Kapitel 25

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Tessa PoV:

„Calum, das kann nicht dein Ernst sein! Die Proben sind wichtig!“, schrie Ashton in den Hörer. Seit Tagen war Calum nichtmehr zu Bandproben erschienen, wenn jemand von uns ihm schrieb, bekamen wir keine Antwort und getroffen hatten wir uns seit dem Vorfall im Café auch nichtmehr. Jetzt saßen wir zu viert in Michaels Garage und warteten. Ohne Calum keine Proben und ohne Proben keine Konzerte. Wieso ließ er sich das gefallen? Ash gab es schließlich auf und drückte Cal weg. Es hatte keinen Sinn, mit ihm zu diskutieren. Seine Freundin verdreht ihm den Kopf und er macht alles für sie. Ich habe noch nie eine Person so dermaßen gehasst wie Cals Freundin.

„Super, was machen wir jetzt?“, fragte Luke.

„Nichts...“, stöhnte Michael, stand auf und begann, die Mikrofone und Verstärker abzubauen. Danach das Schlagzeug.

„Wir müssen sie dabei erwischen, wie sie mit jemand anderem rumknutscht...“ schlug ich vor, doch wer würde das machen? Wer würde mit der Freundin seines besten Freundes rumknutschen? Unsere Blicke schweiften zu Michael rüber.

„Nein! Das könnt ihr vergessen! Ich mach so etwas nicht!“

„Mikey, bitte! Wir müssen sie loswerden!“

„Dann mach du das doch, Ash!“

Ich sah ihn an. Was sollte ich jetzt sagen? Ashton mit einem anderen Mädchen zu sehen, würde mir das Herz brechen. Auch wenn ich genau weiß, dass er es nicht ernst meint.

„Ich hab eine Freundin! Ich würde es tun, aber nicht, wenn ich damit mein Mädchen verletze...Bleibt also nur noch Luke.“

„Ähm...sie ist nicht mein Typ...“, redete er sich raus.

„Alter, du sollst dich nicht in sie verlieben, du sollst sie nur küssen, damit Cal sieht, was für eine Schl*mpe sie ist!“, meinte Mikey. So kamen wir nicht weiter. Keiner wollte sie küssen und ich konnte ja schlecht sagen 'Ich mach's', obwohl die Jungs sich schon anstellten...Es ging schließlich um Calum! Und indirekt auch um die Band. Aber weiter zu diskutieren half schließlich auch nichts, also räumten wir alles auf und Luke und Ash gingen nach Hause. Ich blieb noch etwas bei Mikey. Er zeigte mir das Haus und zum Schluss sein Zimmer. Dort stand ein riesiger Fernseher und tausende Spielkonsolen. Allgemein war sein Zimmer wirklich riesig und ich will nicht wissen, wie viel Geld es wert ist. Wir setzten uns auf sein Bett und zockten ein bisschen, um die Sache mit Calum zu vergessen. Ich sah Mikey an, dass er sehr enttäuscht war. Ich würde ihm gerne helfen, nur weiß ich nicht, wie ich das machen sollte...

Auch die nächsten Tage änderten nichts. Wir konnten machen, was wir wollten, denn mittlerweile ignorierte Calum die Jungs. Und ich konnte nicht mit ihm reden, ich möchte nicht, dass dieses Miststück von Freundin ihm unterjubelt, er hätte sie betrogen. Das Einzige, was ich wollte, war das gesamte Geld, was Calum durch 5SOS verdient, denn wenn er es nicht hat, kann er es nicht ausgeben, bzw. für Rachel zum Fenster rausschmeißen. Wenn er wieder klar im Kopf ist, würde er das Geld wiederbekommen. Aber das ist eine Idee, die man niemals umsetzten könnte. Ich begann wieder jeden Morgen laufen zu gehen. So konnte man am besten nachdenken. Durch Ash hatte ich gelernt, mich nichtmehr zu überanstrengen und mein Hungergefühl nichtmehr zu quälen, doch das alles war nun hinfällig. Ich musste irgendetwas tun, damit ich die Sache vergesse. Schmerzen. Durch sie vergisst man die Probleme anderer, man konzentriert sich nur auf sich. Genauso wie ich gerade. Ich joggte am Strand immer weiter, ein zurück gab es nicht, auch, wenn meine Kräfte mich langsam verließen. Diese innere Stimme, die sagt 'Hör auf, du kannst nichtmehr!' ist ein mieser Lügner! So stellte ich es mir immer vor, um länger durchzuhalten. Ich kämpfte gegen meinen Körper und testete, wer stärker ist. Schon traurig, was eine Person alles ändern konnte. Mit Ash und Mikey schrieb ich zwar jeden Tag, aber gesehen hatte ich sie in den vergangenen Tagen nicht. Und Luke verkroch sich auch irgendwo. Ich war nicht sauer auf Ash, weil er Zeit für sich brauchte und mich in Ruhe ließ, ganz im Gegenteil, ich bin auch eher ein Mensch, der sich zurückzieht, um zu überlegen, wie es weitergeht. Nach ungefähr eineinhalb Stunden war ich wieder Zuhause. Anstatt etwas 'richtiges' zu essen, nahm ich mir nur einen Apfel und zog mich in mein Zimmer zurück, so wie die letzten Tage auch. Ich kann mich nicht erinnern, gestern überhaupt etwas gegessen zu haben...wie auch immer...Ich war so verzweifelt, dass ich die Antworten auf meine Fragen sogar googlete. Ungefähr wie 'Wie wird man seine Feindin los' oder so in der Art. Im Endeffekt brachte das auch nichts. Was die Jungs wohl gerade machten? Und Calum und Rachel? Vielleicht weiß Calum ja, dass Rachel ihn betrügt und er will es nur nicht wahrhaben. Er ist ein so lieber Mensch, das letzte, was er will ist, jemandem wehzutun. Und das nutzt sie schamlos aus, ganze 24 Stunden am Tag.

„Na Tessa, wo drückt der Schuh?“, fragte plötzlich Grandma, die in mein Zimmer kam und sich neben mich aufs Bett setzte. Sie hatte zwei Tassen mit Kakao in der Hand und gab mir eine, die ich dankend annahm.

„Hat Alfred dich sitzengelassen? Hast du Liebeskummer?“

„Ashton. Nein, Ashton hat mich nicht sitzengelassen, es geht um etwas anderes...“, antwortete ich. Alfred. Wie kommt sie nur immer auf Alfred?

„Heimweh? Vermisst du deine Eltern?“

„Wohl eher einen guten Kumpel...er ist ein Bandkollege von Ash und wirklich sehr nett. Sein Name ist Calum. Er hat jetzt eine Freundin, aber sie benutzt ihn nur, weil er Geld hat und berühmt ist...sie liebt ihn nicht!“

„Na, na, na Tessa! Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen! Diese Anschuldigungen wirst du auch später noch von Fans zu hören bekommen!“

„Sie hat es selbst gesagt, als wir sie getroffen haben. Seitdem erscheint Calum zu keinem Treffen und keiner Bandprobe mehr...Wir wissen nicht, wie wir Cal da herausbekommen...“

„Euch fällt schon irgendetwas ein. Du darfst nur nicht zu sehr daran denken. Die Lösung kommt von selbst! Früher oder später wird dieses Mädchen selbst alles auffliegen lassen...“

 „Das ist es! Schlage den Feind mit seinen eigenen Waffen! Danke Grandma, du bist die Beste!“

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Ich hoffe euch gefällt das Chapi :) Wie immer freue ich mich riesig über Rückmeldung :)) 

Was denkt ihr, wie geht es weiter???

You always meet twice - Ashton IrwinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt