Kapitel 15

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Tessa PoV:

„Nein, es ist besser, wenn wir erstmal warten, bis sie aufwacht, bevor wir irgendetwas machen“, hörte ich eine Stimme sprechen. Sie kam mir bekannt vor, aber ich konnte nicht zuordnen, wem sie gehörte. Meine Augen waren geschlossen, ich hatte keine Kraft sie zu öffnen – noch nicht. Die Sonne schien hinter den Wolken zu sein, sie war nichtmehr so hell und heiß und auch der Sand war ein wenig abgekühlt. Moment – es war kein Sand. Ich lag nichtmehr am Strand...wo dann? Meine Arme tasteten sich ganz langsam voran, fühlte sich an wie eine weiche Matratze. Ich lag unter einer Decke und mein Kopf lag auf einem sehr gemütlichem Kissen. Meine Hände tasteten weiter langsam und fanden etwas, von dem ich nicht wusste, was es war, doch plötzlich strich mir jemand mit seiner Hand über den Arm.

„Tessa, geht’s dir besser?“, fragte diese Stimme von eben wieder, „mach doch mal die Augen auf...“ Na wenn das so leicht wäre, du Besserwisser. Ich öffnete sie leicht, mein Kopf begann zu drücken und alles drehte sich. Noch ein Stück weiter, ich blinzelte, das Licht wurde heller. War ich Zuhause in meinem Bett? Aber wie bin ich nach Hause gekommen? Ich hatte nun meine Augen komplett auf und sah mich langsam um. Ich erkannte nicht sehr viel, aber ich wusste, dass es nicht mein Zimmer war, in dem wir uns befanden. Und dieses 'wir' waren Ashton und ich, wie ich gerade bemerkte.

„Wo sind wir und was machen wir hier?“, fragte ich ihn und er lächelte.

„Wir sind bei Michael. Du bist einfach so am Strand umgekippt, wir konnten dich schlecht dort liegen lassen.“

„Mir geht’s schon wieder gut“, sagte ich und machte Andeutungen, aufzustehen.

„Nein, nichts da, du bleibst liegen! Michael kommt gleich. Trink erstmal etwas“, er nahm ein Glas und schenkte Wasser darin ein, dann gab er es mir. Ich nahm es dankend an.

„Wieso bist du so nett zu mir?“

„Ich war nie böse oder aggressiv, Tessa. Ich mochte es nur, dich zu ärgern. Das ist alles.“

„Mochte?“, fragte ich und er zuckte die Schultern. Dann hielt er mir einen Schokoriegel hin, doch ich schüttelte den Kopf.

„Du musst doch was essen...“, meinte er und hielt ihn mir weiterhin vor die Nase. Ich wollte nichts essen, ich war so kurz vorm Ziel, „Komm schon...“ Er machte die Verpackung ab und hielt mir das Ding dann wieder hin. Ich drehte nur den Kopf weg.

„Wieso das Ganze? Bist du etwa...“

„Nein, Ashton, ich bin sicherlich nicht magersüchtig, sieh mich doch mal an! Ich muss einfach nur dünner werden, das ist alles.“

„Also doch. Du musst etwas essen, an dir ist doch nichts dran, was soll der Mist?“, sag mal, sah der mich überhaupt? Klar war ich kräftig, „Mach dir wegen so 'nem Scheiß das Leben nicht kaputt. Du bist ein echt hübsches Mädchen, warum willst du dich denn verändern?“

Das hatte er nicht wirklich gesagt. Nein, das hatte er nicht gesagt...Er sagte mir nicht gerade, dass er mich hübsch fand, wie ich war. Ich sah ihn an, sagte nichtsmehr. Was auch? Er hielt mir erneut den Riegel hin und wiederholte wieder, dass ich etwas essen sollte. Na gut okay, diesmal gab ich nach. Dann kam Michael rein und umarmte mich erstmal, was Ashton irritiert gucken ließ. Er hielt mir auch nochmal einen Vortrag darüber, dass ich hübsch wäre, so wie ich bin und dass er sich Sorgen gemacht hat und bla bla bla...wenigstens war er nun nett und wir verstanden uns. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie das hier ausgegangen wäre, wenn sie noch so Idioten gewesen wären. Sie kümmerten sich noch sehr sehr lange um mich, fast den ganzen Tag, als wäre ich krank. Wir redeten viel, Michael deutlich mehr als Ashton, einfach, weil wir uns nicht viel zu sagen hatten. Es war ein wenig verklemmt, normal miteinander zu reden. Als ich mich auf den Heimweg machen wollte, war es bereits dunkel. Ashton bat mir an, mich zu begleiten und obwohl ich abgelehnt hatte, tat er es. Wir gingen nebeneinander her, er machte ein paar Scherze, die mich zum Lachen brachten. Und sein Lachen war auch ziemlich ansteckend, irgendwie...süß. Was? Nein! Ashton war nicht süß! Oh Gott, Tessa, verdammt reiß dich zusammen! Er verabschiedete sich kurz vor meinem Haus und ging dann. Zwischendurch schaute er nochmal zurück, als würde er sich direkt vor mich schmeißen, wenn jemand mich attackieren würde. Aber wahrscheinlich bildete ich mir das nur ein. Ich schloss die Tür auf und meine Grandma kam angelaufen. Richtig, ich hatte ihr nicht Bescheid gesagt, wo ich war...Also durfte ich nun noch mehr auf mich einreden lassen. Erst Ashton, dann Michael und jetzt noch Grandma, super! Ich ging ins Bad und machte mich Bettfertig, wo ich auch Minuten später schon landete. Heute war wieder so ein Tag gewesen, von dem ich nicht wusste, was ich halten sollte. Es war super mit den Jungs, aber andererseits war es so komisch, dass wir uns verstanden. Mein handy riss mich schließlich aus den Gedanken. Eine neue Nachricht.

Hey,

Mikey hat mir deine Nummer gegeben, ich hoffe das war ok :)

Ash xx

Ich wusste nicht warum, aber ich musste grinsen. Er schrieb mir, einfach so. Und ich konnte ihn einfach nicht ignorieren, schrieb sofort zurück. Nur was sollte ich schreiben? Irgendetwas, das nicht zu übertrieben klingt, aber ein einfaches 'Ok' ist zu kalt. Vielleicht 'Nein, kein Problem' oder 'Ja klar'? Nein...Moment – wieso mache ich mir überhaupt darüber Gedanken? Es war mir doch egal, was er über mich dachte. Und auch seine wunderschönen haselnussbraunen Augen sollten mir egal sein. Oh nein, wie tief war ich gesunken? Mochte ich ihn jetzt wirklich? Sehr sogar? Dieser Mensch machte mit meinen Gefühlen und Gedanken aber auch immer was er wollte. Jetzt hatte er mich wortwörtlich schwach erlebt, ich konnte ihm nicht länger die Harte vorspielen. Im Nachhinein war es auch besser so. Einfach so zu sein, wie ich bin. Ansonsten nützt die beste Freundschaft nichts.

Naja, ich hoffe dir geht es jetzt besser, auch wenn du nicht zurückschreibst. Da ich weiß, dass du lieber dein Ruhe vor mir hast, werde ich morgen früh nicht vor deiner Tür stehen, ich mag dich und ich hoffe du kannst das irgendwann auch: mich mögen. Ash xx

Ok, nun war ich am Tiefpunkt der Gefühle angekommen. Mein Gehirn setzte aus, ich schrieb einfach zurück.

Das tu ich doch, Ash...und ich würde mich freuen, wenn du mich morgen früh besuchen kommst... Tessa :)

Das war's nun. Ich war in Ashton Irwin verknallt.

Ich würde jedem von meinen Lesern gerne mindestens ein Kapitel widmen, also bitte lasst ein Kommi da, damit ich weiß, wer es liest und wie ihr die FF findet <33

You always meet twice - Ashton IrwinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt