Tessa PoV:
Er treibt mich in den Wahnsinn. Er verwirrt mich vollkommen. Ich weiß, dass er nicht so ist, wie er sich gibt, aber er gibt mir auch keine Chance, ihn richtig kennen zu lernen. Ok, er kennt mich ja auch nicht richtig, aber trotzdem. Und dass er in meinen Sachen wühlte und sogar meine Unterwäsche in den Händen hielt, das brachte das Fass zum Überlaufen. Den BH, den er angefasst hatte, wanderte direkt in die Wäsche. Ich fand es so ekelhaft, dass ich sogar davon träumte. Einfach schrecklich! Viele würden jetzt sagen: 'Ja, mein Gott...ist doch nicht so schlimm!', doch für mich war es das! Grandma erzählte ich davon nichts. Wieso auch? Sie mochte Ashton, also warum würde sie mir glauben? Und selbst wenn, dann hätte sie es zwei Stunden später sowieso wieder vergessen. An diesem Morgen ging ich wieder joggen, ohne vorher zu frühstücken. Und wie sich später herausstellte, war es keine so gute Idee. Mittlerweile war ich an einem Punkt angekommen, an dem ich eine halbe Stunde joggen konnte, ohne eine Pause machen zu müssen. Ein großartiges Gefühl! Und langsam zeigte sich diese nervige Qual auch an Bauch und Beinen. Nach einer Weile beschloss ich, mich in den Sand zu setzen und eine Pause zu machen. Mir wurde kurz, wie gestern schon, schwarz vor Augen und auch schwindelig. Und dann war da auch noch die Übelkeit vor Hunger, dieses schreckliche Gefühl, welches jeden aggressiv macht, einfach diese Leere im Bauch. Und als könnte es nicht noch schlimmer kommen, setzte sich auch noch Mr 'Mal-sehen-was-du-für-'ne-Körbchengröße-hast' neben mich.
„Hey Tessa, ist alles ok?“, fragte er und sah ausnahmsweise mal besorgt aus.
„Hm? Ja, schon gut...“, antwortete ich ein wenig weggetreten. Noch immer drehte sich alles um mich herum. Ashton legte eine Hand auf meine Stirn und strich mir noch kurz über den Rücken, bevor ich ihm mit einer Bewegung klarmachte, dass er sofort damit aufhören solle.
„Das wegen gestern tut mir Leid“, meinte er dann und sah mich wieder an. Heute trug er keine Bandana, seine Locken fielen ihm ins Gesicht und verdeckten es ein wenig. Ich wusste nicht, ob ich diese Entschuldigung ernst nehmen konnte, deshalb sah ich ihn auch nur an.
„Ja, du hast richtig gehört. Ashton Fletcher Irwin hat sich entschuldigt. Und er meint es ernst“, fügte er dann hinzu. Aus seinen Augen konnte man ablesen, dass er wirklich die Wahrheit sagte, so intensiv war sein Blick. Dieses gefühllose, nervige australische Etwas hatte sich gerade entschuldigt. Und es auch so gemeint. Ich musste grinsen bei dem Gedanken, dass er nachgegeben hatte und schließlich lachte ich auch.
„Gruselig, du lachst in meiner Gegenwart...“, murmelte Ashton, stand auf und reichte mir seine Hand, um mich aus dem Sand zu ziehen. Jetzt war nur die Frage, ob er mich wirklich hochziehen würde, oder seine Hand wegziehen und sich dann wieder über mich lustig machen würde. Ich ging das Risiko trotzdem ein und keine Sekunde später stand ich auf dem Beinen und murmelte ein leises 'Danke'.
„Wie bitte? Ich habe dich nicht verstanden!“, sagte Ashton und hielt sein Ohr dicht an meinen Mund, obwohl ich wusste, dass er es verstanden hatte.
„Danke“, wiederholte ich und er lächelte. Da war er wieder. Der andere Ashton. Der Ashton, der mir definitiv besser gefiel als dieser aufgetragene Macho. Ich klopfte mir den Sand von meiner Hose und joggte ein bisschen weiter. Ashton folgte mir nicht, aber ich spürte noch die ganze Zeit seinen Blick auf mir und als ich mich umdrehte, um sicher zu gehen, dass mein Gefühl sich getäuscht haben muss, sah er mir tatsächlich noch hinterher. Nach kurzer Zeit stoppte ich wieder, blieb stehen und versuchte das Bild vor meinen Augen wieder zu flicken. Es war wieder alles verschwommen, alles drehte sich und ich hatte das Gefühl, der Boden bricht unter mir zusammen. Ich hatte wohl zu wenig gegessen – mal wieder. Wieder setzte ich mich in den Sand und als ich wieder klar sehen konnte, blieb ich trotzdem noch eine Weile sitzen und zeichnete mit meinem Zeigefinger Figuren in den Sand. Ich war nie die große Künstlerin gewesen, ich tat es einfach ab und zu aus Langeweile oder Spaß. So wie jetzt gerade. Mein Bauch meldete sich erneut, er grummelte laut und ich hatte das Gefühl, als zog er sich komplett zusammen. Noch ein paar Minuten sah ich ein paar Kindern zu, die mit ihren Eltern im Wasser plantschten, dann ging ich langsam nach Hause zurück. Es war fast Mittag, als ich ankam. Zuerst aß ich einen Apfel, danach kochte ich einen Gemüseauflauf. Gesundheit ging nunmal vor und einmal wird man sich ja mal eine 'richtige' Mahlzeit gönnen dürfen, oder? Grandma jedenfalls schmeckte der Auflauf und auch ich fand ihn ganz lecker, trotz meines schlechten Gewissens.
„Grandma, warum lag ein Kissen im Backofen, als ich den Auflauf hineinschieben wollte?“, fragte ich, doch wie bei all diesen Fragen zuckte sie nur mit den Schultern. Ich stöhnte und schüttelte einfach nur den Kopf. Wo mag ihre Krankheit denn noch hinführen? Nach dem Essen setzte ich mich vor den Fernseher und schaute langweilige Gerichtssendungen, bei denen von Anfang an klar ist, wer der Täter war, wer gelogen hat und wer nicht. Und vor allem war es immer so, dass der oder die Angeklagte nie aber wirklich nie der Täter war. Sehr glaubwürdig, man beachte hierbei bitte die Ironie, sind vor allem die Szenen, in denen jemand aus dem engsten Familienkreis jemanden umbringt, es jemand anderem in die Schuhe schiebt und am Ende trotzdem zu ihm gehalten wird. In welcher Welt bitte leben die Produzenten? Naja, ich dachte in Australien haben die Produzenten nicht so viel Gras geraucht und sind in der Lage sich bessere Storys zu überlegen, aber Fehlanzeige! Plötzlich hörte ich ein Klirren, dass vermutlich aus der Küche kam. Was hatte Grandma nun wieder angestellt? Ich stand auf und sah nach. Überall Glasscherben in der Küchentür, Grandma darüber gebeugt, ihre rechte Hand blutig.
„Was ist passiert?“, fragte ich aufgebracht und sah auf die verletzte Hand.
„Ich weiß nicht, Kind.“
„Wir müssen zum Arzt!“, meinte ich.
„Alle Praxen haben zu! Guck mal auf die Uhr!“
„Dann ins Krankenhaus!“, drängelte ich weiter. Aber Moment: Wie sollen wir dorthin kommen? Grandma kann so nicht fahren und ich hatte keinen Führerschein. Und deswegen einen Krankenwagen rufen? Hm, schlecht. Ich beschloss, erstmal das Blut abzuwaschen, vielleicht war es ja gar nicht so schlimm und es half bereits ein einfacher Verband. Doch ich irrte mich. Die Wunde sah richtig tief aus, vielleicht waren sogar noch Glassplitter darin, das musste sich sofort jemand angucken, der Ahnung davon hat!
„Ist nicht so schlimm, Tessa, das heilt so schon wieder!“, meinte Grandma. Sie war völlig neben der Spur. Mit normalem Verstand weiß man eigentlich, dass damit nicht zu spaßen ist, aber anscheinend nehmen es die Australier – wie in vielen anderen Fällen auch – nicht so Ernst.
„Was ist mit Infektionsgefahr? Es ist Sommer, hier sind so viele Mücken!“ Jaja Tessa, rede weiter so, als hättest du Ahnung. Kein Plan, ob das mit den Mücken stimmte oder gar gefährlich war, aber das Argument war überzeugend. Sie stimmte schließlich zu, nur ein Problem hatten wir: Wir brauchten einen Fahrer!
„Ich glaube, ich habe Ashton eben noch am Strand gesehen, er könnte-“
„Nein, könnte er nicht! Wie wär's mit einem Taxi?“, schlug ich stattdessen vor.
„Weißt du eigentlich, wie lange du in Sydney auf ein Taxi warten musst?!“, argumentierte sie weiter. Na gut. Heute und nur ausnahmsweise gab ich nach. Aber er würde sowieso nein sagen und ich wäre wieder die Dumme. Aber Grandma zu liebe...wie gesagt: Ausnahmsweise! Ich nahm noch einmal tief Luft, bevor ich das Haus verließ, um Ashton zu suchen. Und zu meinem Glück oder Pech, je nachdem wie man es nennen will, dauerte es keine zwei Minuten, bis ich ihn fand.
„Hey, Schönheit!“, grinste er direkt und zeigte seine Grübchen. Ich verdrehte nochmal die Augen wegen seinem Kommentar und sagte dann so schnell und genuschelt ich konnte:
„AshtonichbrauchedeineHilfe...“
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Ich habe total vergessen zu updaten :( AB JETZT VERSPRECHE ICH KOMMEN DIE UPDATES SCHNELLER!!!! omg I'm soooo sorry :(
Wie fandet ihr das Chapi? Bitte kommentiert doch ich freue mich immer so wahnsinnig über jedes einzelne Kommi :D
Und noch ne Frage: Wann habt ihr alle Geburtstag?
Love ya xxx
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You always meet twice - Ashton Irwin
FanfictionTessa verbringt ein Jahr bei ihrer Großmutter in Australien. Sie hatte sich auf einen erholsame Urlaub gefreut, aber dann lernt sie vier Jungs kennen, die sie überhaupt nicht leiden kann. Doch was ist, wenn aus Hass plötzlich Liebe wird?