Tessa PoV:
Es wurde dunkler, von unserem kleinen Feuer waren nun nur noch ein paar Gluten zu sehen. Und es wurde kälter, doch bei Ash fühlte ich mich warm und geborgen.
„Meine Familie verreist für ein paar Tage und ich hab mich gefragt, ob du mir eventuell in dieser Zeit Gesellschaft leisten möchtest? Mein Bett ist groß genug für zwei und wir müssten uns nicht immer verabschieden.“
Hatte er das wirklich gesagt? Hatte Ashton Fletcher Irwin mich gerade wirklich gefragt, ob ich bei ihm übernachte? Nichts lieber als das, aber was wäre mit Grandma?
„Grandma würde ausrasten, wenn sie vergisst dass ich weg bin und ich nicht Zuhause bin – mitten in der Nacht.“
„Schreib ihr doch einen Zettel.“
„Und wenn sie den vergisst zu lesen oder verwirft? Es ist kompliziert...“
„Honey, wenn du nicht willst, dann musst du nicht bei mir schlafen. Es ist okay...ich dachte nur ein bisschen Zweisamkeit wäre nicht schlecht...“
„Nein! Ich würde wirklich gerne! Du hast Recht, ich schreibe ihr einen Zettel...wann genau?“
„Morgen Abend?“, fragte er. Was, morgen schon? Wenn ich sage, ich hätte Angst wäre das gelogen, aber Respekt war da. Und das nicht zu knapp! Wir beide. Ganz alleine. Und dann auch noch in seinem Bett. Doch ich vertraute ihm einfach. In einer Beziehung muss man das auch! Wir verbrachten noch eine ganze Weile am Strand, dann brachte er mich nach Hause und küsste mich zum Abschied. Ich machte mich im Bad fertig und fiel danach direkt ins Bett, die Gedanken nur bei Ashton. Er musste nochmal zurück zum Strand und die Sachen wegräumen. Ich hoffte einfach, er kam gut Zuhause an. Aber er ist stark, zur Not wird er sich wehren können. An was man nicht alles denkt, wenn man verliebt ist...
Der nächste Tag verging wie im Flug. Ich stand ein wenig später auf, damit ich abends nicht so müde war. Dann packte ich meine Tasche und bereitete mich auf den Abend vor. Warum war ich so nervös? Es war doch 'nur' Ashton und es war nicht unser erstes Date oder so – aber unsere erste gemeinsame Nacht. Ich kann nicht genau sagen, wie lange ich vor meinem Spiegel stand, wie viele Klamotten ich versuchte miteinander zu kombinieren und wie oft ich es mir dann doch anders überlegte. Nur das, was ich zum schlafen trug, was einfach auszuwählen: Eine gemütliche kurze Hose und ein weißes Top. Stop – ein weißes Top? Das hatten wir doch schonmal und es ist nicht gut geendet. Sollte ich nicht vielleicht doch lieber ein altes T-Shirt zum Schlafen anziehen? Hm, naja so richtig alt oder angemessen um darin zu schlafen waren meine T-Shirts alle nicht – ich habe für Australien nur meine schönsten Sachen eingepackt. Na super. Ich blieb dann einfach bei der kurzen Hose und dem weißen Top, wozu die ganze Diskussion in meinem Kopf? Nur dafür, dass ich nachher auch nicht schlauer bin und ich zu keiner neuen 'Lösung' gekommen war. Und mit diesen unnötigen Gedanken und Überlegungen vertrieb ich mir die Zeit bis zum Abend. Ich trug nun eine kurze Jeans und ein gestreiftes Top. Schick, aber gemütlich. Eigentlich perfekt für einen gemütlichen Abend. Und dann klingelte es. Ich kontrollierte nochmal, ob ich auch wirklich alles dabei hatte, dann rannte ich zur Haustür und öffnete Ash die Tür.
„Ashton! Das ist ja schön, das du dich mal hier blicken lässt!“, rief Grandma ihm entgegen und umarmte ihn, „viel Spaß euch beiden! Aber Ashton: Ich muss dir nicht erklären, was passiert, wenn du nicht Tessa in irgendeiner Art falsch anfasst, richtig?“
„Wird nicht passieren“, versicherte er und umarmte mich dann. Ich klebte Grandma noch ein paar Zettel ins Haus. An die Haustür, an den Kühlschrank, ins Bad und an ihr Bett, damit sie ja einen Zettel findet, wo draufsteht, wo ich war. Ashton nahm meine Tasche und wir stiegen in sein Auto ein.
„Sie scheint heute sehr fit und konzentriert zu sein“, stellte Ashton fest. Es war schon manchmal seltsam, dass Grandma ihn nicht erkannte und ihn danach direkt in den Arm nahm. Ich werde diese Krankheit wohl nie verstehen!
„Das wird leider nicht lange anhalten.“
„Mach dir keine Sorgen“, meinte Ashton und strich über mein Bein, während sein Blick auf der Straße lag, „lass uns einfach unsere gemeinsame Zeit genießen.“ In diesem Moment fiel mir ein, dass ich noch nie bei ihm Zuhause war. Ich war noch nie überhaupt bei einem Jungen, der mir etwas bedeutete, Zuhause. Es machte mich nur noch nervöser. Seine Familie kannten mich nicht, ließen praktisch eine fremde Person in ihr Haus – über Nacht. Ich denke, Ashton spürte, wie sehr ich zitterte, doch ich war dankbar dass er es vorerst nicht ansprach. Es ist wie wenn du ein Referat halten musst und davor total aufgeregt bist. Wenn dir deine Mitschüler dann auch noch sagen, wie nervös sie selbst sind macht es das nur noch schlimmer. Und mein Gefühl gerade wurde immer schlimmer. Ich habe mir vorgenommen, auf keinen Fall so früh mit ihm zu schlafen, und soweit wird es heute auch definitiv nicht kommen, aber trotzdem frage ich mich, ob er es vorhat. Und wenn ja, mag er mich dann überhaupt noch, wenn ich abblocke? Oder vielleicht haben wir uns nichtmehr zu sagen oder ich bin ihm zu langweilig...Wir haben uns noch nie so lange an einem Stück gesehen, außer im Flugzeug. Und das war alles andere als harmonisch. Doch nun liebte ich diesen Jungen und es war echt verdammt schwer, ihn nicht die ganze Zeit anzustarren wie eine Irre. Ashton's Wagen parkte vor einem Haus. Das war es also. Es sah sehr einladend aus. Wir stiegen aus, Ash nahm meine Tasche und öffnete die Haustür. Er zeigte mir kurz das Haus, dann gingen wir in sein Zimmer, wo er bereits alles für einen gemütlichen Abend vorbereitet hatte. Er wohnte nicht extravagant oder schick, sondern ganz klassisch und einfach gehalten. Mir gefiel es. Er brauchte nicht zu glänzen mit einer Villa voller überteuerten Sachen. Es gefiel mir so 'normal' auch viel besser. Sein Zimmer war ziemlich groß. Er hatte uns eine gemütliche Ecke eingerichtet mit tausenden von Kissen. Die Sicht ging auf den Fernseher. Er hatte außerdem eine Schüssel Popcorn neben diese Ecke gestellt und Getränke. Auch sein restliches Zimmer war sehr schön, auch sehr ordentlich. Ich wusste, dass er dies eigentlich nicht mochte. Er lebte oft und gerne in seiner Unordnung, aber anscheinend hatte er für mich aufgeräumt. Mit allem was er tat gab er sich solche Mühe. Wir setzten uns in die vorbereitete Ecke, ich glaube unter den vielen Kissen und Decken verbarg sich ein riesiger Sitzsack. Wir legten uns dorthin und schauten uns einfach an. Eigentlich wollten wir einen Film gucken, doch wir sahen mehr Sinn darin uns ununterbrochen in die Augen zu sehen und zu kuscheln. Seine starken Arme schlagen sich um meinen Körper und ich kuschelte mich näher an ihn. In diesem Moment wünschte ich mir einfach, dass die Zeit für immer stehen bleibt. Nur wir beide. Niemand sonst.
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen, ich habe mir sehr viel Mühe gegeben und würde mich über Rückmeldung freuen :D
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You always meet twice - Ashton Irwin
FanfictionTessa verbringt ein Jahr bei ihrer Großmutter in Australien. Sie hatte sich auf einen erholsame Urlaub gefreut, aber dann lernt sie vier Jungs kennen, die sie überhaupt nicht leiden kann. Doch was ist, wenn aus Hass plötzlich Liebe wird?