Teil 30

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"Bereit für das neue Jahr?", fragt Julian als wir am Silvester Abend gemeinsam in der Küche stehen und etwas leckeres kochen.

"Mehr als bereit. Schließlich habe ich dich", lächel ich und drehe mich kurz um, um den Blonden zu sehen "Und du?"

"So bereit wie niemals zuvor. Einen besseren Start in das neue Jahr, könnte ich mir überhaupt nicht vorstellen", meint auch mein Freund und schlingt von hinten seine Arme um mich. Vorsichtig schiebt er meine Haare etwas zur Seite und beginnt Küsse in meinem Nacken zu verteilen.

"Juli, das Essen", murmel ich und beiße mir auf die Unterlippe, um mein Lächeln zu unterdrücken. 

"Das Essen kann warten, oder nicht?", haucht er gegen meine Haut und jagt einen Schauer über meinen Rücken. 

"Du kannst doch auch warten", murmel ich und versuche mich auf das Rühren in dem Topf zu konzentrieren und nicht auf Julians Hände, die gerade langsam unter mein Oberteil fahren. Eine seiner warmen Hände löst sich wieder von meiner Haut und schiebt entschlossen den Topf von der heißen Herdplatte. 

Im nächsten Moment werde ich einfach hochgehoben und Julian steuert zielstrebig das Schlafzimmer an. Dann versuche ich auch nicht mehr seine Meinung zu ändern. Denn um ehrlich zu sein, die Zweisamkeit mit ihm ist immer wahnsinnig schön.

In einer bequemen Leggings und einem von Julians Hoodies kehre ich nach einer ganzen Zeit wieder zurück in die Küche. Wir haben uns zum Glück für ein gemütliches Silvester entschieden. Bedeutet auch, dass ich mich in kein enges Kleid schmeißen muss oder ein aufwendiges Make Up zaubern müsste.

Julian folgt einige Augenblicke später. In einer Jogginghose und mit zerzausten Haaren. Seine Wangen leicht rot und auf seinen Lippen ein mehr als zufriedenes Lächeln.

"Ist es dem Herr jetzt gerecht das Essen zu machen?", grinse ich und schalte den erkalteten Herd wieder an.

"Jetzt ja", lächelt er und fährt sich kurz durch die Haare. Julian stellt schon einmal Teller bereit und deckt den Tisch etwas feierlich ein. Wir haben extra ein bisschen Silvester Deko mitgenommen und auch noch ein bisschen was hier gekauft. 

Wir essen in Ruhe und setzen uns dann wieder gemeinsam auf das Sofa, im Hintergrund läuft bereits der Fernseher. 

"Deine Vorsätze für das neue Jahr?", fragt Julian neugierig und streicht eine Strähne hinter mein Ohr, während er mich aufmerksam anschaut. Lächelnd rutsche ich etwas näher an ihn heran, obwohl zwischen uns kaum noch Platz ist.

"Eigentlich habe ich alles was ich brauche", lächel ich und meine Hand findet ihren Platz an seiner Brust "Ich hoffe nur, dass wir zwei nächstes Jahr etwas mehr Zeit haben und dass mein Studium weiter so gut verläuft"

"Mit Sicherheit. Falls du Hilfe brauchst, steht mein Angebot noch. Ich werde bestimmt irgendwo einen erfahrenen Architekten auftreiben, der dir helfen kann. Und wir zwei, werden nächstes Jahr bestimmt mehr Zeit haben", lächelt Julian und zieht mich zu sich heran, sodass er mich küssen kann.

"Was sind deine Vorsätze?", frage ich neugierig, nachdem ich mich von dem Blonden gelöst habe und fahre kurz mit meinen Fingern durch seine Haare. Kurz überlegt er. 

"Keine Ahnung. Ich habe keine", beantwortet er dann meine Frage und beugt sich schon wieder vor um mich zu küssen, doch ich weiche zurück.

"Gar keine? Komm schon, jeder hat irgendwelche Vorsätze. Mehr Sport, weniger Süßigkeiten. Irgendetwas wird es bei dir ja wohl auch geben", schmunzel ich und schaue ihn abwartend an. Wieder scheint Julian nachzudenken, doch dann beginnt er langsam den Kopf zu schütteln.

"Nein, nein da gibt es wirklich nichts", betont er noch einmal und lächelt mich schief an.

"Wenn ich dir das mal so glauben kann", schmunzel ich und gespielt genervt verdreht er seine Augen.

"Das kannst du mir ruhig glauben", murmelt Julian und zieht mich dann bestimmt wieder näher an sich heran. Seine Hände haben sich fest an meine Wangen gelegt und er schaut mich so intensiv an, dass es mir einen Schauer den Rücken entlang läuft. 

Dann legt er seine Lippen wieder auf meine und wir versinken in dem Moment. Erst das herunterzählen im Fernsehen holt uns wieder zurück. Überrascht schaue ich zu dem Fernseher herüber, verwundert wie spät es bereits ist. Julian und ich machen allerdings keine Anstalten uns zu bewegen, stattdessen bleiben wir genauso auf dem Sofa liegen.

Leise zählen wir mit und je kleiner die Zahl wird, die meinen Mund verlässt, desto stärker wird das Kribbeln in meinem Bauch. Ich starte das neue Jahr mit Julian und es fühlt sich so verdammt gut an. Es ist genau richtig. Ich habe das Gefühl ich bin genau dort angekommen wo ich sein sollte.

"Drei...Zwei...Eins", murmelt Julian und vereint unsere Lippen schon miteinander als er die letzte Zahl noch ausspricht. Meine Hand fährt in seinen Nacken und seufzend sinke ich tiefer gegen ihn. Im Fernseher jubeln die Leute, man hört dort bereits Feuerwerk. Doch das ist mir alles gerade ziemlich egal.

Ich bin froh hier mit Julian zu sitzen, mehr als froh.

"Frohes Neues Jahr", hauche ich gegen seine Lippen, als wir uns minimal voneinander gelöst haben und uns aufmerksam anschauen.

"Frohes Neues Jahr, Nel", haucht Julian zurück und streicht eine Strähne hinter mein Ohr, während er beginnt verträumt zu lächeln "Auf viele weitere gemeinsame Silvester Abende"

Diese Worte sorgen für ein noch breiteres Lächeln meinerseits und mein Herz überschlägt sich in dieser Sekunde. Eine gemeinsame Zukunft mit Julian, der Gedanke gefällt mir ziemlich gut. Er gibt mir einfach dieses besondere Gefühl. Bei ihm bin ich zuhause und es fühlt sich einfach richtig an.

Ein paar Minuten sitzen wir noch auf der Couch, dann ziehen wir uns unsere dicken Jacken und Schuhe an, bevor wir das Haus verlassen. Wir haben selber darauf verzichtet Feuerwerk zu kaufen oder mitzubringen, aber das der Anderen schauen wir uns gerne an. Die Häuser liegen hier weiter auseinander, aber vereinzelt sieht man Raketen in den Himmel aufsteigen und dort zu bunten Funken vergehen.

Julian steht dicht hinter mir, seine Arme sind fest um meinen Körper geschlungen und sein Kinn ruht auf meiner Schulter.

"Schau nur wie schön", murmel ich, als weiter am Horizont mehrere Raketen in die Luft schießen und ein wunderbares Bild am Himmel zaubern. Dieser Moment fühlt sich sehr besonders an und ich ziehe ihn komplett in mich auf.

Einige Minuten stehen wir draußen und beobachten den Rest. Doch es wird sehr schnell kalt. Die Temperaturen hier oben sind in den letzten Tagen drastisch gefallen und besonders nachts ist es sehr kalt. Zitternd trete ich wieder in das Haus ein und schließe hastig die Tür hinter uns.

"Soll ich den Kamin anmachen?", schlägt Julian vor und schaut mich besorgt an.

"Das wäre schön", lächel ich dankend zurück und sofort macht er sich an die Arbeit. Dann heizt unser gemütliches Häuschen noch einmal richtig auf und ich kann später besser schlafen. Während Julian sich um den Kamin kümmert setze ich mich zurück auf die Couch und schaue ihm zu. 

Er sieht sehr attraktiv aus wie er das Holz in den Kamin wirft und sein angestrengter Blick, ob das auch wirklich Feuer fängt, macht das alles nur besser.

Kurz darauf telefonieren wir noch mit unseren Familien, wünschen ihnen ein Frohes Neues Jahr und schicken auch ein paar Nachrichten an unsere Freunde. Dann schalten wir die Handies aus und holen noch eine Sektflasche hervor. Es bleibt jedoch nicht bei der einen und auch das Bett wartet noch länger auf uns als ursprünglich geplant.



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Nerja // Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt