Kapitel 13

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Tessa PoV:

Am nächsten Tag bestellte ich mir ein Taxi, dass mich zu Grandma ins Krankenhaus bringen sollte, um sie abzuholen, oder besser gesagt: Ich wollte eins bestellen, aber niemand ging ans Telefon. Wahrscheinlich hatte Grandma Recht und in Sydney muss man Stunden warten. Ich setzte mich also erstmal mit einem Apfel hintern Fernseher, mal sehen, was so lief. Natürlich wie immer nur Mist. Australier lagen doch eh den ganzen Tag nur am Strand, also brauchte man gute Fernsehprogramme hier wahrscheinlich nicht. Plötzlich klingelte es an der Tür. Bitte nicht Ashton! Jeder, nur bitte er nicht! Ich hoffte auf den Postboten.

„Hiiiii“, rief ein Junge mit grünen Haaren, als ich die Tür öffnete. OK, er war nicht besser als Ashton.

„Was willst du hier?“, fragte ich ihn und versperrte ihm den Weg.

„Dir auch einen schönen guten Morgen...Ash kann dich heute nicht ins Krankenhaus fahren, also mache ich das jetzt.“ Denken die ich komme nicht alleine zurecht?

„Musst du nicht“, sagte ich und hoffte, er würde nun verschwinden.

„Mach ich aber“, entgegnete er, „hol deine Sachen und komm.“

Irgendwie war ich ja auch froh, dass er da war. Ein Taxi hätte ich sowieso nicht erreicht. Wir setzten uns in sein Auto und fuhren los. In seinem Autoradio lag gerade eine CD, ich kannte keines der Lieder, aber ich musste zugeben, er hatte Geschmack. Und singen konnte er auch noch, bei jedem Song sang er mit.

„Von wem ist diese Musik?“, fragte ich ihn. Er sah mich kurz an, dann blickte er wieder auf die Straße und grinste.

„Von mir“, antwortete er dann und ich lachte. Ja, klar. „Nein, das ist mein Ernst, guck im Handschuhfach nach.“ Das tat ich dann auch. Ich fand dort drin ziemlich viele CD's, alle von der selben Band: 5 Seconds of Summer. Und tatsächlich war er auf dem Cover. Zusammen mit drei anderen Jungs.

„Ist das Ashton?“, fragte ich und er nickte, ohne nachzusehen. Woher hatten sie bitte Geld für einen Plattenvertrag? Oder waren sie wirklich berühmt hier in Australien und Ashton wollte nicht nur angeben? „deine, also eure Musik ist echt cool...wie viel zahlt ihr dem Typen, der freiwillig Lieder für solche Idioten wie euch schreibt?“

„Wir schreiben unsere Musik selber. Und hey, du kennst nur die Hälfte unserer Band, vielleicht sind die anderen zwei ja nicht solche Idioten.

„Sie sind mit euch in einer Band, das sagt doch schon alles! Aber nein, du hast Recht, euch kann man nicht übertreffen“, lachte ich und es wunderte mich, dass er nun auch lachte. Kaum ist Ashton nett zu mir, ist Michael es auch. Wir kamen am Krankenhaus an, meine Grandma saß bereits in der Eingangshalle und wartete auf uns. Als sie mich sah, lächelte sie und winkte mir zu. Ich umarmte sie und nahm ihre Tasche, dann meldeten wir uns an der Info ab und gingen. Endlich. Grandma trug noch einen dicken Verband um ihre Hand, der in zwei Tagen gewechselt werden müsse, so erzählte sie. Wir gingen zu Michaels Auto, er stand an der Fahrertür gelehnt und schaute auf das riesige Gebäude, völlig in Gedanken versunken.

„Hallo Mrs McLeod“, begrüßte Michael sie und hielt ihr die Hand hin.

„Tessa, woher kennt der meinen Namen?“, fragte sie nur. Michael war davon völlig irritiert, denn Grandma kannte ihn eigentlich genauso gut wie sie Ashton kannte.

„Ähm..ich bin Michael, Mam...“, antwortete er.

„Wir steigen nicht zu einem Fremden ins Auto“, meinte sie und bevor sie wieder gehen wollte, konnte ich sie gerade noch so am Arm packen.

„Grandma, das ist kein Fremder, du kennst ihn. Außerdem ist er ein Kumpel von Ashton.“

„Wer ist Ashton?“, fragte sie dann. Oh nein, wieder einer dieser Schübe. In einer Stunde war das wieder vorbei, aber es war trotzdem komisch.

„Tut mir Leid, Michael...morgen weiß sie wieder wer du bist und wird sich bei dir bedanken...“

„Kein Problem“, sagte er nur, nahm mir die Tasche ab und schmiss sie in den Kofferraum. Dann hielt er erst meiner Großmutter und dann mir die Tür auf. Stopp – Moment! Habe ich mich gerade bei Michael entschuldigt? Wie tief bin ich hier eigentlich gesunken? Aber irgendwie war er ja auch nett...oder vielleicht verstellt er sich auch nur. Im Auto war es die ganze Fahrt über still, nicht mal Michaels Musik lief. Er starrte auf die Straße, nur auf die Straße. Als wir Zuhause ankamen bedankte Grandma sich und sagte, dass Michael Ashton noch einen schönen Gruß ausrichten sollte, ihr Schub war also vorbei. Michael nahm Grandmas Tasche aus dem Auto und trug sie ihr ins Haus. Ich brachte ihn danach zu Tür. Langsam glaube ich, ich werde krank! Jetzt bringe ich ihn schon freiwillig zu Tür.

„Tja...dann...“, begann er und man sah ihm an, dass er nicht wusste, was er sagen sollte.

„Danke“, sagte ich einfach und er lächelte, „und ich weiß, das hört sich blöd an, aber wenn du irgendwann mal meine Hilfe brauchst, dann sag einfach Bescheid. So als Ausgleich eben...“

„Du könntest mir ja als Ausgleich ein bisschen Gesellschaft am Strand leisten“, schlug er vor. Ok, unter einer Bedingung: Sobald er wieder dieser Trottel wird, drehe ich mich um und ignoriere ihn für immer! Das heißt, ich werde es versuchen. Ich willigte schließlich ein. Er ließ sein Auto in unserer Einfahrt stehen und wir gingen runter zum Strand und redeten. Er erzählte viel von seiner Band, eigentlich redeten wir generell nur über Musik. Und er sprach von seiner Tour mit One Direction. Wenigstens eine Band, die mir bekannt vorkam, denn über die anderen, über die er sprach, hatte ich noch nie etwas gehört. Ich wusste nun recht viel über 5 Seconds of Summer: Also erstmal waren sie zu viert – nicht zu fünft, wie glaube ich jeder denkt, der sie nicht kennt. Ashton ist der Drummer der Band, Michael spielt Gitarre. Und dann gibt es da noch zwei andere Jungs, Luke und Calum. Sie spielen Gitarre und Bass. Michael hatte mir so viel erzählt, dass ich wahrscheinlich die Hälfte wieder vergessen hatte. Und irgendwie machte es Spaß, mich mit ihm zu unterhalten. Mittlerweile war ich fast sicher, dass er kein Arsch war, so wie Ashton, obwohl dieser auch freundlich sein kann. Und Michael konnte mich zum Lachen bringen. Ich weiß nicht genau, ob mir das Angst machen sollte, aber ich lachte tatsächlich über Sachen, die Michael sagte. Der Junge, den ich nie wieder sehen wollte. An diesem Nachmittag funktionierte mein Hirn bestimmt auch nicht richtig, denn bevor er wieder fuhr, tauschten wir noch Handynummern aus. Hatte er sich extra verstellt, um mir noch mehr auf die Nerven zu gehen? Ich denke nicht. Ich denke, das war der Beginn einer, wenn auch sehr komischen, Freundschaft.

Bitte hinterlasst mir wieder Rückmeldung, ich liebe es so sehr Kommentare zu lesen und zu wissen, wie ihr es findet :)) 

Und noch eine Frage: Im letzten Chapi haben zwei von euch irgendetwas von einem Cliffhanger oder Cliffhänger in den Kommis geschrieben und wäre nett, wenn ihr mir erklären könntet, was das ist :) 

You always meet twice - Ashton IrwinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt