Tessa PoV:
Die Ärzte fanden an diesem Tag nichts Neues mehr. Wir saßen einfach nur stundenlang auf dem Flur und warteten. Nichts passierte. Irgendwann, als es draußen bereits dunkel war, kam eine Schwester und rief uns, nach Hause zu fahren und morgen wieder vorbeizukommen. Grandma sollte uns heute nichtmehr sehen, sie brauchte Ruhe. Das verstanden wir natürlich, obwohl ich sie gerne nochmal in den Arm genommen hätte. Ich habe Angst um sie. Große Angst. Ich will gar nicht daran denken, was passiert, wenn sie mal nichtmehr da sein sollte. Wir ließen der Schwester unsere Nummern da, sie sollte jederzeit anrufen, wenn es eine Veränderung gäbe. Im Auto schwiegen wir. Ash wusste, dass es besser war, zu schweigen. Ich musste nachdenken. Allein. Als wir bei mir ankamen, küsste ich ihn zum Abschied und stieg aus dem Auto. Doch er parkte den Wagen und kam mir hinterher.
„Ich glaube, dass es besser ist, wenn du jetzt nicht so alleine bist", sagte er und nahm mich ein den Arm, „was meinst du?"
„Ich weiß nicht. Mach dir keine Sorgen, ich komme auch alleine zurecht. Du warst den ganzen Tag für mich da und ich weiß genau, wie sehr du diese trübe Laune hasst."
„Aber dich liebe ich. Also bestehe ich, zu bleiben. Und du musst dich entspannen und auf andere Gedanken kommen."
„Das kann ich nicht."
„Zuerst lasse ich dir ein Bad ein und in der Zeit, in der zu dich entspannst, koche ich uns etwas. Du hast heute noch fast gar nichts gegessen."
Er küsste mich auf die Wange und wir gingen ins Haus. Sofort rannte er hoch, wahrscheinlich suchte er jetzt das Bad. Ich kam mir schon ein bisschen blöd vor, ich wollte nicht, dass er mich bedient oder für mich arbeitet. Eigentlich wollte ich nur auf andere Gedanken kommen oder mich einfach ins Bett legen und heulen. Ich stand immer noch im Flur und starrte die Wand an, als Ashton mich wieder von hinten umarmte.
„Was möchtest du essen? Wünsch dir etwas."
„Ich will nicht, dass du für mich arbeitest."
„Ich will dir doch nur eine Freude machen. Also?"
„Ähm..."
„Ich denk mir was aus", sagte er, „geh schonmal ins Bad, ich bringe dir das Essen hoch."
Ich nickte nur und ging. Erst als ich im Bad stand, dachte ich nach. Sollte ich etwa im Bikini baden? Das war auch zu blöd. Und Schaum hält auch nicht ewig. Na toll, da hatte er mich ja super drangekriegt. Ob er überhaupt darüber nachgedacht hatte? Aber andererseits: Er ist mein Freund, nur halt noch nicht allzu lange. Ich stand lange einfach nur da und überlegte. Dann entschied ich mich doch für die Bikini-Variante. Es blieb mir auch nichts anderes übrig.
Ashton kam nach einer gefühlten Stunde ins Bad mit zwei Tellern und zwei Gläsern, die er auf einem Tablett transportierte.
„Ich habe mich für Pancakes entschieden. Ich hoffe, dir schmeckt es."
Ich lächelte ihn an. Er stellte meinen Teller auf die Ablage direkt an der Badewanne, sodass ich von dort aus gemütlich essen konnte, er setzte sich neben mich auf den Boden. Es wunderte mich, dass er nicht fragte, wieso ich im Bikini in der Badewanne lag, vermutlich dachte er sich seinen Teil dazu. War auch besser so. Die Pancakes schmeckten wahnsinnig gut. Ash erzählte, er hätte das Rezept für den Teig von seiner Großmutter. Der restliche Abend schlich an uns vorbei. Ash bestand noch darauf, den Abwasch zu machen und verbat mir, ihm zu helfen. Ich zog mich um und föhnte meine Haare, dann ging ich in mein Zimmer, legte mich auf's Bett und wartete auf Ashton. Ich wollte morgen früh direkt wieder ins Krankenhaus fahren, ich wollte bei Grandma sein. Man könnte sagen ich hätte schon ein schlechtes Gewissen, weil ich nach Hause gefahren war und nicht über Nacht blieb. Grandma hätte es mir sicher verziehen, aber wenn etwas passiert und ich nicht rechtzeitig komme, kann ich mir selbst das nicht verzeihen.
„Worüber denkst du nach, Babe?", fragte Ash, der gerade in mein Zimmer geschlurft kam.
„Grandma..."
„Sie wird wieder, versprochen!", versicherte er und begann, sich bis auf seine Boxershorts aufzuziehen, dann legte er sich zu mir.
Womit habe ich ihn verdient? Er tut alles dafür, dass es mir gut ging und er blieb immer bei mir, wenn es mir schlecht ging. Ich kann kaum glauben, dass ich ihn am Anfang gehasst habe. Wie auch? Ich halte es kaum einen Tag ohne ihn aus. Dieser Gedanke brachte mich zum Lächeln. Ich beugte mich über Ash und sah ihm in die Augen. Und wie immer verlor ich mich in ihnen. Schließlich drückte ich meine Lippen auf seine und kuschelte mich anschließend ganz nah an ihn. Ich merkte, wie er mit den Fingerspitzen mit dem Saum meines T-Shirts spielte, doch er zog es mir nicht aus. Ich überlegte kurz, ob ich es tun sollte, ich wäre ihm so noch näher. Doch schnell vergaß ich dies wieder. Er hatte mich ja schon in Bikini gesehen – aber trotzdem war Unterwäsche etwas anderes. Etwas privater. Irgendwann schlief ich in seinen Armen ein.
Calum PoV:
Michael, wo ist Ashton?", fragte ich, als wir uns wie abgemacht zur Bandprobe trafen.
„Bei Tessa. Ihrer Großmutter geht es sehr schlecht, sie liegt im Krankenhaus."
„Ich glaube, wir werden es nichtmehr hinbekommen, vollzählig zu sein. Wie soll das nur werden, wenn wir wieder auf Tour sind?", meinte Luke und stellte seine Gitarre weg.
„Das wird schon wieder", antwortete Michael, „ich übernehme Ashton's Part, wir spielen mit nur einer E-Gitarre."
„Du musst deinen Part doch auch üben", sagte Luke.
„Luke hat Recht, das hat zu dritt keinen Sinn." Ich verschränkte die Arme vor der Brust, Michael legte die Drumsticks bei Seite.
„Gut, wie ihr wollt", entgegnete Michael, „was jetzt?"
„Jetzt erzählst du uns erstmal ganz genau, was mit Tessa und ihrer Grandma ist", schlug ich vor. Wir nahmen uns kalte Getränke aus dem Kühlschrank und setzten uns auf's Sofa.
Schaffen wir 20 Kommis bis zum nächsten Chapter??
Geht jmd von euch in Oberhausen auf Konzert? Weiß jmd, welche Fanaktionen geplant sind?? Ich finde bei dieser Tour ist es einfach nur ein riesiges Durcheinander, jeder sagt etwas anderes :/
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You always meet twice - Ashton Irwin
FanfictionTessa verbringt ein Jahr bei ihrer Großmutter in Australien. Sie hatte sich auf einen erholsame Urlaub gefreut, aber dann lernt sie vier Jungs kennen, die sie überhaupt nicht leiden kann. Doch was ist, wenn aus Hass plötzlich Liebe wird?