Tessa's PoV:
„Pass auf dich auf, ja?“, sagte meine Mutter und drückte mich nochmal.
„Und melde dich, wenn du gelandet bist!“ Mein Vater wischte sich eine Träne aus dem Gesicht.
„Daddy...“, stöhnte ich und musste grinsen.
„Meine Kleine wird erwachsen...“
Wieso auf einmal so freundlich? Keine Ahnung, sie hatten nie geflennt, wenn sie mich alleine gelassen hatten, um sich eine schöne Zeit auf Mallorca oder sonst wo zu machen. Nur jetzt...ich vermutete, weil sie sich gerade einfach zeigen konnten. Wir standen nämlich am Flughafen und in ein paar Minuten muss ich im Flieger sitzen.
„Ich weiß, wir haben dich oft alleine gelassen, aber du weißt, dass wir dich lieben, also sei vorsichtig!“, meinte mein Vater dann.
Ich nickte und verabschiedete mich. Auf den letzten Metern winkte ich ihnen nochmal und verschwand kurz darauf in der Maschine. Die Stewardessen demonstrierten wieder, wie man sich bei einem Absturz rettete, dann startete endlich das Flugzeug. Lange Zeit überlegte ich, warum man sich als Flugbegleitung so zum Affen machen muss. Das wäre definitiv kein Beruf für mich. Immer lächeln, egal wie man gelaunt ist, und frechen Passagieren nie die Meinung geigen? Nein danke! Ich nahm mein Handy raus und hörte ein wenig Musik, um die Zeit zu vertreiben. In ein paar Stunden werde ich nochmal umsteigen müssen, bis dahin will ich noch ein wenig geschlafen haben.
„Weißt du, obwohl du mich erst gehasst hast, bin ich unendlich glücklich jetzt hier mit dir zu sitzen...“, sagte er und blickte zu mir auf.
„Hey warte, wer hat gesagt, dass ich jemals damit aufgehört habe?“, lachte ich. Wir saßen am Strand auf einer Picknickdecke, er und ich, alleine. Die Sonne hielt mich davon ab, ihm ins Gesicht zu sehen. Sie blendete und es war noch dazu richtig warm. Wer war dieser Typ? Ich schien wirklich glücklich bei ihm zu sein.
„Vielleicht sollte ich schneller auf den Punkt kommen“, begann er. Er beugte sich langsam vor, wollte er mich küssen? Ein Fremder? Er kam noch näher und ich schloss die Augen. Ich spürte seine Lippen die Meinen streifen und lächelte kurz.
„Miss? Wir sind da! Aufstehen!“
„Hm, was?“, fragte ich und sah mich um. Ich war im Flugzeug. Vor mir stand eine Stewardess und zog wieder ihre eklige Grimasse. Ich nahm meine Tasche und stieg aus.
Längere Zeit irrte ich einfach nur am Flughafen rum und suchte einen Platz zum Hinsetzten. Mein nächster Flug ging in ca. zwei Stunden, also hatte ich noch genügend Zeit. Ich nahm mein Handy raus und und sah, dass Hannah mir zwei SMS geschrieben hatte. In der Einen wünschte sie mir einen guten Flug und in der anderen fragte sie, ob ich schon in Dubai war.
Hey Hannah,
der Flug war ganz in Ordnung, aber ich vermisse dich jetzt schon <3
Melde mich, wenn ich in Australien gelandet bin.
Tessa :*
Und während ich meinen Eltern noch kurz schrieb und dabei weiter orientierungslos durch die Gegend lief – und wahrscheinlich lief ich auch immer im Kreis – verging die Zeit dann doch relativ schnell. Gut, dass ich nicht auch noch meinen Koffer mit mir rumschleppen musste. Mein Handy klingelte wieder, eine SMS von Hannah. Wie sehr ich es liebte, Nachrichten zu bekommen und sie zu lesen. Egal von wem sie waren. Und Hannah schrieb meistens sehr lange SMS. Also schlenderte ich weiter über den Flughafen und las dabei. Ein paar Mal musste ich lachen, alle um mich rum sahen mich wahrscheinlich schon schief an. Doch mir verging das Lachen als plötzlich jemand gegen mich lief und mir dabei mein Handy aus der Hand fiel. Er stolperte, und fing sich mit dem rechten Fuß auf – und stand schließlich auf meinem Handy.
„Ey, geh runter da!“, schrie ich sofort. Er hob seinen Fuß, hob mein Handy auf und gab es mir.
„Das nächste Mal passt du besser auf, wo du hinläufst“, sagte er streng und sah mich an.
„Wie bitte?! Ich? Du hast mich umgerannt.“
„Ist dein Handy wenigstens noch ganz?“, lenkte er ab. Man hörte in seiner Stimmlage, dass er sich eigentlich gar nicht dafür interessierte.
„Kann dir doch egal sein...“, ich drehte mich um und ging. Sein Blick verweilte noch ein wenig auf mir, doch als ich kurz nach hinten sah, war er schon weg. Arschloch! Ich sah auf mein Handy, der komplette Bildschirm war wie ein Spiegel zerbrochen. Und benutzen konnte man es auch nichtmehr...hätte ich ihm nicht doch lieber gesagt, dass es kaputt war und er mir ein Neues kaufen oder die Reparaturkosten bezahlen sollte? Ach, er hätte mich doch nur ausgelacht.
Aus der Sprechanlage erklang der Aufruf für meinen Flug und ich machte mich auf den Weg dorthin. Jetzt ab in die Maschine und diesen Idioten vergessen. Ok, Reihe 19...ah hier! Ich war froh, dass ich am Fenster saß, dort konnte man am besten abschalten. Neben mir saß noch niemand, aber das änderte sich in diesem Moment, als zwei Jungs, einer mit grünen Haaren und der andere mit hellen Locken sich zu mir setzten. Ich sah sie nur aus dem Augenwinkel, wollte ihnen keinerlei Beachtung schenken, sie schienen auch ziemlich mit sich selbst beschäftigt zu sein und diskutierten über Musik oder so. Schließlich riskierte ich doch einen Blick auf den Jungen der neben mir saß und sich wahrscheinlich genau das Selbe dachte. Unsere Blicke trafen sich.
„DU?!“, fragte ich entsetzt.
„Ja, ich. Freust du dich? Dann können wir ja unser Gespräch von eben fortsetzen“, grinste er, ich sah einfach wortlos wieder aus dem Fenster. Ich war gerade dabei, ihn zu vergessen, wusste kaum noch, wie er aussieht und jetzt?! Ich saß nun knapp 14 Stunden neben ihm...das wird ein extrem langer Flug!
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Bitte gebt mir Rückmeldung, damit ich weiß, ob die FF sich lohnt :)
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You always meet twice - Ashton Irwin
FanficTessa verbringt ein Jahr bei ihrer Großmutter in Australien. Sie hatte sich auf einen erholsame Urlaub gefreut, aber dann lernt sie vier Jungs kennen, die sie überhaupt nicht leiden kann. Doch was ist, wenn aus Hass plötzlich Liebe wird?