein oder zwei Spiele nicht gewinnen können, dann ist das zwar ärgerlich aber nicht zu ändern und schon gar nicht deine Schuld! Wir stehen auf dem Feld und spielen Fehlpässe, da kannst du sowieso nichts machen, aber deine Taktik und so das funktioniert doch fantastisch. Du bist gut! Und wir wissen das auch, die Jungs schätzen dich, wir vertrauen dir". Er grinste, ,,weil du dafür gesorgt hast kann das sein?" verlegen sah ich überall hin, außer in sein Gesicht. ,,Vielleicht. Aber ich glaube an dich Edin! Du hast eine große Karriere vor dir und wir unterstützen dich dabei. Du glaubst an uns und wir glauben an dich!  Die anderen
auch! Fang bitte an auch an dich zu glauben Coach! Sonst sorge ich dafür und das willst du glaube ich
nicht, Du hast ja gesehen was ich mit Gio deswegen gemacht habe". Edin sagte nichts, Er schwieg einige Sekunden dann stellte er sein Glas zur Seite und fiel mir um den Hals. ,,Danke Mats", flüsterte er. Ich stellte mein Glas ebenfalls zur Seite und legte meine Arme um
ihn. ,,Das ist selbstverständlich, Du hast das Talent! Du musst es nur zulassen und wenn etwas ist, egal was dir Sorgen macht dann kannst du zu mir kommen". ,,Es ist sehr beruhigend, dass Du so hinter mir stehst". ,,Klar", flüsterte ich. ,,Was ist mit dir los Mats? Bist du glücklich?" Ich löste mich von ihm. ,,Nein", flüsterte ich. ,,Warum nicht?" ,,Ich...keine Ahnung, es hört sich bescheuert an", Ich nippte an meinem Wein bevor ich weitersprach. ,,Ich fühle mich einsam". Er schwieg. ,,Ich wünsche mir einfach...naja anzukommen. Kannst du das verstehen?" Er nickte, ,,klar". ,,Ich bin unglücklich in meiner Beziehung, ich will eigentlich alles beenden und endlich...", Ich brach ab ich wusste nicht wie Edin darauf reagieren würde. ,,Du willst endlich?" fragte er vorsichtig. ,,Ich...", Ich atmete tief durch. Edin sah mich aufmerksam an. ,,Ich...ich habe etwas
Panik vor deiner Reaktion", gab ich zu. ,,Egal was es ist, ich werde dich nicht verurteilen" versicherte er mir. ,,Ich...naja ich bin schwul Edin".

Wo die Liebe hinfällt. Terzic × HummelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt