Kapitel 30

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Ashton PoV:

„Tessa? Seid ihr oben?“, rief ich, als Calum und ich in ihr Haus gingen. Die Haustür stand offen, sehr ungewöhnlich. Und niemand antwortete.

„Tessa?!“, rief ich ein zweites Mal, wieder keine Antwort. Calum und ich gingen ins Wohnzimmer, vielleicht waren sie ja dort – aber Fehlanzeige.

„IHR MIESEN TYPEN! RAUS AUS MEINEM HAUS!!!“, schrie auf einmal eine hysterische Stimme und schlug mir und danach Calum etwas gegen den Kopf. Dann noch einmal und diesmal mit voller Wucht.

„Wir sind keine Einbrecher! Wir wollen nur zu Tessa!“, sagte Calum und hielt sich den Kopf.

„Na, das könnte euch so passen, ihr perversen Schweine! RAUS AUS MEINEM HAUS!“, schrie sie wieder und ein weiterer Schlag auf den Hinterkopf folgte. Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass mein Kopf schon einmal so gebrummt hat, wie an diesem Tag.

„Stop Grandma!“, rief auf einmal Tessa und nahm ihr eine große Suppenkelle aus der Hand, „das sind doch nur Calum und Ashton!“

Mrs McLeod stand einfach nur da, sie realisierte nicht, was gerade passiert war. Sie erkannte weder Calum noch mich und das schockierte sie. Tessa ging mit ihr ins Wohnzimmer und sagte ihr, sie solle es sich auf der Couch bequem machen, dann gingen wir in Tessas Zimmer, in dem Luke und Mikey gerade zockten. Na, die haben die ganze Zeit hier oben gespielt und waren nicht fähig dazu, mal vorher nachzugucken, wer geklingelt hatte? Nein, erst reagieren, wenn der Kopf brummt und man Todesangst vor einer älteren Dame bekommt – ok, ganz so schlimm war es nicht, aber schlimm genug!

„Als ihr gesagt habt, dass ich mir Rachel aus dem Kopf schlagen soll, habe ich das nicht so wörtlich ausgenommen...aber jetzt weiß ich, was es bedeutet...“, jammerte Calum, doch er lachte dabei. Er lachte. Obwohl er Rachel erwähnte, lachte er. Das machte mich stolz. Also ist auch alles Schmerzliche, was im Leben passiert, irgendwie von Nützen. Aber nach wie vor tat es weh!

Nach einer Weile verabschiedeten sich Calum, Luke und Michael und ließen Tessa und mich alleine. Ihre Grandma hatte sich bereits ins Bett gelegt, war auch besser so, sie war komplett durcheinander. Ich nahm Tessa in den Arm und überlegte, was wir noch tun könnten.

„Warst du schonmal bei Dämmerung am Strand?“, fragte ich sie und küsste sie auf die Wange.

„Nein.“

„Das ändert sich gleich“, sagte ich, „in einer halben Stunde hol ich dich ab.“

Tessa PoV:

Ich fragte mich, was er vorhatte. Wir hätten doch einfach so zum Strand gehen können, aber nein, er musste vorher nochmal weg. Es mag blöd klingen zumal wir ja auch zusammen sind, aber ich war aufgeregt. Sehr sogar. Ich öffnete meinen Kleiderschrank und suchte nach dem perfekten Outfit. Es sollte locker sein aber gleichzeitig schick, also entschied ich mich für ein schönes Kleid. Bevor Ash mein Freund wurde hätte ich nicht gedacht, so etwas jemals zu tragen, aber er zeigte mir, wie schön ich bin. Diese Abnehm-und-Hungern-Phase vergaß ich durch in völlig. Er liebte mich genau wie ich bin, das war alles was ich brauchte. Seine Liebe. Und dass wir zusammen sind. Nachdem ich mein Kleid im Schrank gefunden hatte, ging ich ins Bad, schminkte mich nochmal neu – diesmal anders. Es sollte besonders sein, denn ich hatte im Gefühl Ashton plante irgendwas. Meine Haare lockte ich ein wenig und ließ sie offen. Meine Nervosität stieg. Ich wusste nicht, was gleich passierte sondern nur, dass der Strand bei Dämmerung sehr romantisch war. Wie oft hatte ich schon von meinem Fenster nachts hinausgeguckt? Aber alleine dorthin wollte ich auch nicht. Ich schrieb Grandma einen Zettel, hing ihn an die Tür ihres Schlafzimmers und ging nach unten. Dann klopfte es auch schon. Ashton. Ich öffnete die Tür und sah direkt in seine wunderschönen Augen. Er lächelte und zog mich in seinen Arm.

„Können wir?“, fragte er. Ich nickte und verschränkte unsere Finger miteinander. Hinter mir schloss ich die Tür und wir gingen zum Strand.

„Du siehst wunderschön aus“, flüsterte er in mein Ohr und legte einen Arm um mich. Ich kicherte, als er mich daraufhin auf die Schläfe küsste. Dann blieb er stehen, hielt mir die Augen zu und drehte uns. Er nahm seine Hände von meinen Augen und ich konnte sehen, wie viel Mühe er sich gegeben hatte. Eine riesige weiße Picknickdecke lag im Sand, darauf tausende von Kissen und eine Wolldecke. Daneben hatte er ein kleines Feuer gemacht.

„Ashton, du bist unglaublich“, brachte ich nur raus, als wir uns gemeinsam auf die Decke legten und in den dunkeln Himmel schauten. Doch nicht lange. Unsere Blicke trafen sich bereits nach wenigen Sekunden wieder. Ich legte mich in Ashtons Arm, mein Kopf lag auf seiner Brust und er spielte mit meinen Haaren. Ich liebte es, wenn er das tat, ich kann nicht erklären warum. Dann zog er die Wolldecke über uns und legte seine Hand auf meine Hüfte.

„Du musst dir nicht immer so viel Mühe geben.“

„Du bist es aber wert“, antwortete er nur und küsste mich. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher, intensiver. Ash wanderte mit seiner Hand auf meinen Oberschenkel und zog mich noch näher an sich. Ich kann gar nicht beschreiben, was für ein traumhafter Ort das hier ist, an den ich gekommen bin. Und noch traumhafter war dieser Abend mit Ashton. Es dauerte nicht lange und unsere Zungen kamen ins Spiel. Das machte das Ganze noch intensiver, noch schöner. Ich fühlte mich wie im Märchen und würde mit niemandem auf der Welt tauschen wollen. Ashtons Art mit mir umzugehen, die Art wie er mich berührte, als wäre ich zerbrechlich, aber gleichzeitig auch so direkt, er wusste ich gehörte ihm ich ich wollte es nicht ändern. Ich werde es nicht ändern. Und diesen Jungen habe ich mal gehasst? Das muss ein Irrtum sein, er ist der liebevollste Mensch dieses Planeten. Er steckte so viel Gefühl in alles, was wir machten. Ob wir uns küssten, kuschelten, umarmten. Sein Herz war immer dabei, in jeder Sekunde, zu hundert Prozent. Unsere Hände fanden sich wieder und unsere Finger verschränkten sich wieder, doch vorher drückte er meine Beine ein wenig auseinander, um sein eigenes dazwischenzulegen und sich somit über mich zu beugen. Und das tat er auch. Ich fühlte mich nicht überrumpelt, eher sicher. In seinem Arm. Unter ihm. Unter Ashton. Er gab mir Sicherheit. Sicherheit, die ich nun brauchte. Seine Hände begannen zu wandern, über meinen ganzen Körper. Es war neu, verunsicherte mich ein wenig, er bemerkte es und stoppte sofort. Er legte sie zurück auf meine Hüfte und drückte seine Stirn gegen meine.

„Ich liebe dich“, hauchte er gegen meine Lippen und ich bekam eine Gänsehaut.

 „Ich dich auch.“

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Ich hoffe euch gefällt das Kapitel :) Freue mich wahnsinnig über Rückmeldung :)

You always meet twice - Ashton IrwinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt