Tessa's PoV:
Ständig schaute ich auf die Uhr. Dieser Spinner und sein Kumpel nervten mich schon seit zwei Stunden. Sie bewarfen sich mit Essen oder sangen lauthals irgendwelche dämlichen Lieder, von denen man leider ziemlich schnell einen Ohrwurm bekam.
„Jetzt mach doch mal mit“, lachte er, doch ich hatte gerade echt Wichtigeres zu tun. Ja, das geht auch im Flugzeug! Und zwar, wenn man sich die ganze Zeit darüber Gedanken macht, wie man später irgendjemanden erreichen will, ohne Handy. Und selbst wenn ich ein Neues habe, woher bekomme ich die Nummern meiner Freunde? In mir staute sich so viel Wut, wenn dieser Idiot mich noch einmal anspricht, dann raste ich komplett aus! Eigentlich war in dieser Situation laute Musik immer eine Lösung, aber NEIN, ohne Handy war man echt aufgeschmissen. Ich beschloss dann mein Buch weiterzulesen.
„Was ist jetzt mit deinem Handy?“, flüsterte mir eine Stimme ins Ohr.
„Was soll sein?“
„Es ist kaputt, oder?“
„Und wenn schon...“, ich zuckte mit den Schultern und versuchte mich weiter auf das Geschehen im Buch zu konzentrieren.
„Tut mir Leid.“
Ich ignorierte ihn einfach. Sein Freund war eingeschlafen, er suchte nur eine Beschäftigung...aber nicht mit mir!
„Ich bin Ashton. Und du?“
„Ich bin nicht interessiert.“
„Ok, nicht interessiert, hast du irgendeine Idee die Zeit totzuschlagen?“, ich bildete mir ein, dass er mich anlächelte, während er dies sagte.
„Sollte das jetzt witzig sein?“, fragte ich und sah ihn schief an, „das war es nicht.“
„Warum fliegst du nach Sydney? Wo kommst du her?“ Ok, zugegeben, er war echt gut im Ablenken. Und er ließ sich anscheinend nicht unterkriegen.
Ich stöhnte nur laut und blickte wieder auf mein Buch. Ich dachte schon, er hätte es aufgegeben, mich auszufragen, denn für ein paar Minuten war es still.
„Geht's dir nicht gut?“, fragte er dann.
„Mir geht’s bestens, wieso?“
„Du starrst seit 10 Minuten auf eine Seite. Kannst du nicht lesen oder...?“
„Ich kann sehr wohl lesen, nur du störst mich permanent dabei.“
„Also?“
„Also was?“, fragte ich genervt. Er ließ wirklich nicht locker. Aber auf seine Schleimerei hatte ich echt keinen Bock.
„Du hast meine Frage nicht beantwortet.“
„Derry. Ich komme aus Derry, das liegt in Nordirland. Und ich finde Sydney ist einfach eine der schönsten Städte der Welt, deshalb bin ich hier. Und du? Aus welchem asozialen Kaff kommst du?“
„Sydney“, grinste er siegessicher.
„Uh, Fettnäpfchen...“, lachte sein Freund, der mittlerweile wieder wach war.
Konnten die Beiden nicht einfach mal die Klappe halten? Wieder suchte ich Schutz in meinem Buch, dabei hasste ich es eigentlich zu lesen. Meistens wartete ich, bis ein Buch verfilmt wird und sah mir dann höchstens den Film an. Aber wenn man reist ist es Ehrensache, dass man ein Buch dabei hat – sagen meine Eltern. Im Moment war ich mir jedenfalls sicher, dass ich nie wieder ohne Buch reisen werde, denn wenn ich das nächste Mal auf jemanden treffe, der mein Handy zerstört habe ich wenigstens eine Ablenkung. Und eigentlich eignet es sich auch super um Leute zu schlagen...und dieser Ashton wäre mein erstes Opfer...
„Babe, ich weiß, dass du nicht wirklich liest“, sagte er voller Überzeugung, „denkst du gerade darüber nach, wie unglaublich heiß ich bin oder bringe ich dich einfach so durcheinander?“
„Weder noch. Ich will nichts mit dir zu tun haben und einfach nur aus diesem Flugzeug raus, damit ich dich nie wieder sehen muss.“
„Aw, so schlimm? Ernsthaft?“
„Nicht nur das, Bandanas stehen dir einfach nicht und schneid dir doch mal die Haare, du siehst aus wie ein Mädchen!“
„Also das war hart“, meldete sich Ashtons Freund zu Wort.
„Das war nur die Wahrheit.“
Ashton sah mich an wie eingefroren. Das hatte wohl gesessen, er war wirklich still. Wow, das hätte ich nicht erwartet. Irgendwie brachte es mich zum Grinsen. Dieses Gesicht werde ich wohl nie im Leben vergessen, das bedeutet aber leider auch dass ich ihn nie vergessen werde.
Mittlerweile zweifelte ich daran, dass es wirklich eine gute Idee war nach Australien zu fliegen und dann auch noch alleine, heißt, ohne Hannah, dafür mit diesen Bekloppten.
„Andersrum. Mein Gott, du musst mich aber anhimmeln“, lachte er dann doch wieder.
„Was ist jetzt schon wieder dein Problem?“
„Ein Buch liest man anders herum...du hältst es die ganze Zeit schon falsch herum...“
Wieso musste ich auch immer etwas falsch machen? Nein, natürlich konnte ich nicht einmal Glück haben und damit auch Ruhe, er quatschte einfach ununterbrochen.
„Weißt du, was total cool ist? Wenn du die Nase voll von uns hast, kannst du nichtmal aussteigen...“, lachte Ashtons Freund.
„Ah, ja...total cool...“, meinte ich sarkastisch.
„Erfahren wir mal deinen Namen?“, fragte Ashton. Ehm...nein?!
„Lass mal.“
„Wieso? Also ich bin Michael.“
„Schön für dich.“
Sie löcherten mich noch gefühlte zehn Stunden mit Fragen. „Wie alt bist du?“, „Was sind deine Hobbys?“, „Machst du Musik?“, „Gehst du noch zur Schule?“ und all dieses Zeugs. Dann erzählten sie von irgendeiner bescheuerten Band, die sie wohl vor drei Jahren, also 2011, gegründet haben. Warum ich mir das gemerkt habe, aber nicht den Namen dieser 'tollen Rockband' weiß ich nicht. Ich versuchte einfach so wenig Interesse wie möglich zu zeigen. Und genau dieses Interesse, was mir an ihnen fehlte, bekamen sie nun von allen anderen Passagieren. Denn sie begannen erneut zu singen. Richtig laut. Diesmal nicht irgendeinen Mist, sondern wirklich schöne Songs. Ich hielt mir einfach die Ohren zu. Obwohl...so schlecht sangen sie gar nicht...leider...
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Wie findet ihr das Kapitel? Gebt mir bitte Rückmeldung!
Ich werde ab jetzt jeden Samstag updaten. Später werde ich öfter updaten, aber im Moment schreibe ich noch an vier weiteren 'Werken' und habe ziemlich viel Stress trotz Ferien :) Ich hoffe, ihr versteht das.
Jeder, der kommentiert bekommt ein Chapi gewidmet. Wenn ihr nicht kommentiert, weiß ich leider nicht wer die FF liest und kann euch leider auch nichts widmen :(
Danke für's Lesen xx
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You always meet twice - Ashton Irwin
FanfictionTessa verbringt ein Jahr bei ihrer Großmutter in Australien. Sie hatte sich auf einen erholsame Urlaub gefreut, aber dann lernt sie vier Jungs kennen, die sie überhaupt nicht leiden kann. Doch was ist, wenn aus Hass plötzlich Liebe wird?