Teil 8

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Ich fühle mich deutlich besser nach der Dusche. Der frische Bikini und das neue Kleid tragen auch dazu bei. Als wir uns auf den weg zum Strand machen, fallen meine Haare noch nass über meine Schultern. Aber in wenigen Augenblicken sind sie vermutlich sowieso trocken, so warm wie es hier ist.

"Die Jungs sind mit Sicherheit schon da", meint Lina nach einem Blick auf ihre Uhr. Wir sind später dran als wir dachten, aber es ist schließlich unser Urlaub. Da dürfen wir auch etwas langsamer machen "Lass dich auf Julian ein"

"Ich versuche es", versichere ich ihr "Was ist bei dir und Alex? Wenn die Jungs zurück fliegen lässt du ihn fallen?"

Meine Freundin seufzt auf, bleibt stehen und schaut mich ernst an.

"Nelly, er wohnt in Dortmund. Selbst wenn, die Entfernung ist einfach zu groß. Das würde nicht funktionieren", meint sie ernst und zuckt mit den Schultern, bevor sie weiter geht. Einen Moment zögere ich, dann gehe ich ihr hinterher. Die Entfernung kommt ihr gelegen. Sie hätte ihn mit Sicherheit so oder so fallen gelassen. Zuhause liebt sie das Single Leben und die Freiheiten. Alex tut mir leid, er ist so ein netter junger Mann.

Den restlichen Weg zum Strand schweigen wir. Die Strandtasche über meiner Schulter wird irgendwie immer schwerer. Das Hotel ist doch ein ganz schönes Stückchen entfernt. 

Als wir ankommen schauen wir uns etwas um und sehen die Jungs dann in einigen Metern Entfernung liegen. Jonas winkt uns bereits zu und macht so auf die Gruppe aufmerksam. Wir winken lächelnd zurück und gehen rüber. 

Kai ist mal wieder an seinem Handy. Ich weiß nicht, ob ich ihn jemals wirklich ohne das Handy antreffen werde. Mit ihm haben wir uns bisher definitiv am wenigsten unterhalten. Jonas hält ein Buch in der Hand, was er scheinbar bisher gelesen hat. Julian und Alex liegen einfach faul in der Sonne herum.

Wir legen unsere Handtücher neben die Jungs, Lina  natürlich direkt neben Alex und ich zu Julian und Jonas. Der Blonde setzt sich auf und bietet mir an zu helfen, doch ich lehne dankend ab. Das Handtuch kann ich noch hinlegen.

"Was liest du da?", frage ich Jonas neugierig und schaue auf das Buch. Er wendet mir das Cover zu und schnell lese ich den Titel und Autor.

"Nachkriegsliteratur. Ganz spannend", beantwortet er meine Frage und wissend nicke ich. Lesen ist etwas Schönes und ich bin immer sehr neugierig was andere lesen. 

Während ich in meiner Tasche herum krame und die Sonnencreme suche, spüre ich einen Blick auf mir. Ich bin mir mehr als sicher, dass es Julian ist, der mich so anschaut. 

"Suchst du etwas?", erklingt seine Stimme nach ein paar Sekunden. 

"Die Sonnencreme. Ich bin mir sicher, dass ich sie eingepackt habe", murmel ich und krame weiter. Wo ist die denn bloß? 

"Du kannst meine nehmen, wenn du möchtest", bietet der Blonde mir an und als ich ihn anschaue, hält er mir lächelnd eine Flasche entgegen. Ich gebe die Suche in meiner eigenen Tasche auf.

"Danke, das ist lieb", lächel ich und nehme die Creme entgegen. Als ich fertig bin gebe ich sie ihm zurück und ziehe gleich noch sein Shirt und die Hose aus meiner Tasche, die ihm gehören "Danke noch einmal für die Sachen"

"Kein Ding, immer wieder gerne", lächelt er, verstaut die Sachen in seinem Rucksack und legt sich dann wieder hin. Die Sonnnebrille auf seiner Nase lässt ihn gerade ernster aussehen. Er verschränkt die Arme hinter seinem Kopf und liegt ruhig in der Sonne. Es verunsichert mich etwas, obwohl es das nicht sollte. 

Ich unterhalte mich mit Jonas ein bisschen über sein Buch, bevor ich von meinem Handtuch aufstehe und mich dazu entschließe, schwimmen zu gehen. Auf jemand anderen warte ich nicht. Alle scheinen beschäftigt zu sein. 

Kai ist immer noch am Handy, Jonas liest, Alex und Lina liegen auf ihren Handtüchern, lachen und tauschen von Zeit zu Zeit immer mal wieder einen Kuss. Julian liegt einfach bloß in der Sonne und scheint sich zu entspannen. 

Doch als ich im Meer stehe, den Horizont anschaue und das kühle Nass um mich herum einfach genieße, bekomme ich Gesellschaft. Ich schaue zu meiner Linken und sehe Julian dort stehen. Die Sonnenbrille immer noch auf seiner Nase. Er blickt ebenfalls zu mir herüber und lächelt sanft.

Wortlos schwimmen wir ein Stück, verbringen einige Zeit im Wasser und kühlen uns ab. Es ist schön in seiner Gesellschaft. Julian schwimmt um mich herum, während er mich anlächelt. Ich versuche zu stehen, doch erreiche den Boden nicht und tauche kurz etwas unter. Julian hat verdammt gute Reflexe und zieht mich sofort wieder hoch. 

Er kann hier scheinbar stehen. Die Sonnenbrille schiebt er in seine Haare und während seine Hand an meiner Hüfte liegt schaut er mich besorgt an.

"Alles gut?", fragt er sanft und seine Augenbrauen ziehen sich leicht zusammen. Sein Daumen fährt über die Haut an meiner Hüfte und das Kribbeln in meinem Bauch wird sehr stark auf einmal.

"Ich dachte es wäre etwas flacher hier", lache ich leicht peinlich berührt und nasse Haarsträhnen fallen mir ins Gesicht. Bevor ich diese zurück streichen kann hat Julian bereits seine zweite Hand gehoben und streicht die Strähnen hinter mein Ohr. Meine Wangen erwärmen sich schon wieder. Ich weiß nicht wie oft das bereits in den letzten Tagen passiert ist.

Lächelnd schaue ich in Julians Augen auf und er schaut direkt zurück. Ein paar Sekunden passiert nichts und dann kommen wir uns langsam näher. Wir schließen unsere Augen und wieder berühren sich unsere Lippen.

Ganz sanft und vorsichtig, so wie gestern Abend. Julian zieht mich an meiner Hüfte näher zu sich heran. Meine Hände legen sich an seine Brust und das Gefühl seiner warmen Haut an meinen Fingern verstärkt das Kribbeln noch weiter. 

Zärtlich küssen wir uns und Julians Finger fahren federleicht über meine Haut. 

Der Moment ist mehr als perfekt. Das Wasser um uns herum ist ruhig, die Sonne scheint auf uns und es ist sehr angenehm.

Als wir uns voneinander lösen lächelt der Blonde mich sanft an, fährt mit seinen Fingern durch meine Haare. Ich lächel zurück und lege meine Arme um seinen Nacken, damit ich einen sichereren Halt habe. Er gibt mir ein wahnsinnig gutes Gefühl. Auch wenn wir uns noch nicht lange kennen. Bei ihm fühle ich mich wohl.

"Ihr seid schon etwas länger hier. Wollt ihr uns später nicht ein bisschen die Stadt zeigen?", frage ich leise und schaue den Blonden fragend an. Ich würde gerne mehr von der Stadt sehen und mit den Jungs macht das bestimmt Spaß.

"Sehr gerne. Hier gibt es wirklich schöne Orte", versichert er mir und nickt bestätigend. Seine Hand fährt über meine Seite und bleibt dann wieder an meiner Hüfte liegen "Ich glaube ich bin ein toller Stadtführer"

Ein Schmunzeln liegt auf seinen Lippen und seine Aussage entlockt ein kleines Lachen meinerseits. 

"Da bin ich mal gespannt", lächel ich und streiche auch ihm eine kleine Strähne aus der Stirn "Ich mag deine Haare"

"Tatsächlich?", lächelt er und schaut etwas überrascht. Bestätigend nicke ich und wenn ich mich nicht ganz täusche wird Julian sogar ganz leicht rot um die Nase herum "Danke"


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Nerja // Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt