Kapitel 6

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Tessa PoV:

Nein, nein, das darf doch nicht wahr sein! Nicht der auch noch! Wieso können sie nicht einfach verstehen, dass ich nichts mit ihnen zu tun haben will? Vielleicht gefällt es ihnen, mich zu nerven.

„Hey Babe, schön dich wiederzusehen“, lächelte dieser Vollidiot und er und Michael stellten sich vor mich.

„Ihr habt echt nichts besseres zu tun, als mich zu nerven...“

„Ich hab doch gesagt, ich bin nicht gerne alleine...und dann habe ich Ashton angerufen und ihm erzählt, dass du auch hier warst“, erklärte Michael.

„Ich kam nur so schnell, weil ich Sehnsucht nach dir hatte, Baby.“

Meine Sehnsucht hielt sich extrem in Grenzen. Das Einzige, was ich wollte, war eine schöne Zeit mit Hannah in Australien. Und was habe ich bekommen? Eine extrem anstrengende Zeit ohne Hannah. Nur Australien ist geblieben. Mein Grandma wurde auch ziemlich anstrengend, seit wir sie das letzte Mal besucht haben, oder eher gesagt als meine Eltern sie besucht haben. Mich nahmen sie ja nie mit.

„Sagt mal, könnt ihr nicht mit eurer angeblich erfolgreichen Band abhängen und üben oder so?“ Ich verdrehte die Augen und sie grinsten.

„Morgen proben wir, komm doch einfach mit“, schlug Michael vor und bekam von mir einen vielsagenden Blick zurück. Wieso sollte ich? Ich brauchte meine Ohren noch! Ihre Krächzmusik musste ich mir doch nicht anhören! Warum waren sie überhaupt so nett zu mir? Also klar sie nervten, aber trotzdem blieben sie freundlich. Keine Ahnung, was das sollte. Australier eben. Aber warum fanden sie Gefallen daran, mir dauernd in die Quere zu kommen?

„Ach jetzt komm schon! Ich verspreche dir, ich bring dir das Schlagzeugspielen bei, wenn du mitkommst“, drängelte Ashton weiter.

„Du spielst also Schlagzeug“, stellte ich fest. Ich versuchte so gelangweilt wie möglich zu klingen, doch er lachte nur.

„Ja, aber da gibt’s noch etwas, das ich härter knallen kann, als meine Drums“, grinste er dreckig und musterte mich einmal von oben bis unten. Erneut verdrehte ich die Augen, denn da war sie wieder, diese Arroganz mit der ich nichts anzufangen wusste. Ich kannte ihn nur von einem Flug und er agierte schon mit zweideutigen Sätzen und Blicken. Ekelhaft! Doch Michael schien sein Satzbau zu gefallen, er lachte und klatschte Ashton dann ab. Nun stand ich wieder als 'die Doofe' da.

„Also?“, begann Michael.

„Nein, niemals! Ich brauche weder Ohrenschmerzen, noch eure Anwesenheit während meines Urlaubs hier! Hier sind so viele Mädchen, wieso gerade ich?“, antwortete ich.

„Du bist einfach heiß und wir sind doch nur Freunde, also hab dich nicht so!“, lachte Michael.

„Ein letztes Mal: Wir. Sind. Keine. Freunde. Punkt!“

Mir war es nun egal, ob sie wussten, wo ich wohnte. Ich ging einfach und beschloss mich, sobald ich daheim war, ins Bett zu legen. Ich schloss die Tür auf und sah, dass Mrs Irwin meine Grandma mal wieder besuchte. Meine Augen fielen fast zu, also sagte ich nur kurz 'Guten Tag' und legte mich sofort hin. Nur wenn ich träumte, dachte ich eine Minute mal nicht an Ashton. Und wenn ich von ihm träumte, waren es positive Sachen, keine negativen. Wieso? Ich empfand auf keinen Fall etwas für ihn, ich hasste ihn. Das redete ich mir nicht nur ein, es war so! Er war arrogant, selbstverliebt und hielt sich wie es scheint für den größten Mädchenaufreißer aller Zeiten! Gar nicht mein Typ, also warum vergaß ich ihn nicht einfach? Vielleicht wünschte ich ihn mir mit einem anderen Charakter, deshalb diese Träume...aber Menschen kann und sollte man einfach nicht ändern, es sei denn, sie wollen es selbst. Lange schlief ich nicht, höchstens drei Stunden. Dieser Junge machte mich verrückt. Einfach seine Anwesenheit immer und überall, so viel Pech konnte man doch gar nicht haben! Er treibt mich in die Verzweiflung. Ich ging wieder runter zu Grandma ins Wohnzimmer und sah, dass Mrs Irwin noch da war, also setzte ich mich dazu.

„Ausgeschlafen?“, fragte sie und lächelte mich an.

„Geht so...“, antwortete ich und gähnte.

„Mein Enkel und seine Freunde sind Jetlag mittlerweile gewöhnt, sie haben kaum noch Probleme damit. Aber dafür sieht man sie ausschließlich im Fernseher.“

„Das tut mir Leid für sie...Wo ist er denn gerade?“

„Er ist hier in Sydney, er hat seine Tour beendet und verbringt sehr viel Zeit mit uns. Er war schon immer für seine Familie da, sooft er konnte“, erzählte sie mit einem Lächeln auf den Lippen. Plötzlich klingelte es an der Tür und meine Grandma stand auf, um nachzusehen. War es wieder irgendeine Freundin von ihr, von der ich nichts wusste und die dann reinkommen wird und sagt: 'Sie ist wirklich so hübsch, wie du immer erzählt hast'. Ich hasste diesen Satz! Ich war nicht hübsch, zumindest in meinen Augen nicht. Ich war übergewichtig und nun versuchte ich abzunehmen. In Australien muss man einfach dünn sein.

„Ashton! Das ist ja eine Überraschung, dass du uns mal besuchen kommst“, hörte ich Grandma sagen und stand auf. Nein, bitte bitte nicht! Lass sie sich nicht kennen, lass sie sich hassen!

„Mein Enkelsohn“, lächelte Mrs Irwin und ging mit mir Richtung Tür, wo Grandma diesen Jungen gerade umarmte. Und er war es wirklich.

„So viel Pech kann man doch nicht haben!“, stöhnte ich und sah ihn an.

„Du bist Mrs McLeod's Enkeltochter?“, fragte er geschockt.

„Ja, und du Mrs Irwin's Enkelsohn...“, stellte ich fest. Sie hatte ihn immer als besonders nett und höflich beschrieben. Und jetzt das. Wieso? Das Schicksal meinte es dieses Jahr wohl besonders schlecht mit mir.

 „Ach, er ist dieser Ashton, von dem du immer sprichst, Tessa?“, meinte Grandma und ich wurde rot. Ashton grinste frech und begann dann zu lachen. Er bekam ein 'Halt einfach die Klappe' zurück, dann verschwand ich in meinem Zimmer. Von dort aus konnte man noch alles hören, was an der Tür geschah. Grandma bat ihn, noch etwas zu bleiben und entschuldigte sich für mein angeblich 'freches Verhalten'. Dabei hatte ich ihr doch genau erzählt, wie er war. Nun hatte ich mich vor ihm völlig lächerlich gemacht und ich wusste, er würde das bei der nächst passenden Situation ausnutzen.

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Bitte kommentiert wieder so fleißig, dann weiß ich, wem ich ein Chapi widmen kann :)

Ich habe jetzt eine meiner drei FF's beendet und kann jetzt schneller updaten :D

Danke fürs Lesen xx

You always meet twice - Ashton IrwinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt