Kapitel 5

2.8K 166 17
                                    

 „Ja, Mum. Es tut mir Leid. Aber wenn dieser Vollidiot...ja, es ist meine Schuld, wie immer. Jaja, ich suche immer die Schuld bei anderen...Ich muss jetzt auflegen.“

Natürlich war ich nun wieder an allem schuld, das sagte sie immer, wenn etwas schiefgelaufen war. Sie hielt mir bis heute noch vor, dass ich damals einen Monat zu früh auf die Welt gekommen war und ihnen ein Geschäft versaut hatte, weil sie so schnell wie möglich ins Krankenhaus mussten. Manchmal fragte ich mich, ob ich nur ein Unfall war oder ob sie mich bekommen haben, damit ihre Firma in der Familie weitergeführt wird.

Ich beschloss meine Grandma und Mrs Irwin etwas Gesellschaft zu leisten und setzte mich zu ihnen.

„Sie ist wirklich sehr hübsch, wie du immer erzählt hast.“

„Und schlau ist sie auch. Sie wird bald studieren“, ergänzte Grandma.

„Das Glück hatte ich mit meinem ältesten Enkelsohn nicht. Er hat die Schule geschmissen für seine Band. Ich hoffe nur, dass meine beiden anderen Enkel es anders machen...“

Wie doof musste man sein. Aus solchen Bands wird doch nie etwas! Und irgendwann sitzt man in der Gosse...so endet das! Das ist doch kein Leben!

Doch Mrs Irwin sah das etwas anders. Sie erzählte, dass sie stolz auf ihn sei, dass seine Band viele Fans hätte und dass er noch dazu seine besten Freunde fand. Aber sie sah ihn kaum und als sie diese Worte aussprach, änderte sich ihr Gesichtsausdruck von freundlich in traurig. Sie schien viel Zeit mit ihm verbracht zu haben, als er noch nicht 'berühmt' war. So etwas hatte ich mir auch immer gewünscht, aber nein, in unserer Familie gingen Geschäfte vor. Ich kann mich nichtmal mehr an einen Familienurlaub erinnern.

Ich musste mich leider ein paar Minuten später wieder verabschieden, um meinen Jetlag auszuschlafen. Es war echt anstrengend, nach irischer Zeit um 17 Uhr auszustehen und abends um 8 Uhr 'morgens' ins Bett zu gehen. Ich hatte gedacht, ich würde es schaffen, aber langsam wurde ich sehr hungrig und müde. Ich aß eine Kleinigkeit und legte mich danach ins Bett.

Erst am nächsten Mittag wurde ich wach. Hunger hatte ich kaum, also beschloss ich zum Strand zu gehen und Hannah ein paar Bilder zu schicken. Ich packte meine Sachen in eine Handtasche und hinterließ Grandma wieder einen Zettel am Kühlschrank.

Am Strand war es nicht besonders voll. Man sah ein paar Leute Volleyball spielen, andere schwammen. Ich legte mein Handtuch in den Sand und setzte mich darauf. Die Mittagssonne war ziemlich heiß und brannte auf meiner Haut, das war wahrscheinlich auch der Grund, wieso wenige Leute dort waren. Ich beobachtete die Wolken an Himmel und wurde leicht von der Sonne geblendet. Doch plötzlich verdeckte etwas die warme Strahlung und ich sah auf. Vor mir stand ein Junge. Ich konnte nicht sagen, wer es war, weil ich direkt in die Sonne guckte. Er setzte sich neben mich und ich sah in geschockt an.

„Michael?!“

„Schön dich wiederzusehen“, lächelte er.

„Wo-was-wie...was machst du hier?“

„Wohl das Selbe wie du...die Sonne genießen.“

Oder wohl eher mir den Tag vermiesen. Warum musste ich auch nur immer so Pech haben? Allein seine Anwesenheit nervte mich total! Er legte sich neben mich und starrte in den Himmel. Ok, was sollte das jetzt? Der ganze Strand war leer, er konnte sich hinlegen, wohin er wollte und er legte sich ausgerechnet direkt neben mich.

„Was wird das jetzt?“, fragte ich ihn und stand auf.

„Ich lasse den Tour-Stress hinter mir. Obwohl eigentlich macht es Spaß, jeden Tag auf der Bühne zu stehen mit Luke, Calum und Ashton. Aber manchmal möchte man einfach nur Nichts tun. So wie jetzt gerade. Und wenn man dann noch 'ne gute Freundin neben sich hat, umso besser.“

„Wir sind keine Freunde.“ Ich packte meine Sachen und legte mich ein Stück weg von ihm. Er schaute mir nach und lachte. Wo blieb der dämliche Kommentar von ihm? Ich hatte eigentlich mit etwas gerechnet wie 'Mache ich dich so rasend?' oder so. Doch er blieb still und schaute wieder in die Wolken. Er war wohl ziemlich arrogant! Welchen 'Tour-Stress' wollte er bitte abbauen? Wenn der und Ashton wirklich Fans haben, wie viel zahlen sie ihnen dafür? Freiwillig mag man die doch nicht (A/N doch das tut man <3). Oder vielleicht haben sie eine Tour mit dem Auto gemacht, oder eine Tour um die Welt und hatten ein paar kleine Giggs in irgendwelchen unbekannten Bars oder auf Hochzeiten. Warum interessiert es mich überhaupt, was er treibt? Es kann mir total egal sein, ich werde ihm aus dem Weg gehen und in einem Jahr werde ich zurück in Irland sein und ihn nie wieder sehen. Ganz einfach. Und eine Freundschaft mit ihm? Niemals!

„Ich mag es nicht, alleine zu sein“, murmelte jemand neben mir und ich erschrak. Michael. Schon wieder. Seit wann saß er schon neben mir?

„Kannst du mich nicht in Ruhe lassen?“

„Nein.“

Na toll! Jetzt hatte er mir sogar meinen Entspannungstag zerstört. Das Einzige, was ich jetzt noch tun konnte, war nach Hause zu gehen. Ignorieren, hatte man ja gesehen, konnte ich nicht und ich glaube, es wäre ihm auch egal gewesen, Hauptsache er ist bei mir und weiß, dass ich mich, wenn auch nur innerlich, über ihn aufrege. Ich stand auf und packte mein Handtuch zurück in meine Tasche. Ich spürte seinen Blick auf mir, als ich Richtung Haus ging. Moment. Stehen bleiben! Dann wüsste er, wo ich wohne und das wäre wiederum kontraproduktiv. Vielleicht würde er dann bei mir klingeln oder meine Grandma würde ihn reinlassen. Dann hätte ich keinen Ort mehr, an dem ich sicher vor ihm wäre. Er sah mir immer noch nach, ich konnte mir denken, dass er wusste, wohin ich wollte, also drehte ich um und ging einfach in eine andere Richtung. Immer wieder sah ich zurück. Ja, er starrte mich immer noch an.

„Hast du nicht Lust, jemand anderen anzustarren?!“, rief ich ihn zu.

„Nö, dein Hintern gefällt mir in diesem Blickwinkel sehr gut!“

Was für ein Arschloch. Ich verdrehte die Augen und ging weiter, wohin wusste ich nicht, aber wenigstens sah er mich nichtmehr. Mein Weg führte quer durch Sydney. Hier lebten teilweise wirklich seltsame Leute und damit meinte ich nicht nur Ashton und Michael. Viele junge Männer sahen mir hinterher und manche pfiffen sogar, worauf sie einen bösen Blick ernteten. So gut sah ich nun auch nicht aus, dass sie mir hinterherschauen müssten. Ganz im Gegenteil, so richtig zufrieden war ich mit meiner Figur nicht, das war auch der Grund, warum ich mich in Top und kurzer Hose an den Strand legte und nicht in Bikini. Ich schämte mich zwar nicht, aber ein paar Kilos mussten schon runter und das schon bald! Schließlich ist es in Australien richtig warm und ganz anders als bei mir Zuhause. Dort regnete es immer und im Sommer hatten wir nur ganz wenige Tage, an denen wir ohne Jacke rauskonnten. In Gedanken schlenderte ich wieder zurück zum Strand oder versuchte es zumindest. Manchmal blieb ich stehen, schaute mich um, ob ich noch richtig war, dann ging ich weiter. In der Hoffnung Michael nichtmehr zu begegnen kam ich nun am Strand an. Und da stand er und winkte mich zu ihm rüber. Das konnte er vergessen. Ich wollte nach Hause, langsam bekam ich richtig Hunger, doch das konnte ich nicht, solange er mich beobachtete. Ich blieb einfach stehen und versuchte ihm mit Handzeichen klarzumachen, dass ich definitiv keine Lust darauf hatte, mit ihm abzuhängen. Er kam zu mir rüber, wollte mir ein bisschen Ruhe einfach nicht gönnen. Schlimmer konnte es echt nichtmehr kommen. Zumindest dachte ich das, doch dann sah ich, dass er nicht alleine war.

______________________________________________

Ich würde mich sehr über viele Votes und Kommis freuen :)

Ihr könnt mir ja mal in die Kommis schreiben, wie ihr denk, es würde weitergehen und wer euer Fave von 5SOS ist :) 

An der Seite seht ihr ein Bild, wie ich mir Tessa's Strandhaus vorstelle :)

Danke für's Lesen xx

PS Ich würde gerne jedem Leser ein Kapitel widmen, aber das geht leider nicht, wenn ihr nicht kommentiert, weil ich dann nicht weiß, wer es liest :(

You always meet twice - Ashton IrwinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt