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EDIN
Eng an Mats gekuschelt schlief ich in dieser Nacht durch. Klar Ich wachte hin und wieder auf, aber Mats vermittelte mir dann genug Sicherheit, dass ich mich beruhigen konnte. Insgesamt fand Ich etwa fünf Stunden Schlaf. Mehr als in den letzten beiden Nächten zusammen. Stephan machte sich Sorgen um mich. Er hatte sich mit Markus besprochen, dass ich irgendein Schlafmittel bekam. Aber hier war wieder das Problem, dass Mats und ich...das wir beide als gefährdet eingestuft worden sind und das wir beide weder Schlaftabletten noch irgendwas ähnliches bekommen durften. Mats bekam auch nur eine Schlaftablette am Tag und um zu verhindern, dass er sie hortete, musste er diese vor den wachsamen
Augen von Markus einnehmen. Wieso musste das Leben immer so kompliziert sein? Wieso mussten sich immer alle Sorgen um mich machen? Ich wollte doch nur etwas schlafen und meine Ruhe. Ich wollte nicht mehr, das mir ständig einer in mein Leben reinquatschte und meinte am besten zu wissen, was mir guttat. Mats wusste was mir guttat. Auf ihn würde ich hören, außer bei meinen Antidepressiva, da lies ich mir auch von Mats nicht reinreden. Das war meine Entscheidung. Nur meine Entscheidung und ich wollte diese Pillen nicht mehr nehmen. Es war anstrengend und unfassbar nervig.  Ich wachte am Morgen panisch auf, Mats lag nicht mehr neben mir. Wo war er? Wo war mein Freund? Er konnte mich doch immer so gut beruhigen. Alleine fiel es mir unendlich schwer mich wieder zu fangen und zu beruhigen. Nach Luft schnappend warf ich einen Blick auf mein Handy. Kurz nach 9 Uhr morgens...vielleicht machte er gerade Frühstück für mich oder beschäftigte sich anderweitig. Ich brauchte ein Paar Minuten bis ich mich beruhigt hatte und aufstehen konnte. Langsam tappste ich ins Wohnzimmer, wo meine Eltern bereits saßen und sich unterhielten. ,,Guten Morgen", murmelte ich müde. ,,Hey", kam zurück. ,,Wo ist Mats? habt ihr ihn vielleicht gesehen?" ,, ich glaube er wollte Einkaufen gehen". ,,Einkaufen? Mit seinem kaputten Bein? Alleine? Er kommt ja alleine noch nicht einmal ins Auto und will dann alleine einkaufen gehen? Ich rufe ihn mal an, nicht dass er Probleme hat nach Hause zu kommen es aber nicht zugeben will mit den vollen Einkaufstüte... Er ist manchmal so dickköpfig das ist phänomenal, er würde lieber kriechen als sich helfen oder etwas abnehmen zu lassen. Das eine Mal ist er auf seinen Krücken zum Bäcker und kam dann kaum noch nach Hause weil er die Tüten nicht tragen konnte, aber anstatt mich anzurufen das ich ihn abhole, hat er die Brötchen so oft fallen gelassen, dass man die im Endeffekt nicht mehr essen konnte und ich dann noch mal losfahren musste um uns Frühstück zu holen". Meine Eltern lachten  ,,Da haben sich ja zwei gefunden. Du bist doch auch relativ dickköpfig was  deine Gesundheit und deine Selbstständigkeit  angeht mein
Sohn dir kann doch da auch keiner reinreden". Tom kam nach unten gelaufen. ,,Lillis Zimmer ist ja noch genauso wie sie es verlassen hat. Das Chaos was sie eigentlich  noch aufräumen sollte nach dem Spiel ist ja immer noch da", murmelte er, es versetzte mir einen Stich ins Herz diesen Satz zu hören. ,,Ja ich habe es einfach nicht übers Herz gebracht ihr Chaos aufzuräumen", gab ich zu. Ich wählte Mats Nummer, mittlerweile kannte ich sie auswendig. Es klingelte, ich seufzte er hatte mal wieder sein Handy im Flur liegen gelassen das war typisch für ihn.   Ich griff danach. Auf dem Sperrbildschirm war eine Nachricht von Lukasz. ,,Ich kann doch nichts gegen meine Gefühle für dich macheb! Ich liebe Schmelle, aber dich irgendwie auch. Lass uns bitte reden. Ich bin zuhause. Schmelle ist auch in ein paar Minuten wieder da. Lass uns in Ruhe darüber sprechen". Mir wurde schlecht...Mir wurde richtig schlecht. Er war bei
Lukasz! ,,Ich bin sofort wieder bei euch. Ich muss Mats abholen, er hat sein Handy vergessen und er ist bei Freunden von uns". Wir verabschiedeten uns voneinander. Tom musste zurück in die Klinik und meine Eltern hatten noch irgendetwas vor. Die Verabschiedung war kurz und schmerzlos. Wir wollten uns ja am nächsten Tag wiedersehen. Jetzt musste ich erst einmal Lukasz von meinem Freund fernhalten und Mats die Hölle heiß machen!
Lukasz sollte sich gefälligst fernhalten von meinem Freund! Was fiel ihm eigentlich ein, sich an meinen Freund ranzumachen?  Ich hatte ihm vertraut und er versuchte sich meinen Freund klar zu machen? Tickte dieser Idiot eigentlich noch richtig? Ich hastete zum Auto und sprang hinein. Irgendwie musste ich meine Beziehung retten können. Lukasz würde meinen Engel nicht bekommen! Schnell startete ich den Motor und fuhr zu Lukasz und Marcel. Ich hörte Mats und Lukasz im Garten miteinander sprechen...naja eher streiten.... also
lief ich um das Haus herum in den Garten. Die Stimmen verstummten, als ich ankam. Mich traf fast der Schlag...Mats und Lukasz standen eng umschlungen in diesem beschissenen Garten und küssten sich innig! Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Ich konnte nur auf die beiden starren. Es brach mir das Herz.

Wo die Liebe hinfällt. Terzic × HummelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt