Kapitel 3

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Tessa's PoV:

Ok, alles wird gut, wir landen in drei Stunden...Nur noch drei Stunden mit diesen Idioten.

„Es ist mitten in der Nacht, willst du nicht langsam mal schlafen?“, lächelte Ashton, als würde er mich wirklich mögen. Es sah leicht gruselig aus.

„Was interessiert dich, wann ich schlafe und wann nicht?“

„Der Flug ist ziemlich lang, du musst erschöpft sein...“

„Bin ich nicht.“

„Falls doch kannst du dich ruhig an meine Schulter kuscheln, Baby...“, jetzt grinste er noch breiter, fast so, als wären wir verliebt.

„Erstens: Ich demolier dein Gesicht, wenn du mich nochmal Baby nennst und zweitens werde ich mich definitiv nicht an deine Schulter kuscheln...Wer denkst du eigentlich, wer du bist?!“

„Jemand, dem es sehr gefällt, dass du nicht weißt, wer er ist“, mischte sich Michael ein.

Wieso schaffte ich das mit dem ignorieren einfach nicht?

„Hey, ist euch auch so schrecklich langweilig?“, kam auf einmal noch so ein komischer Typ über den engen Gang geschlichen.

„Luke ist eingeschlafen und jetzt sitz ich ganz alleine da“, erklärte er, „oh Ashton, du wärst froh, wenn Mikey einschlafen würde, oder?...“

Was bitte waren das eigentlich alles für Idioten? Unhöflich ohne Ende und von sich eingenommen schon zweimal. Naja wenigstens waren sie durch ihn abgelenkt und redeten nichtmehr mit mir. Ich könnte echt heulen, so sehr nerven sie mich. Ich hoffe, meine Großmutter muss mich nicht in der Psychiatrie einweisen lassen...wahrscheinlich würde ich die Jungs da wiedersehen...

Während Michael weiter mit diesem Typ redete, wendete sich Ashton wieder zu mir.

„Hör denen nicht zu, ist total uninteressant“, meinte er. Er nahm eine meiner Haarsträhnen und strich sie hinter mein Ohr.

„Ok, was soll das jetzt?“

„Mir war danach...“

„Aha, dir war danach. Weißt du wonach mir ist? Am liebsten würde ich dir eine klatschen, mach ich das? Nein.“

„Entspann dich. Du musst noch drei Stunden mit mir auskommen.“

„Ashton, bitte. Bitte, bitte, bitte hör auf mich zu nerven.“

„Wir könnten ja auch was spielen...“

„Dreh dich doch einfach wieder zu deinen Freunden um. Ich will einfach nichts mit dir zu tun haben. Ich steige gleich einfach aus dem Flugzeug aus und sehe dich nie wieder. Und da bin ich froh drum.“

„Man sieht sich immer zweimal im Leben.“

Ich drehte mich, soweit es möglich war, weg von ihm und starrte aus dem Fenster. Ich hoffte, dass jetzt nicht wieder ein blödes Kommentar von ihm kam, weil man nichts erkennen konnte. Es war wie ein schwarzes Bild, das auf die Fensterscheibe geklebt war, schließlich war es ja Nacht. Tatsächlich blieb es ruhig für ca. zwei Stunden. Langsam fragte ich mich schon, was mit ihm los war. Ist er eingeschlafen, sollte ich nachsehen? Obwohl, was brachte das? Es war gerade gut, so wie es war. Nur ich konnte nicht noch eine ganze Stunde ins Leere starren, ich musste irgendetwas tun. Es war so langweilig und während ich überlegte, was ich machen könnte, schlief ich ein.

„Sagen Sie ihr bitte, dass sie sich anschnallen soll, wir landen bald“, hörte ich eine Frau sagen.

Ich drehte langsam den Kopf und sah direkt in Ashtons Augen. Hatte er mich etwa die ganze Zeit lang angestarrt?

„Du musst dich anschnallen. Wir landen.“

Es war das erste Mal, dass mir keine freche Antwort oder eine Widerrede einfallen wollte, ich nickte einfach verschlafen.

„Wow...du hast mal keinen dummen Kommentar abgegeben...“, murmelte er.

„Was heißt hier dumm?“

„Mir gefällt deine Art nicht, weil sie so verstellt ist...das bist nicht du...“

„Du kennst mich ja auch so gut, um das beurteilen zu können.“

„Nein, aber das könnte sich ja bald ändern, wenn wir uns nochmal wiedersehen. In Sydney.“

Ich schüttelte nur den Kopf und lachte. Irgendwie hatte er schon recht. So richtig ich war ich wirklich nicht, aber man konnte mir nichts vorwerfen: Ich war total müde, mein Handy war schrott und er redete ununterbrochen.

„Schon besser. Und schon mehr 'du'. Gefällt mir.“

„Eigentlich würde ich dich nach deiner Nummer fragen, aber Ash hat ja dein Handy kaputt gemacht, also...“, begann Michael.

„Erstens würde ich dir bestimmt nicht meine Nummer geben und zweitens will ich wissen woher du weißt, dass es kaputt ist.“

„Ash und ich haben eben ein bisschen in deiner Tasche herumgewühlt, als du geschlafen hast. Uns war so stinklangweilig.“

„UND DANN WÜHLT MAN EINFACH IN FREMDEN SACHEN?!“, schrie ich durch das komplette Flugzeug. Wie kamen sie dazu? Gerade, als ich sie etwas weniger hasste, kommt sowas. Einfach unglaublich! Die Leute guckten schon...

„Ich hoffe, du hast nicht gerade deine Tage...“, meinte Ashton dann.

„Wie-wieso?“, stotterte ich, Was kam wohl jetzt? Hab ich etwa im Schlaf geredet oder...

„Ähm...schon möglich, dass wir...Luke und Calum mit deinen Tampons abgeworfen haben...Oder es zumindest versucht, denn getroffen haben wir eigentlich eher andere Passagiere...“, riss Michael mich aus meinen Gedanken.

Am liebsten hätte ich sie angeschrieen, so, dass es jeder hörte. Doch vorerst war ich unfähig, irgendetwas zu sagen. Ich wusste auch gar nicht was. Aber dann platzte mir doch der Kragen.

„WOLLT IHR MICH EIGENTLICH VERARSCHEN?!“

„Oh ja, sie hat ihre Tage“, murmelte Ashton.

„NEIN, UND SELBST WENN, WÜRDE EUCH DAS NICHTS ANGEHEN!“

„Wir kaufen dir gerne Neue...“, sagte Michael. Ashton verkniff sich ein Lachen. Und sie sagen ICH bin gemein?!

„Ihr-ihr treibt mich in den Wahnsinn.“

„Das erklärt wenigstens deine Stimmungsschwankungen“, stellte Ashton fest.

„Ich hab aber keine“

 „Reg dich nicht auf, ich hab gehört, Mädchen brauchen in dieser Zeit im Monat Ruhe...“, fachsimpelte Michael. Ich hätte ihn am liebsten getötet. In solchen Momenten kriegt man echt solche Mordgedanken, natürlich keine ernstzunehmenden, aber man denkt sich, dass man nie um diesen jemand trauern würde. Ashton und er lachten nun und unterhielten ein letztes Mal das gesamte Flugzeug, bevor wir landeten und ich so schnell wie möglich aufsprang, um so weit wie möglich von diesen Spinnern wegzukommen. Ich hörte noch, wie Ashton mir etwas hinterherrief. Etwas wie „man sieht sich immer zweimal im Leben“. Aber das war nun auch egal, denn seien wir doch ehrlich: Sydney ist nicht gerade klein, wie wahrscheinlich ist es da, nochmal auf sie zu treffen? Michael und Ashton. Diese Namen werde ich schnell wieder vergessen...dachte ich.

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wie findet ihr das Chapi? Ich freue mich wahnsinnig über Rückmeldung in den Kommis und Votes :)

Bis nächsten Samstag xx

You always meet twice - Ashton IrwinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt