Teil 6

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Als ich meine Augen öffne dröhnt mein Kopf. Gequält drehe ich mich um, um nach Lina zu schauen. Doch das Bett neben mir ist leer. Verwundert und ziemlich langsam setze ich mich auf, fahre mir mit meiner Hand einmal über mein Gesicht.

Dieses Zimmer ist definitiv nicht unser Hotel Zimmer. Stimmt, wir sind gestern mit zu den Jungs gegangen. Lina war wirklich ziemlich betrunken und auch ich war nach zwei weiteren Drinks nicht mehr ganz klar. Ich glaube die Jungs wollten uns nicht alleine lassen.

"Guten Morgen, wie fühlst du dich?", ertönt eine Stimme und erschrocken zucke ich zusammen. Julian tritt aus dem Badezimmer und kommt in kurzer Hose wieder ins Zimmer. Verwirrt schaue ich ihn an, versuche mich zu zwingen nicht auf seinen freien Oberkörper zu starren.

"Haben wir zusammen im Bett geschlafen?", frage ich zaghaft. So viel habe ich gar nicht getrunken, aber ich habe Angst, dass gestern doch noch irgendwas passiert sein könnte. Julian wendet sich mir zu und lächelt mich beruhigend an.

"Nein, keine Sorge. Ich hab unten auf der Couch geschlafen, aber wollte mich schon einmal etwas frisch machen", erklärt er und erleichtert atme ich aus. Mein Körper sackt etwas in sich zusammen und ich raufe meine Haare.

"Jonas macht bereits Frühstück. Ihr bleibt doch sicherlich, oder?", fragt er und zieht sich ein Shirt über den Kopf. Ich kann erst antworten, als er sich zu mir umdreht und mich abwartend anschaut. Davor bin ich auf seinen Rücken konzentriert. Beinahe verschlucke ich mich, so unangenehm ist es mir. Er hat es mit Sicherheit gesehen.

"Wenn ihr uns noch hier behalten wollt, dann gerne. Hast du Lina schon gesehen?", lächel ich und hoffe, dass meine Wangen nicht wahnsinnig rot geworden sind.

"Natürlich, wir mögen euch", lächelt Julian und wendet sich dem Spiegel zu. Wieder ist mir sein Rücken zugewandt und ich verstehe nicht, dass mir noch nicht zuvor aufgefallen ist, wie durchtrainiert dieser ist "Noch nicht. Sie übernachtet bei Alex im Zimmer, aber gestern Abend schien sie ganz schön angeschossen. Ich denke, sie wird wahrscheinlich noch etwas schlafen"

"Da hast du Recht", murmel ich und gähne kurz auf. Lina ist eine absolute Langschläferin, besonders nach einer Party Nacht.

"Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe. Du kannst ruhig noch etwas länger schlafen", meint Julian und dreht sich zu mir um. Entschuldigend schaut er mich an, dieses mal mit seinen gemachten Haaren. Die Haare, die er nach dem Aufstehen hatte, sahen zwar auch gut aus aber jetzt sieht er noch etwas besser aus als sowieso schon.

"Nein, das ist gar kein Problem. Ich schlafe normalerweise gar nicht so lange", entgegne ich und schlage die Bettdecke zur Seite. Das Kleid von gestern Abend ist immernoch an meinem Körper und dafür bin ich mehr als dankbar und wahnsinnig erleichtert.

"Wenn du möchtest, kannst du dir Kleidung von mir nehmen. Ich weiß es wird dir nicht passen, aber vielleicht möchtest du dich ja lieber einmal umziehen", schlägt Julian vor und lächelt mich verunsichert an. Er ist wirklich süß und sehr aufmerksam, das kann man nicht anders sagen.

"Das ist sehr lieb. Das Angebot würde ich annehmen", lächel ich ihn an und stehe aus dem Bett auf. Erst da fällt mir auf wie bequem es ist, viel bequemer als das Bett in unserem Hotel. Naja bei der Villa ist das auch eigentlich keine Überraschung. 

Der Blonde wendet sich seinem Koffer zu und zieht ein Shirt hervor. Dann kramt er etwas weiter, während ich wartend neben ihm stehe. Die Stille zwischen uns in diesem Moment ist etwas unangenehm. Dann zieht er eine kurze Trainingshose hervor.

"Vielleicht passt dir das", murmelt er und hält mir die Sachen entgegen.

"Ich probiere es an, danke", lächel ich "Ist es in Ordnung wenn ich das Badezimmer benutze?"

Nerja // Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt