Teil 21

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"Wann landet ihr in Bremen?", erkundigt sich Kai, als wir uns zu viert an einem Tisch niederlassen. Wir haben uns dazu entschlossen noch gemeinsam etwas zu essen hier am Flughafen, bevor sich unsere Wege trennen und wir in verschiedene Anschlussflüge steigen.

"So gegen acht", beantwortet Lina die Frage und beginnt ihre Pommes zu essen. Ich tue es ihr gleich. Eine Hand, die sich auf mein Bein legt, lenkt mich allerdings ab und fragend schaue ich zu Julian auf.

"Schreibst du mir wenn ihr gelandet seid?", bittet er und schaut mich abwartend an.

"Klar, kann ich machen", lächel ich bestätigend. Es ist süß, dass er sich Sorgen macht und ich schätze diese Geste wirklich sehr. Das zeigt Interesse und das sehe ich bei Julian ganz gerne, wenn ich ehrlich bin.

Entspannt sitzen wir zusammen und essen, während wir uns unterhalten und noch in Gedanken in Nerja sind. Unsere zwei Wochen Urlaub gingen deutlich zu schnell vorbei und am liebsten wäre ich niemals abgereist. Ich habe so sehr Gefallen an diesem Ort gefunden. Ob es tatsächlich nur an dem Ort, oder auch an Julian, liegt weiß ich selbst nicht so genau.

"Ich glaube wir müssen langsam los", stelle ich nach einiger Zeit fest. Unser Boarding beginnt bald.

"Du hast Recht", stimmt mir Lina zu und rutscht von dem Stuhl herunter. Sie wirft sich den kleinen Rucksack über die Schulter und schaut mich abwartend an. Ich tue es ihr gleich und auch die beiden Jungs stehen von den Stühlen auf.

Lina umarmt Julian, während ich mich von Kai verabschiede. Dann wenden wir uns dem jeweils anderem zu.

Julian stellt sich vor mich, lächelt mich sanft an und schließt mich in eine sanfte und doch feste Umarmung.

"Ich wünsche euch einen guten Flug", murmelt er gegen mein Ohr und setzt einen Kuss auf meine Wange, bevor er sich von mir löst.

"Danke, das wünsche ich euch aber auch. Es war ein schöner Urlaub", lächel ich zurück und sehe dabei zu, wie er meine Hand greift und unsere Finger miteinander verschränkt.

"Es war ein sehr schöner Urlaub und das lag an dir. Wenn ich meine Familie besuche, dann sehen wir uns wieder, ja?"

Bestätigend nicke ich, während ich mir unbewusst auf meine Unterlippe beiße. Das hier gibt mir ein starkes Gefühl von Abschied. Wer weiß ob wir uns wirklich wieder sehen werden? Ich schätze Julian zwar als eine sehr ehrliche Person, aber was ist wenn er mich gerade anlügt? Wenn das hier das letzte Mal ist, dass wir zusammen sind?

"Ich denke ihr müsst jetzt wirklich los", seufzt Julian und kommt mir noch etwas näher. Sein Atem streift bereits meine Haut und dann setzt er sanft einen Kuss auf meine Lippen. Es dauert bloß einen kurzen Augenblick bis er sich wieder von mir löst und doch löst es so viele Gefühle in mir aus "Ich freue mich auf dich in Bremen"

"Kommt gut nach Hause. Wir sehen uns dann", lächel ich und trete langsam einen Schritt von dem Blonden zurück. Lina und ich verabschieden uns noch einmal gemeinsam und entfernen uns dann von den Jungs.

Es ist ein komisches Gefühl zu gehen und die beiden hinter uns zu lassen. Die letzten zwei Wochen waren sehr intensiv und wir alle haben so viel Zeit miteinander verbracht, es ist komisch jetzt getrennte Wege zu gehen. Noch nie war ich so schnell so stark mit jemandem verbunden. Julian hat etwas in mir bewegt, etwas was bisher immer unberührt blieb.

Etwas was nie wieder weggehen soll. Ich möchte auf ewig so fühlen, mich auf ewig bei Julian wohl fühlen.

"Es sah schwer für dich aus", stellt Lina fest als wir beim Check In ankommen. Auf dem Weg hierher haben wir geschwiegen und kein Wort gesagt.

Nerja // Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt