Kapitel 44

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Tessa PoV:


Zwei Tage später traf ich mich wieder mit Ash am Strand. Wir machten ein kurzes Picknick und gingen danach etwas spazieren. Mittlerweile zählte ich die Tage, die uns noch blieben. Wenn er erstmal auf Tour ist, werde ich ihn wahrscheinlich nie wieder sehen. Höchstens im Internet oder Fernsehen. Diese Gedanken verhinderten, dass ich den Tag mit Ashton genießen konnte. Ihm fiel es natürlich auch auf und es ging ihm nicht anders, aber wir sprachen nicht darüber. Hannah würde zwei Tage länger bleiben, als die Jungs. Dann bin ich wieder allein. Mit Grandma. Und wenn ihr irgendetwas passierte, hatte ich niemanden, der mir helfen konnte. Bisher kannte ich ja nur die Jungs hier in Australien. Ich fragte mich, wo man am besten Leute kennenlernen konnte und kam auf eine Beachparty heute Abend am Strand. Schon seit Wochen wurde überall dafür geworben. Ash hatte davon noch nichts erwähnt, ich wäre gerne mit ihm hingegangen, aber alleine ist es auch besser, neue Kontakte zu knüpfen. Nachmittags fuhren wir noch schnell ins Krankenhaus zu Grandma. Ich war froh, dass sie bald entlassen wurde, denn so war ich nicht alleine in diesem großenHaus. Wir klopften an und gingen in ihr Zimmer.

Zur Begrüßung umarmte ich sie lange und gab ihr einen Kuss auf die Wange, Ash schüttelte ihre Hand.

„Was sind das für Kataloge?", fragte Ash, nahm sie einen von Grandmas Bett und blätterte.

„Die Ärzte und ich meinen, es wäre vielleicht besser, in ein sichereres Zuhause zu ziehen",erklärte sie.

„DU WILLST INS ALTERSHEIM?!",fragte ich entsetzt. Wenn ich sie nun auch noch verliere, stehe ich völlig alleine da. Wäre es dann nicht besser, wieder zurück nach Irland zu fliegen?

„Nein, nur in ein betreutes Wohnen. Es gibt keine Treppen und das Verletzungsrisiko ist geringer. Ich müsste nichtmehr selber kochen und kann durch meine kleinen Denkfehler zwischendurch nicht mehr so viel Schaden anrichten..."

„Ich kann doch kochen! Und dein Schlafzimmer können wir nach unten verlegen, dann musst du keine Treppen laufen!", meinte ich.

„Baby, vielleicht ist es besser so...", kam es auf einmal von Ashton. Ja klar, für ihn schon. Wenn er da wäre, würden wir nicht gestört werden. Aber er wird nie da sein, also warum mischte er sich ein? Er wusste genau,wie viel Grandma mir bedeutete. Aber was nützte es jetzt schon, zu kontern? Es würde sich ja nichts ändern.

„Danke Ashton. Ich finde"

Mehr verstand ich nicht, ich ging aus dem Zimmer und schloss hinter mir die Tür. Dann wurden meine Schritte immer schneller, ich begann zu joggen, dann zu laufen.Bis ich im Aufzug ankam. Bevor die Türen sich schlossen, sah ich Ash auf mich zukommen. Er war (zum Glück) zu langsam. So war ich alleine im Aufzug. Und meine Tränen liefen und mein Gesicht färbte sich rot. Ich weiß nicht, ob ich wütend oder enttäuscht war. Ich wusste überhaupt nichtsmehr. Ich wollte einfach alleine sein.

Per Taxi kam ich ein wenig später Zuhause an und schmiss mich dort auf die Couch und weinte.Ich fühlte mich einfach alleingelassen. Warum war es gerade Ashton, in den ich mich verliebte? Warum war es kein normaler Junge? Warum musste er berühmt sein? Und welchen Sinn hatte unsere Beziehung eigentlich? Klar, ich liebte ihn und er liebte mich. Aber ich war mir ziemlich sicher, dass ich nicht bereit dazu war, mit ihm weiterzugehen und intimer zu werden. Was machte diese Beziehung aus,  wenn ich uns nicht alles zutraute? Und ich wusste, dass er anders darüber dachte.

Meine Hand wanderte an meinen Hals und fasste nach dem Anhänger der Kette, die Ash mir geschenkt hatte. Wie glücklich ich in diesem Moment mit ihm war, obwohl ich bereits wusste, dass wir uns verabschieden mussten. Ich legte mich auf den Bauch und umklammerte mit beiden Händen das Kissen, in welches ich nun wieder hinein weinte.

Plötzlich neigte sich die Couch ein Stück. Jemand hatte sich neben mich gesetzt und strich mir über den Rücken. Ich sah kurz hoch. Ash. Direkt wanderte mein Gesicht wieder in das Kissen.

„Es tut mir Leid", flüsterte er, „bitte sag was." Er legte seine Knie rechts und links neben meine Hüfte und lehnte sich über mich. Ich spürte seinen heißen Atem an meinem Ohr und bekam sofort eine Gänsehaut. Seine Hand strich durch meine Haare, seine Lippen berührten meine Schläfe.

„Sag was."

„Geh runter!"

Ich war überrascht, dass er es wirklich tat und sich wieder neben mich setzte. Er zog mich hoch, sodass auch ich ihn anschauen musste. Ich richtete mich auf und erwischte mir die Tränen aus dem Gesicht und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

„Wie bist du überhaupt reingekommen?"

„Die Tür stand offen."

Seine Hand wanderte wieder in meine Haare, sein Daumen strich dabei über meine Wange. Er sah mir in die Augen und drückte dann seine Lippen auf meine.

„Wir kriegen das hin!"

„Wenn du erstmal weg bist, dann gibt es kein 'wir' mehr."

„Was heißt das jetzt?",fragte er und sah mich fragend an. In seinen Augen sah ich allerdings, dass er bereits befürchtete, was ich sagen werde.

„Ich frage mich, ob diese Beziehung überhaupt noch Sinn macht, oder ob es nicht besser wäre,sie zu beenden."


Bei 12 Kommis geht's weiter :) Irgendwelche Vorschläge für's nächste Chapi?


You always meet twice - Ashton IrwinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt