Tessa PoV:
„Wann geht's los?", fragte ich ihn und setzte mich auf die Couch. Er blieb im Türrahmen stehen.
„Bald."
„Ashton, wann geht's los?"
„In drei Wochen", antwortete er und sah mich entschuldigend an. Mein Freund auf Welttournee. Eigentlich musste ich stolz auf ihn sein. Eigentlich bin ich auch stolz auf ihn. Aber wie sollte ich mich verhalten? Ich möchte mich nicht von ihm verabschieden, ich brauchte ihn. Mehr als jeden anderen. Doch ihm ein schlechtes Gewissen machen, das konnte ich nicht. Er muss sich mega auf die Tour freuen. Ich stand auf und ging auf ihn zu. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und seinen Kopf gesenkt. Ich nahm seine Arme und legte sie um meine Hüfte, dann hob ich sein Kinn und küsste ihn. Er sah mich verwirrt an, ich schlang meine Arme um seinen Nacken und küsste ihn nochmal.
„Ich bin stolz auf dich."
„Ist das dein Ernst?"
„Ich will, dass du glücklich bist. Und ich weiß, diese Band ist das, was du wirklich willst."
„Ich liebe dich."
„Ich weiß. Du liebst mich und du liebst diese Band. Und ich werde dich nicht darum bitten, dich zu entscheiden. Du brauchst deine Band, und deine Band braucht dich. Aber erinnere dich immer daran, dass ich dich auch brauche."
Er lächelte und küsste mich.
„Ich werde dich sooft es geht anrufen, mit dir schreiben oder skypen. Oder ich lasse dich einfliegen. Dann zeige ich dir, was hinter der Bühne passiert und wie viel Spaß das Tourleben macht.", meinte er.
„Ash, jetzt mal langsam. Wir haben noch drei Wochen."
„Und in den drei Wochen haben wir beide noch ziemlich viel vor", lachte er und nahm mich in den Arm.
Calum PoV:
Am nächsten Morgen trafen Ash, Luke Mikey und ich uns zur nächsten Bandprobe und das vor allem, weil wir neugierig waren, was Ash und Luke gestern zustande bekommen haben. Die Songs klingen schon richtig gut, jetzt muss nur noch der Text her. Das war der Plan für diesen Vormittag. Ashton hatte Tessa bereits zu ihrer Grandma ins Krankenhaus gefahren, er sagte sie kann an nichts anderes mehr denken, als immer bei ihr zu sein. Es ist schön, wenn die Familie so zusammenhält, aber Tessa tut das nicht gut. Als Mikey und Luke gegen Mittag kurz verschwanden, um Pizza zu holen, sprach ich Ash darauf an.
„Meinst du nicht, Tessa übertreibt es ein wenig? Sie sitzt von morgens bis abends am Bett ihrer Grandma ohne sich zu rühren. Sehr süß, wie sie sich um sie kümmert, aber als wir sie gestern abgeholt haben, hatte sie noch gar nichts gegessen. Und du weißt, dass Tessa sowieso nichts von essen hält...du weißt, wie sie ist..."
„Mir hat sie erzählt, dass sie gestern gar nicht so lange im Krankenhaus war und deshalb heute länger bleiben möchte...Sie hat echt gar nichts gegessen?", fragte er besorgt.
„Nicht mal etwas getrunken."
Ich wusste, dass Ash ihr Verhalten nicht ändern konnte. Und wenn sie schon auf Mikey und mich nicht hört, dann auch nicht auf Ash.
„Ich glaube, im Moment wird ihr einfach alles zuviel. Ihre Grandma, die Tour...sie hat Angst alles zu verlieren", meinte Ash. Ich nickte. Soweit ich wusste, hatte sie zu niemand anderem hier in Australien Kontakt, und jetzt sagen ihre einzigen Freunde auch noch, dass sie erst in einem halben Jahr wiederkommen.
„PIZZA!!", rief Luke und stürmte herein, „Alles ok? Ihr guckt, als wäre jemand gestorben..."
Natürlich stritten wir es ab. Ash nahm sich ein Stück Pizza auf die Hand und verabschiedete sich. Er sagte, er müsste kurz nach Hause, doch mir war klar, was das hieß. Er fuhr zu Tessa, um nach ihr zu sehen. Vielleicht kann er ja wirklich mit ihr reden und sie auf andere Gedanken bringen. Vor allem, weil er jetzt weiß, dass sie sich selber quält. Wieso überspielt sie das bei ihm?
Tessa PoV:
Ich saß auf einem Hocker neben dem Bett meiner Grandma, mein Kopf lag auf der Matratze. Wie würde es sein, wenn sie nichtmehr aufwacht? Ich wusste, dass die Ärzte mir nicht alles erzählten, was sie feststellten. Zumindest hatte ich das im Gefühl. Tränen liefen meine Wangen hinunter, als sie plötzlich jemand neben mich hockt und seine starken Arme um mich legte.
„Alles wird gut", flüsterte er. Seine Nähe tat mir gut. Es war ein Geschenk, dass Ash jetzt da war. Ich ließ ihn auf meinen Stuhl und setzte mich auf seinen Schoß, meinen Kopf legte ich auf seine Schulter.
„Lass uns morgen wieder vorbeikommen, ja?", flüsterte er in mein Ohr und küsste mich danach auf die Wange. Wieso will mich jeder hier weglocken? Wieso kann niemand verstehen, dass ich bei Grandma sein will. Und wenn es möglich wäre, wäre ich das sogar 24 Stunden am Tag ununterbrochen.
„Komm."
„Und wenn sie aufwacht?"
„Dann wird ein Arzt sich bei uns melden und wir fahren sofort wieder zurück."
„Und wenn sie nichtmehr aufwacht?"
„Das wird sie ganz sicher."
„Und wenn nicht? Was ist, wenn sie..."
Ich konnte dieses Wort nicht aussprechen, stattdessen kamen mir wieder Tränen. Ashton legte seine Arme um mich und zog mich sanft mit ihm mit. Ich wehrte mich kurz, aber je mehr ich mich wehrte, desto stärker wurde sein Griff. Erst im Aufzug ließ er mich los.
„Ich kann sie nicht alleine lassen. Ich muss zu ihr. Ich brauche sie."
„Du brauchst vor allem mal eine Pause. Wir fahren jetzt zu den Jungs und wenn du willst, können wir heute Abend wieder vorbeischauen."
Ich schüttelte den Kopf, er zog mich an sich heran und drückte meinen Kopf gegen seine Brust. Irgendwie schaffte er es doch, mich mitzunehmen. Weg von Grandma. Es fühlte sich falsch an.
Ich hoffe, euch hat das Chapi gefallen :) ich freue mich wie immer wahnsinnig dolle über votes und Kommis :)
Bei 20 Votes & 10 Kommis schreibe ich weiter :)
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You always meet twice - Ashton Irwin
FanfictionTessa verbringt ein Jahr bei ihrer Großmutter in Australien. Sie hatte sich auf einen erholsame Urlaub gefreut, aber dann lernt sie vier Jungs kennen, die sie überhaupt nicht leiden kann. Doch was ist, wenn aus Hass plötzlich Liebe wird?