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MATS
Ich zog ihm die Hose aus und küsste meinen Engel währenddessen. Zuerst erwiderte er die Küsse noch, doch nach wenigen Sekunden erstarrte er. ,,Schatz?" fragte ich vorsichtig. ,,Ich kann das nicht" flüsterte er. ,,Okay...okay... hey mein Engel...alles ist in Ordnung" flüsterte ich und rollte mich von ihm herunter. ,,Es ist alles in Ordnung. Du bist in Sicherheit" flüsterte ich und nahm ihn in den Arm. Ein Fehler....er brach mir restlos in Panik aus. ,,Nicht anfassen!" presste er hervor, Ich löste mich sofort von ihm und brachte etwas Abstand zwischen uns. ,,Nicht anfassen....nicht anfassen" wiederholte er immer und immer wieder. ,,Niemand wird dich anfassen mein Engel. Du bist hier in Sicherheit. Niemand tut dir etwas" versuchte ich ihn nur durch Worte zu beruhigen. Er schlug sich die Hände vors Gesicht und krümmte sich zusammen. ,,Nicht anfassen" flüsterte er erneut. Er atmete zu schnell und zu flach....er hyperventilierte....Papiertüte...ich brauchte eine Papiertüte. Ich schwang mich aus dem Bett und humpelte so schnell es ging in die Garderobe zu seiner Jacke. Er hatte immer eine Papiertüte dabei, falls ich eine solche Panikattacke erlitt. Ich griff danach und humpelte damit zurück ins Schlafzimmer. Edin....er lag nicht mehr im Bett. Er lag unter dem Bett...,,Edin? Schatz!" ,,Nein!" rief er....er atmete viel , viel zu hektisch. Er würde mir umkippen. ,,Nimm die Tüte", flüsterte ich und versuchte irgendwie unter das Bett zu kommen, damit er in diese scheiß Tüte atmete. ,,Fass mich nicht an", weinte er. ,,Das tue ich nicht. Versprochen. Nimm die Tüte!" flehte ich schon fast. ,,Nein", seine Atmung wurde immer flacher. ,,Edin!" Marlus! Ich musste Markus anrufen. Edin krümmte sich zusammen und begann damit, sich hin und her zu wiegen. Es tutete...ich konnte nur beten, dass er ranging, ansonsten musste ich den Krankenwagen rufen. ,,Braun" meldete er sich nach einer gefühlten Ewigkeit. ,,Markus. Edin hat eine Panikattacke, Ich bekomme ihn nicht mehr beruhigt. Er liegt unter dem Bett und hyperventiliert" sprach ich hektisch. ,,Ich bin in fünf Minuten bei euch. Sorg dafür, dass er den Raum nicht verlässt. Ich nehme den Notfallschlüssel. Mats...zur Not musst du ihm diese Tüte unsanft vor das Gesicht halten". ,,Dann wird er nur noch panischer". ,,Mats mach was ich dir sage! Bleib in der Leitung....Stephan Notfalleinsatz bei Edin" hörte ich ihn rufen. ,,Du bleibst am Handy und hälst mich auf dem Laufenden ist das angekommen? Was macht er?" ,,Er wiegt sich hin und her". Die Zeit bis Markus endlich bei uns ankam kam mir ewig lang vor. ,,Er muss da raus, Ich kann ihm sonst nichts spritzen" rief Markus, als er in den Raum kam. ,,Stephan bist du bereit? Wir müssen das Ding abbauen ich muss an ihn rankommen sonst beruhigt er sich nicht und kippt mir weg so hektisch wie er atmet. Kann ich auf dich zählen?" fragte er diesen. ,,Ja". Zusammen hoben die beiden die Matratze, sowie das Lattenrost an. ,,Edin? Ich bins Markus. Dein Arzt und Stephan ist auch da. Dein Psychologe. Darf ich dich anfassen um dir etwas Medizin zu geben?" fragte er vorsichtig und kniete sich zu Edin auf den Boden. ,,Nicht anfassen", flüsterte Edin, immer noch die Hände vor dem Gesicht. ,,Markus möchte dir eine Spritze geben, dass du keine Angst mehr hast. Soll Mats dich
festhalten? Oder schaffst du es selber stillzuliegen?" ,,Mats wo ist Mats", flüsterte er. Stephan winkte mich zu sich. ,,Versuch ihn in den Arm zu nehmen. Vielleicht lässt er das zu und kann sich beruhigen.  Ich stand wieder auf, krabbelte über meine Seite des Bettes zu Edin. ,,Ich bin hier mein Engel".  Ich richtete ihn etwas auf und schloss ihn in meine Arme. Er schmiegte sich an mich. Erleichterung durchfuhr mich.  Er ließ sich von mir in den Arm nehmen. Gott sei dank! ,,Ich muss ihn etwas spritzen, damit er sich beruhigt. Kannst du ihn solange etwas ruhig halten?" fragte Markus betont sanft um Edin nicht wieder zu beunruhigen. ,,Ich krempele kurz deinen Ärmel hoch in Ordnung Engel?" Nicken. Ich ließ meinen Worten Taten folgen. ,,Alles ist gut. Dir wird nichts passieren. Du bist in Sicherheit. Ich passe auf dich auf. Markus und Stephan werden dir helfen, dass es dir besser geht", flüsterte ich ihm ins Ohr. Markus spritzte Edin ein Beruhigungsmittel in den Arm.  Ich strich ihm dabei über die Haare. ,,Alles ist gut" flüsterte ich, als er zusammenzuckte und sich am mich krallte. ,,Scht mein Engel". ,,Das wird ihn einige Stunden ausnocken. Er wird ziemlich tief und fest schlafen" gab Stephan durch. ,,Wir reden morgen mit ihm. Das war heute wahrscheinlich einfach alles zu viel für ihn. Er braucht Ruhe. Absolute Ruhe. Wie war er bis vorher drauf?"  ,,Er war direkt nach der Besprechung schon etwas nervös....vermutlich hat es da schon angefangen sich aufzubauen". ,,Das war ein lupenreiner Flashback" kommentierte Stephan. ,,Schatz...komm ich bringe dich sicher ins Bett Ja?" Nicken. Ich half ihm dabei aufzustehen. Mein Engel war noch etwas wackelig auf den Beinen. Stephan und Markus bauten das Bett wieder zusammen. ,,Leg dich hin", flüsterte ich. Als er im Bett lag, setzte ich mich zu ihm und deckte ihn zu. ,,Lass mich nicht alleine. Auch nicht wenn ich eingeschlafen bin. Ich bin so müde. Lass mich hier nicht alleine", hauchte er. ,,Nein. Ich bleibe bei dir...Versuch etwas zu schlafen ja?" ,,Ich liebe dich Mats" nuschelte er. ,,Ich liebe dich auch Edin". Er schloss seine Augen. ,,Er ist eingeschlafen" flüstere ich nachdem ich ihm durch die Haare gefahren war und er keine Reaktion darauf zeigte. ,,Was ist passiert?" wollte Stephan wissen. ,,Naja...wor...wir wollten gerade miteinander schlafen...er  ist panisch geworden und den Rest kennt ihr ja" gab ich zurück. Vorsichtig strich ich ihm über die Haare. ,,Es wird immer schlimmer mit seinen Stimmungsschwankungen. Er hat das nicht mehr unter Kontrolle". Stephan seufzte  ,,das habe ich schon geahnt. Er schwänzt seine Termine bei mir  und das schon seit mindestens zwei Wochen". ,,Er verlässt aber das Haus und kommt nach einer Stunde wieder nach Hause...dann ist die Frage, wo er in dieser Zeit hingeht". ,,Das müssen wir klären. Nicht das er in dieser Zeit irgendwas plant. Er ist verzweifelt Mats...lange geht das nicht mehr gut". ,,Was meinst du damit Stephan?"  ,,Er wird es wieder versuchen, das ist nur eine Frage der Zeit".

Wo die Liebe hinfällt. Terzic × HummelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt