Teil 52

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Das Schreien eines Babies erfüllt den Raum und erschöpft sinke ich zusammen. Felix Finger fährt sanft über meinen Handrücken und ich entspanne meinen Griff wieder, zerquetsche seine Hand nicht weiterhin. 

"Ein gesundes Mädchen", lächelt mich die Hebamme an und legt mir kurz darauf das Baby auf den Körper. Meine Augen fahren über den kleinen Körper. Die Emotionen, die ich gerade spüre, sind unbeschreiblich. Ich spüre die Erschöpfung durch meinen Körper ziehen, doch die Freude überwiegt alle Male.

Sanft fahre ich mit meinem Finger über die kleine Wange unseres Kindes. Die kleinen Händchen sind zu Fäusten geballt und statt zu schreien gähnt die Kleine auf. Mein Herz schlägt wie wild, die ganze Liebe die ich in diesem Moment spüre ist überwältigend. Einzelne Tränen laufen über meine Wangen.

Felix beugt sich weiter zu mir, setzt einen sanften Kuss auf mein Haar und schaut ebenfalls auf das kleine Bündel in meinen Armen. 

"Unser Baby ist perfekt", murmelt Felix leise. Die Kleine schlägt zum ersten Mal ihre Augen auf, schaut zu uns herauf und genau in diesem Moment wird mir klar, dass es nicht unser Baby ist. Ich spüre wie mein Herz sinkt, mich überkommt plötzlich ein ganz anderes Gefühl und der Arm von Felix, der um mich liegt, fühlt sich plötzlich so verdammt falsch an.

Es sind Julians Augen die mich anschauen. Das Baby in meinen Armen ist das Kind von Julian und mir. Ich habe die letzten Monate praktisch gebeten, dass es Felix Kind ist. Es war mein schlimmster Albtraum, dass es Julians Kind sein könnte und genau dieser Albtraum ist wahr geworden.

Es wird nichts an der Liebe ändern, die ich für dieses Kind empfinde. Aber es wird alles, was ich mit Felix habe, verändern. 

Unsicher schaue ich zu ihm auf, beinahe schon ängstlich. Ich sehe den liebevollen Blick, mit dem er das Kind anschaut. Das sanfte Lächeln auf seinen Lippen. Dann schaut er zu mir. Ich weiß, dass er meinen Blick gesehen hat. Ich weiß, dass ihm bewusst ist was ich denke und was mir gerade klar geworden ist. Felix streicht sanft mit seinen Fingern über meine Wange.

"Ich bin so stolz auf dich mein Schatz. Du hast unser wunderbares Kind endlich zur Welt gebracht", lächelt er sanft und setzt einen Kuss auf meine Stirn. Dann haucht er noch ein sanftes "Unser Kind", bevor er sich wieder dem Baby zuwendet.

Ohne ein weiteres Kommentar schaue auch ich wieder auf die Kleine hinab. Felix weiß, dass es nicht sein biologisches Kind ist. Er weiß, dass dieses Kind das von Julian ist. Aber er akzeptiert es trotzdem und ich sehe, dass er es vom ganzen Herzen lieben wird. Felix ist der Vater, wenn auch nicht biologisch. Aber das spielt überhaupt keine Rolle.

Mein Körper entspannt sich wieder und ich kann wieder die gesamte Liebe in meinem Körper spüren. Sie fließt durch jede einzelne meiner Adern. Es ist so wunderschön mit Felix dieses Baby zu halten. 

Später in unserem Zimmer können wir den Moment noch mehr genießen. Felix sitzt neben mir im Bett, hat seinen Arm um mich gelegt und seine Hand fährt langsam und sanft über den kleinen Kopf.

"Unsere kleine Felice", murmelt Felix und beugt sich herunter um ihr einen sanften Kuss auf die Stirn zu geben. Es ist wahnsinnig schön ihn so liebevoll zu sehen, so strahlend. Das Lächeln ist auf unseren beiden Gesichtern nicht mehr weg zu denken seit Felice das Licht der Welt erblickt hat. 

"Meine Eltern kommen morgen vorbei", informiert mich Felix und schaut kurz zu mir herüber. Ich nicke bestätigend. Zwar würde ich die Kleine am liebsten für immer für mich behalten und vor der Welt da draußen beschützen. Aber ich liebe die Götze Familie und ich kann es kaum erwarten Felix Eltern als Großeltern unseres Kindes zu sehen. Bei Rome sind sie bereits unfassbar liebevoll, jetzt wird auch unser Kind diese Liebe erfahren.

Nerja // Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt