66 "Hilf mir"

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EDIN
Geborgenheit und Sicherheit...das waren die ersten Gefühle die mich überkamen als Mats mich in den Arm nahm. Direkt gefolgt von Liebe und Wärme...Gefühle die ich nur noch er mir so stark vermitteln konnte. Ich brauchte ihn. Ich hätte niemals mitfahren dürfen. Ich hätte auf Mats hören müssen und einfach bei ihm bleiben sollen, so wie er es mir geraten hat. Er hatte mich darum gebeten und ich? Ich war einfach gefahren, hatte ihn alleine gelassen nur damit ich nicht an Morgen denken musste.
Er brachte mich ins Bett, langsam beruhigte ich mich. Meine innere Nervosität legte sich, aber dafür  kam meine Trauer und meine Verzweiflung wieder hoch und wurden nur noch stärker. Die Beruhigungstabletten wirkten zwar, aber Mats war das beste Beruhigungsmittel was es gab. Ich liebte ihn mehr als alles andere auf dieser Welt. Ich war so am Ende, Ich brach einfach wieder in Tränen aus. Ich wollte nicht mehr so viel heulen, aber ich konnte es einfach nicht mehr verhindern. Mats drückte mich an sich und streichelte mich die gesamte Zeit, bis ich meine Stimme wiedergefunden hatte. ,,Ich kann das nicht morgen. Ich will das nicht ich will da nicht hin...meine kleine verschwindet für immer in der Erde und...ich bin noch hier!" ,,Ich bin froh das du noch hier bist...Wirklich und ich bin stolz auf dich...du hast so viel scheiße durchmachen müssen...das du da deinen Lebensmut behalten hast ist ein Wunder und absolut bemerkenswert. Ich brauche dich, was sollte ich ohne dich machen? Ich brauche dich Edin"  ,,Sie war noch so jung! Sie war erst fünf! fünf Mats! Wieso musste sie sterben?! Wieso ist sie tot und andere dürfen hunderte Jahre alt werden? Ich verstehe das einfach nicht. Dieser scheiß Krebs! Ich hasse es!",,Ich weiß es nicht...ich kann dir keine Antwort darauf geben". ,,Ich will nicht mehr Leben...Mats hilf mir". Mir wurde heiß, mein Herzschlag erhöhte sich bei dieser Aussage. Ich hatte Angst vor seiner Reaktion, was wenn er mich auslachen würde? Oder mich von sich stoßen würde? ,,Was meinst du damit?"  fragte Mats alarmiert. Ich gab ihm keine Antwort. ,,Edin?!" Er nahm mein Gesicht in seine Hände und sah mir direkt in die Augen. ,,Ich weiß es nicht es fühlt sich alles so leer an. Ich fühle nur noch etwas wen ich bei dir bin", flüsterte ich. ,,Schatz...ich kann dich nicht verlieren. Was soll ich ohne dich machen? Ich kann nicht mehr ohne dich leben. Schatz", er drückte mir einen sanften Kuss auf die Lippen. ,,Bitte!" seine Stimme war kaum mehr als ein Hauchen. ,,Bitte! Sag mir was du brauchst und ich werde es tun. Egal was, egal wo und wann. Ich kann dich nicht verlieren Edin. Ich brauche dich! Ich liebe dich! Ich habe noch nie jemanden so sehr geliebt wie dich. Meine Liebe zu dir wird mit jedem Tag größer. Bitte! Komm zu mir, wenn du diese Gedanken hast. Ich kann dir helfen da wieder herauszukommen.
Schatz...ich würde alles für dich tun. Bitte! Bitte lass mich nicht im Stich. Ich besorge dir jede Hilfe die du brauchst. Ich gebe Stephan Bescheid und ich...ich werde auch immer für dich da sein, wenn du mich brauchst. Ich weiß wie hart das sein kann und wie aussichtslos dir das alles erscheint, aber ich bin bei dir. Ich bin an deiner Seite. Du bist nicht alleine auch wenn es sich vielleicht so anfühlt". Seine liebevollen Worte trieben mir nur weiter Tränen in die Augen. ,,Schatz...ich liebe dich. Lass mich nicht im Stich versprich mir das bitte". Ich verschränkte meine Finger mit seinen und sah ihm direkt in die Augen. ,,Versprochen, ich werde dich nicht im Stich lassen und ich werde...ich habe keine Pläne oder so ich...habe aber diese Gedanken und ich brauche Hilfe". ,,Danke mein Engel...du  bekommst jede Hilfe die du brauchen kannst. Es ist unfassbar stark und mutig das du deine Probleme und deine Ängste so offen ansprichst...das ist...dss schafft nicht jeder und...ich bin so stolz auf dich. Das ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Der erste Schritt damit es dir besser geht... ich liebe dich". ,,Ich dich auch". Vorsichtig strich er mir durch die Haare und nahm mich wieder in den Arm. Ich schloss meine
Augen und kuschelte mich
an ihn. Tief durchatmen...es war alles gut, er verstand mich. Er würde mir helfen, er verurteilte mich nicht. Alles war in Ordnung zwischen uns. Sogar mehr als in Ordnung...Mats vergrub sein Gesicht an
meinem Hals und hauchte mir kleine Küsse darauf. Zwischen uns hätte kein Blatt Papier mehr gepasst. Ich brauchte diese Nähe. Ich
brauchte ihn! Ohne ihn wäre ich komplett zerbrochen. Ich würde Hilfe bekommen. Wie sollte ich das morgen überstehen?  Mats würde nicht mitkommen können, das wäre zu auffällig. Dabei hätte ich ihn wirklich gerne an meiner Seite. Er würde dann zuhause auf mich warten, das hatte er mir versprochen. Ich war mir mittlerweile sicher, dass ich ihn ein Tages heiraten wollte. Wir sprachen kein Wort...er hielt mich einfach nur fest, während meine Welt erneut zusammenbrach. Immer wieder schenkte er mir leichte und sanfte  Küsse die mich langsam aber sicher wieder in die Realität
zurückholten. ,,Hast du Hunger? Ich habe noch Pizza...sogar ganz ohne Annannas". Seine Aussage ließ mich Lächeln, Ich sah auf. Liebevoll strich er mir eine Träne von der Wange bevor er mich küsste. Ich versank in dem Kuss, mein Herzschlag erhöhte sich. ,,Wie geht es dir? Ist eine blöde
Frage, aber wie fühlst du dich Engel?" ich zuckte mit den Schultern, ,,keine Ahnung, Ich weiß es wirklich nicht. Meine Hand tut weh und...jetzt fällt mir gerade ein das Markus mich morgen untersuchen will aber da ja diese Sache ist zu der ich
nicht gehen will". Kurz spiegelte sich Verwirrung in seinen Augen, dann schien er zu verstehen. ,,Soll ich ihm eine Nachricht schicken? Also das er vielleicht schon morgens kommen soll?" Ich nickte, ,,gut dann mach ich das". Mats griff nach seinem
Handy und tippte einige Sekunden darauf herum. ,,So Nachricht
ist raus" lächelte er. ,,Danke
Engel". ,,Nicht dafür", er drehte sich wieder auf die Seite und sah mir direkt in die Augen. ,,Schreib doch darüber, also über deinen Schmerz über deine Depressionen. Vielleicht hilft dir das etwas besser damit zurechtzukommen und...du bist so talentiert Edin du wirst auch anderen Menschen helfen mit ihren Erlebnissen besser zurechtzukommen. Einen Versuch ist es wert oder nicht?"  Ich zuckte mit den Schultern. ,,Ja vielleicht....das ist vielleicht eine ganz gute
Idee". Seine liebevolle Art mir gegenüber ließ eine Wärme durch meinen Körper fließen die ich so noch nicht gefühlt hatte. Er war mein Halt. ,,Also hast du Lust auf Pizza ganz ohne
Annannas?" ,,Holst du sie ins Bett?" Mats lächelte. ,,Klar und Du nicht weglaufen". ,,Werde ich nicht".

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