"Da hast du ja ein tolles Wetter mitgebracht", lache ich als Julian im Treppenhaus erscheint. Auf seiner Jacke sind die Regentropfen deutlich zu erkennen. Seit heute Morgen regnet es fürchterlich und es scheint auch nicht so als würde es zeitig wieder aufhören. Deswegen habe ich Julian zu mir eingeladen. Den ganzen Tag im Regen rumlaufen macht schließlich auch keinen Spaß.
"Tut mir leid. Nächstes Mal gebe ich mir mehr Mühe", schmunzelt er, als er eintritt und schließt mich in eine feste Umarmung. Sein Geruch umgibt mich und zieht mich beinahe in einen Bann. Es ist schön ihn hier zu haben.
Locker zieht er seine Jacke aus, dabei zeichnen sich gut seine Muskeln ab und ich muss mich zusammen reißen nicht zu starren. Die Jacke nehme ich ihm ab und hänge sie in einen kleinen Schrank, während er seine Schuhe ordentlich zur Seite stellt.
"Möchtest du etwas trinken?", erkundige ich mich bei ihm und gehe in meine Küche durch. Julian folgt mir. Normalerweise finde ich es immer äußerst befremdlich wenn eine Person zum ersten Man in meiner Wohnung ist, aber nicht bei Julian. Er strahlt etwas so sicheres und angenehmes aus.
"Einen Kaffee, wenn du hast", lächelt der Blonde mich an. Kurz nicke ich und setze dann einen Kaffee auf. Während ich Tassen aus dem Schrank hole spüre ich mehr als deutlich seinen Blick in meinem Rücken und eine angenehme Gänsehaut breitet sich auf meinem Körper aus.
"Wie war es bei deiner Familie?", frage ich neugierig und wende mich wieder dem blonden Arzt zu.
"Wirklich schön. Es ist jedesmal toll nach Hause zu kommen und wie ein ganz normaler Mensch behandelt zu werden", erzählt er lächelnd und kommt am Ende plötzlich ins Stocken, so als hätte er es überhaupt nicht sagen wollen. Leicht verwirrt schaue ich ihn an.
"Ganz normaler Mensch? Wo wirst du nicht so behandelt?"
Er scheint einen kurzen Moment zu überlegen, was mich doch etwas verwundert.
"Naja weißt du. Manche Patienten halten einen für eine Art Gott. Dabei tut man bloß das, was einem jahrelang beigebracht wurde und was über Jahrhunderte lang erforscht worden ist", erklärt er und hört sich irgendwie etwas verunsichert an. Verständnisvoll nicke ich trotzdem. Man sieht so etwas ja auch gerne in Serien und Filmen, also kann ich mir durchaus vorstellen, dass so etwas auch im echten Leben passiert.
"Aber ihr leistet schon wirklich viel", lächel ich sanft "Trotzdem verständlich, dass du gerne nach Hause kommst und einfach mal du selbst bin"
Ich schenke den Kaffee ein und reiche Julian seine Tasse, die er dankend entgegen nimmt.
"Lass uns ins Wohnzimmer gehen. Da ist es gemütlicher", schlage ich vor und gehe voran. Er folgt mir wieder und gemeinsam setzen wir uns auf die Couch. Julians Hand legt sich auf mein Bein und sofort breitet sich von dieser Stelle Wärme aus, eine angenehme Wärme.
Wir reden über so vieles. Obwohl wir in den letzten zwei Wochen sehr regelmäßig mit einander telefoniert haben, finden wir immer noch genügend Gesprächsthemen und das schätze ich wirklich sehr. Es gibt nichts schlimmeres als sich peinlich anzuschweigen.
"Möchtest du noch einen?", frage ich und deute auf seine leere Kaffeetasse auf dem Tisch. Dankend verneint er die Frage und zieht mich stattdessen näher zu sich heran. Aufmerksam schaut er in meine Augen und hört mir zu, während ich weiter über das eben begonnene Thema rede. Meine Hand liegt dabei auf seiner Schulter und ich bin ihm wirklich sehr nahe.
So nah, dass ich langsam verstumme und nicht mehr wirklich weiter reden kann. Stattdessen verliere ich mich in seinen Augen und Julian schließt die Lücke zwischen uns. Seufzend sinke ich in den Kuss, meine Hand fährt in seinen Nacken und zieht den Blonden weiter zu mir herunter.
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Nerja // Julian Brandt FF
FanfictionNelly Dubois. Julian Brandt. Ein 20 jähriges Mädchen im Urlaub mit ihrer Freundin. Ein 25 jähriger Profifußballer im Urlaub mit seinen Freunden. Zufällig am gleichen Ort und doch in so unterschiedlichen Welten. Sie kommen sich näher, verstehen sich...